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Pfleg geeicht Loser.
ruhres am meisten. Der größte Theil der Schlösser,
welche zu den Zeiten des FanstrechteS erbaut wurden,
standen in vollen Flammen. Mehr als 15000 Menschen
schwammen in ihrem Blute. (Vierth. Geogr. S. 59.)
Mit diesem kommen wir zu den heurigen 5 Pflegge¬
richten vom Pinzgau. Sie heißen: Loser, Tarenbach
mit dem einstigen Landgerichte Rauris, Mittersill,
Saalfelden und Zell.
19) Pfleggericht Loser.
Im centralisirtem Umrisse erhalten wir von diesem Pfleg¬
gerichte folgendes Bild: 1 Markt, 17 Dörfer, 34o Häu¬
ser, 482 Wohnparteyen, 2312 Einwohner, 2 Pfarren,
2 Benefizien, 3 Schulen, 18 Steuergemeinden, 117 Ge¬
werbe, darunter 41 radicirte.
Das landesfürstliche Pfleggericht mit i Pfleger und
1 kontrollirenden Aktuar hat seinen Amtssitz im Markte
Loser.
Die 2 Pfarren befinden sich zu St. Martin und zu
Unken; die 2 Benefizien zu Loser und zu Kirchenthal, die
3 Schulen zu St. Martin, Loser und zu Unken. Kirchen-
und Schulpatron ist bis auf Kirchenthal überall der aller¬
höchste Landesfürst, nur wechselt dieser bey Kirchenthal mit
der gräflich Thun'schen Herrschaft Titschan in Böhmen.
Die Kirchen- und Schulvogtey wird vom Pfleggerichte
Loser verwaltet; nur hat Kirchenthal an seinem Meßner
zugleich auch seinen Verwalter.
Die Namen der 18 Steuergemeinden heißen: Au,
Faistau, Gföll, Gnmping, Hallenstein, Kirchenthal, Hin¬
terthal, Loser, St. Martin, Mayrberg, Niederland, Obs¬
thurm, Reit, Schefsnoth, Unken, Unkenberg, Weißbach
und Wildenthal.
DasBrandassekuranzkapital stand am Schluffe
1854 auf 145501 fl.
Dieses Pfleggericht weichet keinem anderen von gleicher
Größe in Hinsicht auf die Zahl der Schwarzwälder und
rauhen Gebirge; es hat nur wenig ebenen Boden.