Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

Geschichte. 
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großen und prächtigen Burg. Unter ihm kam 1121 auf den 
Reichstagen zu Würzburg und RegenSbur-g ein all¬ 
gemeiner Landfriede (noch mehr gefestiget zu Worms 
1125) über die bisherigen großen Spaltungen zwischen Kai¬ 
ser und Pabst zu Stande. Sie hatten gemacht, daß sich der 
Erzbischof von 1111 an bis 1121 als Flüchtling theils zu 
Admont, theils in Italien, theils in Sachsen, zu 
Garsten und Steyr re. aufhalten mußte. Kein Wunder, 
wenn in solchen Tagen dem Erzstifte kaum hundert Höfe blie¬ 
ben, welche nicht veräußert, verpfändet oder mit Gewalt ent¬ 
rissen waren, nur mit außerordentlicher Mühe wieder zu er¬ 
obern. Um diese Zeit befanden sich auf dem Mönchsberge, 
der seinen Nucken am linken Gestade der Salzache hindehnt, 
und um denselben herum Weingärten. Konrad I. de¬ 
müthigte 1125 den Herzog Heinrich von Kärnthen, 
welcher ihn befehdet; erschloß 1127 mit dem Könige Stephan 
von Ungarn Frieden; er war es auch, welcher in Salz¬ 
burg mit Bewilligung des Kaisers eine Landschaftsord¬ 
nung gründete, das Erbmarsch allamt den Kuch- 
lern, das Erb schenken amt den Goldeggern, das Erb- 
truchseßamt dem Geschlechte von Guetrath, das 
Erbkämmeramt den Wißdeckern verliehen. (Dückher 
102—115; Zauner I. 122—153.) 
Erzbischof Eberhard I. erschien 1152 bey der Wahl 
Kaiser Friedrichs 1. zu Frankfurt; er war Zeuge, da eben 
dieser Kaiser am iZ. September 1156 die baiersscheMark für 
Heinrich den Löwen ausschied, und die der Markgraf- 
schaft für H e i n r ich I a so m i r g 0 t t zu einem Herzog- 
thume erhob ( Calles II. ; Acllzreiter hist. Bar. ), trat 1157 
zwischen den Bischöfen von F r e y si n g und R e g e n s b u r g 
als Schiedsrichter auf; ließ 1160 dem Kaiser zwey Fuder 
Fische und Käse nebst 50 Mark Silber als Äriegsbeytrag über¬ 
reichen; legte 1161 die Fehde zwischen dem Herzoge Hein¬ 
rich in Barern und dem Bischöfe von Regensburg durch 
seine Vermittlung gütlich bey; versöhnte kurz vor seinem Tode 
(i 29 Juli 1164) den Markgrafen von Oesterreich mit sei¬ 
nem Bruder Kon rad, Bischof zu Passau; beschwichtigte 
auch 1165 den Markgrafen Ottokar VH. (V.) von 
Steyr über die Uneinigkeit, welche der salzb. Schloßhaupt- 
mann zu Leibnitz veranlaßt hatte. (Dückher 118; Zauner 
155 —167). Unter diesem Erzbischöfe fiel 1157 ein großer 
Schnee, von einer ungewöhnlichen Kälte bekleidet. Der 
trockene Sommer hatte die Pest im Gefolge, und ein großer
	        
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