Pfleggericht Abtena u
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Hofen, St. Johann, St. Veit und Großarl in sich,
und reichte bis in die Gastein.
Heut zu Tage ist das Pongau in folgende 7 Pfleg¬
gerichte eingetheilt:
Akten au, Gastein (einst ein Landgericht), Gold¬
egg, Großarl (einst ein Landgericht), St. Johann
mit dem einstigen Landgerichte Wagrain, Ra d st ad t und
Werfen.
10) Pfleggericht Abtenau.
Der Central-Ueberblick dieses Pfleggerichtes bringt fol¬
gende Resultate: 35 Ortschaften (vormals Rotten genannt),
wovon die erste Ortschaft aus dem Markte Abtenau und des¬
sen Burgfrieden besteht, die übrigen 34 Ortschaften aber aus
einzelnen Komplexen von einer Anzahl Einöden gebildet wer¬
den. Dörfer existiren eigentlich gar keine ( hiervon Neubach
dem Vikariate St. Martin zugewiesen), 675 Häuser, 940
Wohnparteyen, 4910 Einwohner, 1 Pfarre, 1 Vikariat,
3 Schulen (in Rußbach seit 1830 die dritte, und jetzt bereits
von 56 Werktags-, 29 Wiederholungsschülern besucht), 14
Steuergemeinden, das Medizinalpersonale wie für alle Pfleg¬
gerichte schon in der ersten Abtheilung angegeben, 176 Ge¬
werbe. Die Ueberzeugung, daß der gelernte Handwerks¬
und Gewerbsmann die rohen Stoffe besser verarbeite und
vortheilhafter verhandle, machte, daß die Pfleggerichtsvor¬
stände hier, wie im Gebirge überhaupt, nach und nach für
alle nothwendigen Gewerbe sorgten, in den 90ger Jahren
noch vielfältig nicht geschehen.
Verschiedene Herrschaften (29) haben wie in allen übri¬
gen Pfleggerichten Unterthanen hier; ihre Benennung liegt
aber dem Zwecke des Werkes zu ferne.
Das landesfürstliche Pfleggericht mit 1 Pfleger und
1 kontrollirenden Aktuar nebst dem übrigen untergeordneten
Kanzleypersonale hat seinen Sitz zu Abtenau.
Diesen Namen führt auch die Pfarre, das Vikariat heißt
Annaberg. Von diesem, wie von jener ist das Stift St.
Peter in Salzburg Kirchen- und Schulpatron. Dieses
Kloster hat zu Abtenau auch ein Urbar - R i ch t e r a m t,