Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

Pfleggericht Radstadt. 
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leicht hatten auf einem der beyden Orte die Herren von 
Reiter ihren Sitz. (Winklhofer 220.) 
Von den vielen Bergen dieser Pfarre werden genannt: 
der Aigenberg/ der Roßkoppen, das Blümeck, der Schwemm¬ 
berg mit dem Roßbrandkopf, der Lerchenkopf, der Predigt- 
stuhl, der Kantenbrunn, von dem man die Stadt Salzburg 
sieht, Schwarzlacken, die Platte, Ed oder Taukoppen, 
Mercheck, der Höllberg, der Ginau-Sattel, der Lackenkogel, 
derHochkamp, Bärnstafel, Schwarz-und Strimskogel, die 
Brandhöh re. (v. Kleimayrn.) 
Das Vikariat Filzmoos umfaßt die Rotten Hachau, 
Kirchen, Neuberg und Uebermoos (hierunter auch die kleine¬ 
ren von Reitwinkel, Oberberg und Reitsteg begriffen), mit 
91 Hausern, 100 Wohnparteyen, 532 Einwohnern. 
Das Vikariat Filzmoos ist von Mandling 1 Stunde, 
vom Ramsau 1 1/2, von Eben und Gasthof 2 1/2, von 
Radstadt 3, vom Gosauthale 4 entfernt. 
Schon der Name zeigt an, von welcher Beschaffenheit 
die Gegend gewesen seyn muß, da ihr derselbe beygelegt 
wurde. Sie muß nur Filz (silya, Wald) und Moos 
gewesen seyn. 
Die altgothische Vikariatskirche zu Ehren der Apostel¬ 
fürsten Peter und Paul kommt 1453 zuerst als filialis eccle- 
sia sancti Petri in yiltzmoos vor. 
Den 19. Oktober 1474 wurde sie vom Bischöfe Bern¬ 
hard in Chiemsee eingeweiht. 1502 bekam sie einen 
neuen Seitenaltar zur Rechten des Einganges. 1546 wurde 
sie renovirt und der Thurm nebst dem Hintertheile hierzu ge¬ 
baut. Das Merkwürdigste in dieser Kirche ist wohl das von 
Holz geschnitzte Bild des Kindes Jesus. Es ist in einer ganz 
eigenen hüpfenden Stellung, mit einem Glöckchen in der 
Hand, abgebildet, von schwerem Holze geschnitzt*), und 
wird von vielen Wallfahrtem besucht. 1772 erschien eine 
umständliche Beschreibung davon. Von den 3 Glocken wurde 
die größere 1703 gegossen. 
Ein eigenes Vikariat entstand hier 1675. Der erste Vi¬ 
kar war Georg Schnell, einer der wenigen Geretteten 
*) Vergl. Joannes Molanus in hist. Ss, imagimum üb. 2. 
cap. 42.
	        
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