Volltext: Sommerfrische Waldhausen, O.-Ö.

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Das Konsistorium zu Linz griff ein zur Erhaltung der 
Stiftskirche: man fand, daß man dem dringenden: Verlangen 
der Gemeinde auf Erhaltung des Stiftsheiligtums nachgeben 
müsse. Die „schon dem Einsturze drohende" Kirche wurde als 
„solid" gebaut erklärt. 
Opferwillige Freunde der Stiftskirche sammelten 1000 fl. 
zur Bestreitung der Erfordernisse an der Stiftskirche. 
Ein Hofdekret vom 12. April 1792 verfügte endlich: 
„Die Marktkirche ist Pfarrkirche, die 1000 fl. (zur Stifts¬ 
kirche) müssen zurückgegeben werden." 
So ist es bis heute geblieben. 
Nach etwa 100 Jahren war die Kirche wieder „bau¬ 
fällig" geworden; sie sollte gesperrt werden; Geschäftsrück¬ 
sichten verlangten: „dauernd". Pfarrer Böcklinger rettete das 
Kunstdenkmal und es wird eine Freude jedes Kunstfreundes 
bleiben. Der beste Anwalt dieses Gotteshauses, ein wahrer 
Schutzengel, ist die Liebe und Wertschätzung des Volkes. 
Das Schicksal der letzten stiftlichen Funktionäre. 
Der letzte Administrator des Stiftes, Zgnaz Teuerkauf, 
starb als Pensionist zu St. Nikola. Der letzte Stiftsdechant, 
‘Pregtauer, starb zu Wilhering. 
Der letzte Pfarrer aus dem Waldhausen, Franz Ehrysant 
Kristian, starb als Pfarrer zu Königswiesen. Zu Waldhausen 
war er Pfarrer von der Auslassung des Stiftes 1786 bis 
1811. Sein Bild ist uns noch erhalten. 
Die Lösung der Schuldenfrage. 
Diese zog sich noch lange hin. Mit Uebernahme der 
Güter Waldhausens in die Nutznießung durch das Domkapitel 
war auch die Frage der Schuldentilgung an Kremsmünster 
wieder akut geworden. Die Abzahlung wurde sofort in An¬ 
griff genommen. 1803 wurde dem Stifte Kremsmünster ge¬ 
stattet, jährlich von seinem Pauschquantum 2000 fl. abzu¬ 
rechnen und so bis zur Tilgung des älteren Interessenstandes 
nebst den kurrenten Zinsen fortzufahren; nach Tilgung der 
alten Interessen zur Tilgung des Kapitals überzugehen. Im 
Jahre 1845 bestand noch eine Restschuld von 68.000 fl., für 
diese wurden 4 Prozent festgelegt auf 14 Jahre, anstatt der 
sofortigen erbetenen Rückzahlung. 
Waldhausen soll k. 6. Familiengut werden. 
Noch einmal tauchten neue Plane über die Verwendung 
der Güter des ehemaligen Stiftes aus. Am 11. November 1800 
wurde mittelst Hofdekret mitgeteilt: Zur Fortsetzung der 
Schwemme (aus der Noam und auf dem Sarntingbache) 
zur Holzlieferung an Wien fei seitens der Direktion der
	        
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