Volltext: Festführer für das dritte Kreisturnfest des Kreises 3, Oberösterreich - Salzburg in Steyr

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Zlutzstaclt zugleich, daher sein unvergleichlicher Beiz. kühn schiebt 
sich der wuchtige dreieckige keil der Burg vor, zu ihren Zützen 
rauschen die grünen Wasser zusammen und recken sich die alten 
Giebel der Bürgerhäuser empor, bald hoch und schmal, bald 
breit und mit prächtiger barocker Stukkatur geziert. hoch über 
alle ragt der gotisd)e Turm der Stadtpfarrkirche, der zierliche 
Helm des Nathauses, die breite Zront der Michaelerkirche und 
das altersgraue, wuchtige Vürgerspital mit den seltsamen roma¬ 
nischen Marmorsaulen, klus der Enge von der einen Seite und 
vom Grünmarkt von der andern leiten runde Lrker in den 
Stadtplatz, dessen Einheitlichkeit und wundersame Geschlossen¬ 
heit wohl nirgendsmehr zu sehen ist. Jedes Haus am Platze ist 
voll köstlicher Ligenart, autzen und innen, wir nennen nur das 
im 15. Jahrhundert erbaute typische mittelalterliche Bürgerhaus, 
das berühmte „Bummerlhaus". In vielen Hausern führen aller¬ 
liebste Portale vom Hof ins Haus, gedrehte Stiegen mit 
zierlichen Gewölben geleiten in die Hausflur und in die klrkaden 
empor. Die Säulen der Hofe sind oft durch kerbschnitte ver¬ 
ziert, gedreht, mit Netzwerk überzogen und zumeist aus Stein 
hergestellt, von besonderer Schönheit sind die Säulen des 
Npothekerhofes in der kirchengasse. Oie Höfe sind zumeist 
gotisch, manche aber zeigen schon die Zormen der Renaissance, 
von den vielen Toren, welche ehemals in die Stadt führten, 
sind nur mehr fünf erhalten, das Johannestor und das Kollertor 
in Lnnsdorf, das als Bollwerk gegen die häufigen Hochwasser 
der Lnns durch den wasserbaumeister Gasteiger erbaute Neutor, 
das alte Tor in der Badgasse und das zierliche Schnallentor 
in der Nahe des stimmungsvollen Zriedhofes. Um die Schönheit 
der Stadt richtig zu geniesten, mutz man zuerst den Blick von 
der Galerie des 80 Meter hohen Stadtpfarrturmes hernieder¬ 
senden, dann erst durch all die stillen Platze und Gatzchen und 
Höfe wandern, jedoch keinesfalls die Sehenswürdigkeiten badeker- 
matzig zahlen und bestaunen. Ganz einzig sind die kleinen 
Platze, so der Platz am Noten Brunnen in Steyrdorf, der am 
Innerberger Getreidestadel (Museum), Zwischenbrücken, Theater¬ 
platz, Pfarrplatz und manche andere, wie viel wäre noch zu 
sagen über die ehrwürdige gotische Pfarrkirche (Baubeginn 1443) 
mit den vielen Grabsteinen rund um die Kirche bis zum stim¬ 
mungsvollen Mesnerhauschen, dann über die beiden Barock- 
Kirchen, Oominikanerkirche (Baubeginn 1642) und Michaelerkirche 
(Baubeginn 1631), über den alten Wasserturm, da das Wahr¬ 
zeichen von Zwischenbrücken, über die „Styrapurg" mit ihren 
Schätzen und Erinnerungen aus alter Zeit, über den granitenen 
Leopoldsbrunnen am Stadtplatze und den stilvollen Bau, in 
dem das städtische Museum untergebracht ist, den doppel- 
giebeligen sgraffito geschmückten Innerberger Speicher' welch 
seltsame Geschichten würden die vielen einladenden alten 
wirtsschilder und die biederen Gaststuben mit den wertvollen 
Innungszeichen erzählen, aus schönen vergangenen Tagen! So
	        
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