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Pfleggericht Radstadt.
Eine Viertelstunde von Radstadt undAltenmarkt erhebt
sich unweit von der Enns in einer schönen Ebene das alte
Dandalierschloß mit 4 Thürmen und einer Meyerey,
einst von den Herren gleiches Namens bewohnt, jetzt einem
Bauer gehörig. 1569 besaß es Christoph Graf von
Schernberg und Gold eck. Besonders sehenswerth ist
der mit Zirmholz ausgetäfelte Rittersaal mit vergoldeten Ro-
senknospen an der Oberdecke. (Salzb. Amts- und Intel!.
Nro. 69 von 1653.)
Die Salnitersiederey von Bittersam an der Ur¬
bais erzeuget jährlich 17 Centner Salpeter.
Der Wenghof ist vorzüglich wegen seiner mit Kultur
und Geist gut bestellten Landwirthschaft bekannt; Sin hub,
ein stattliches Landgut eines wohlhabenden Haudelsfuhr-
mannes.
das alte scratengastei, 1 Stunde von Al-
tenmarkt, 1 1/2 von Hüttau, St. Martin und Radstadt,
2 1/2 von Fitzmoos, ist gegenwärtig ein Wirthshaus mit
einer Hauskapelle.
Durch die Freygebigkeit der Erzbischöfe erhielt das Klo¬
ster Admont diesen Hof nebst beträchtlichen Gütern 1074 re.
im Lungau und Pongau. 1575 brachte aber alles dieses
Erzbischof Johann Jakob um 59000 fl. wieder an das
Erzstift. Hier hatten die Pröbste in der Fritz ihren Sitz.
Von ihnen machte Jörg, der Jägermeister, 1410 eine
Stiftung nach Altenmarkt. (Winklhofer 220, 221.)
In der neuesten Zeit fing man an, nach Gasthof
einen eigenen Lehrgehilfen zum Schulhalten von Altenmarkt
für 42 Werktagsschüler abzuschicken. (Rumpler.) Da ver¬
dient außer dem massiven Hofkasten auch die schöne Höll-
bergbrücke bemerkt zu werden. (D. Kleimayern.)
Eine halbe Stunde von Flachau, 5/4 von Altenmarkt
und Eben, 1 1/4 von Radstadt und 2 von Wagrain steht
das Schloß Höch mit einer sehr großen Meyerey. Es war
1209 ein Eigenthum der Herren von Höch, 1592 der
Kölderer von Höch, 1640 der J'ocher, und gehört
jetzt den Grafen von Platz.
Noch zeigen sich Spuren von Schlössern auf dem Meyer-
gute, dem Zulehen des Brandstätter, bey dem Sattelbauer
zu Thann, auf dem freyen Hügel ober dem Grabner. Viel-