Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

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Gewässer. 
mi'ng, Admont, Steyr und Enns vorbei, wird zu Weissen- 
bach in Steyermark ordentlich schiffbar (größere Kaufmannö- 
güter kann man aber erst in Steyr zuladen) und sällt beim 
Tabor eine starke halbe Stunde von Enns in die Donau. 
Die Enns kommt bei keinem Schriftsteller ans der 
Römerzeit vor; aber im 7. und 8. Jahrhunderte, als dieser 
Fluß die Gränze zwischen dem Reiche der Avaren und der 
Bajoarier machte, lernt man ihn unter den oben angeführ¬ 
ten Namen kennen (Amiales reg. Franc. Hanov. 1619. p. 
18; Mannerls Geographie der Griechen und Römer III. 656). 
Der Mann, welcher 1577 die Enns für Schiffe (früher 
bloß für Flöffe) fahrbar machte, hieß Hanns Gasteiger. 
Kaiser Rudolph II. hing ihm dafür eine goldene Kette um 
den Hals (Preuenhueb. steyr. Annalen 295). 
4) Die Mur (Muhr, Muer, Nora) hat ihren Ursprung 
sieben Stunden von St. Michael im sogenannten Murwinkel, 
einem Seitenthals von Lungau am Schmalzgraben, welchen 
das Nebenkahr, das Mur- und Wachteck von Großarl schei¬ 
den; sie vereinigt alle Gewässer von Lungau mit sich. Von 
den nördlichen Gebirgen werfen sich Zederhaus, Tweng, 
Weißbriach, Lignitz, Göriach, und Lessach mit ihren Achen 
in das Hauptthal hinunter, von den südlichen gießen die Leis- 
nitz, Bundschuh, Kendelbruck re. ihr Wasser in die Mur aus. 
Sie rinnt über Tamsweg und Ramingstein nach Steyermark 
hinab. Das Städtchen Murau hat von ihr den Namen ; zu 
Bruck wird sie mit Flößen befahren, und sirömmt dann an 
den Mauern der Hauptstadt Grätz vorbei. In Ungarn ver¬ 
einigt sie sich mit der Drau. 
c) Bäche und Wasserfalle. 
Von Aachen ist der ganze Kreis, kleine Strecken ab¬ 
gerechnet, durchschnitten. Mächtig fesseln die Bergbäche 
den, welcher sanft rieselnde Bäche zu sehen gewohnt ist, wenn 
sie von gähen Anhöhen wild schäumend über Steine fallend 
und durch Felsen sich zwingend daher rauschen. Manches¬ 
mal kommen sie an fürchterliche Abgründe, und bilden die 
herrlichsten Wasserfälle, wobei das Auge staunend weilt, 
z. B. die Gasteiner-Ache im Wildbade aufder Lend; 
der Schwarzenbach (also nicht der Guring) zu St. Ni- 
kola bei Golling; die Ache in der Krümmel, von Dr. 
Oberlechn er 1808 als Spritzbad empfohlen; der Bichl¬ 
fall in der Abtenau; jener auf den Tauern; der Fisch-
	        
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