Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

305 
Magistratsbezirk Salzburg. 
die Huldigung der durch den Münchner Staatsvertrag am 
i-i. April ¡816 wieder zurückgefallenen Landestheile des Her¬ 
zogthums Salzburg, des Inn - und Hansruckviertels annahm. 
(Selbstsehen; Zauner I. ¡25; IH. 131; V. 508; YI. 562; 
VH. 35 > 56; Vili. 88.) 
Das Neubau ayr Residenzplatz Nr. 168. Es 
ist 520 Fuß lang., 250 breit. Einst (¡588 ) zu einer neuen 
Residenz bestimmt, von fürstlichen Höfämtern und Dikaste- 
rien bewohnt, haben jetzt die höchsten Kreisstellen und mehrere 
k. k. Aemter ihre Geschäftslokale hier. - 
Der westliche Flügel mit der Hauptwache (von 4 Ka¬ 
stanienbaumen beschattet) steht der Residenz gegenüber, der 
nördliche gegen den Michaelsplatz, der östliche gegen den 
Kay, der südliche gegen die Hinterhöfe der Kanonikalhäuser. 
Wolf Dietrich ist der Gründer, Fortsetzer Mar¬ 
kus. Sittikus nebst Paris, der Vollender Mar Gan- 
dolph. 
Seit i654 mußten die neuerwählten Erzbischöfe so lange 
den Neubau bewohnen, bis das päbstliche Placet von Rom 
kam. 
¡672 errichtete hier Mar Gandolph die Hofbibli'othek, 
bloß zur ersten Anlage über 5000 fl. verwendet. 
Am Glocke »spielth urme stellte der hiesige Groß- 
uhrmacher Jeremias Sau ter unter Johann Ernst 
¡705 (nicht ¡705) zum Zeichen seiner glücklichen Verbin¬ 
dung mit der hol la n disch - 0 stindischen Handels- 
kompagnie ein holländisches Glockenspiel auf. 
Es spielt außer jenen Tagen der Charwoche, wo alle Glocken 
schweigen, täglich Morgens 7, Mittags u (Freytags aus¬ 
genommen) und Abends 6 Uhr in monatlich wechselnden 
Weisen. 
Zur Erhaltung wies der fürstliche Erbauer 4ooo fl. (nicht 
5000 fl. wie Hübner) an. (Zauner IX. 424.) 
Bereits ¡686 wurde den ehemaligen Ständen des-Lan¬ 
des im Neubau ein eigenes Lokale angewiesen. Mar 
Ganholph ist deßwegen durch sein Bild im einstigen Ver¬ 
sammlungssaale der Stände daselbst geehrt. ( Zauner VUl. 
577 — 587.) Hier trifft man schöne Stukkaturarbeiten , 
eine Decke von der edlen Zirme, die Wapen der salzburg. 
Städte und Märkte.