Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

26 Geschichte. 
Ende und mehrere Schlösser wurden überflüssig. (Allge¬ 
meine Weltgeschichte.) 
Es war Erzbischof Leonhart von Keutschach, 
welcher die von den Ungarn zerstörten Orte und festen Plätze 
im Lungau wiederaufbaute, die Beschädigten besserte. Die¬ 
ser vortreffliche Fürst machte nberdieß Anstalten, Salzburg 
auf eine solche Stufe von Wohlstand zu heben, daß seine 
Regierung von 149s —1519 die goldene Zeit des Erz¬ 
stifte ö genannt wird. Seine erste Sorge war, dem 
Lande den kostbaren Frieden zu erhalten; seine zweyte, ihm 
die Früchte des Friedens zu verschaffen. Er setzte den Münz¬ 
fuß ans den inneren Werth, und sprach über die Juden 1498 
die Landesverweisung aus. Kostspielige Dämme zwangen 
1501, 1508 die Salzache in ihre Ufer; der Handel fand über 
den Radstädter Tauern eine fahrbare Straße, ein anderer 
Verbindungsweg zwang sich durch die Felsen von Hirschfurth 
und Tachsenbach; das Schloß wurde 1496 rc. mit neuen Be- 
sestigungswerken versehen, die Kathedrale kostbar verziert. 
Das Rühmlichste aller dieser fürstlichen Unternehmungen ist, 
daß sie ohne eine neue Belastung des Landes geschahen. Leon, 
hart hatte sich außer dem Bräuhause zu Kaltenhausen und 
Salzburg in den neu entdeckten Goldminen zu Gastein und 
Rauriö, deren Bau ör anfangs großmüthig unterstützte, eine 
reiche Zuflußquelle eröffnet. Man hat noch alte Thaler von 
Leon hart von 1500; die ältesten Dukaten sind vyn 1513. 
Aeltere Salzburger Münzen sind nicht bekannt. (Zauner IV. 
23? — 509; Rumpler iso; Becz. 210, 211.) 
Doch der glückliche Zustand des Landes sollte außer 
der Pest auch sonst noch getrübt werden. Die freye Ver¬ 
fassung der vielen Reichsstädte hatte einen zu mächtigen Reitz, 
um nicht auch in den Bürgern von Salzburg die Lust zu er¬ 
wecken, das Joch der Abhängigkeit abzurütteln. Die Ver¬ 
schwörung, den Bürgermeister an der Spitze, wurde noch zu 
rechter Zeit entdeckt. Der Erzbischof nahm schnell seine Ma߬ 
regeln, entschlossen, den Stolz der Patricier zu brechen, den 
Uebermuth der Bürger zu bändigen. Er lud am 22. Jänner 
i5i t den Bürgermeister nebst den übrigen Häuptern der Ver¬ 
schwörung zu einem Gastmahle ein, und als sich alle bis auf 
Schmecke n w itz eingefunden, wurden plötzlich die Residenz- 
thore geschlossen. Der Erzbischof stellte den Schuldigen ihren 
Verrath in seiner ganze» Schwärze vor die Augen, ließ sie 
in Fesseln schlagen und in die Festung abführen. Dieß alles 
geschah so schnell und heimlich , daß die Bewohner gar keine
	        
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