Volltext: Sommerfrische Waldhausen, O.-Ö.

und Ernst 1407—1408, bie. grausame Haltung Leopolds gegen 
die Anhänger ©rast’, die neuerlich kriegerische Aktionen am 
linken Ufer der Donau verursachte, hatten schlimm genug auf 
die öffentliche Ordnung gewirkt. Entlassene Soldaten, durch 
Verarmung zur Verzweiflung gebrachte Existenzen, zogen als 
Räuber und Plünderer umher. Das Geschäft der Hecken- 
reiter blühte, aus wehrlose Wanderer und Landleute wurden 
Ueberfälle unternommen. 
Beide Vormünder hatten oollauf zu tun, bie Ordnung, 
die sich durch ihren Zwist gelöst hatte, wieder herzustellen. 
Waldhaujen scheint dabei auch gelitten zu haben, wenigstens 
scheint die oben erwähnte Schenkung einiger Lehen seitens des 
Vormünders Albrecht v., des Herzogs Leopolds, darauf hin¬ 
zudeuten. 
Herzog Albrecht v. und das Stift Waldhausen. 
Herzog Albrecht V., der eigentliche Regent, war 1411 gro߬ 
jährig geworden. Da in Wien und Oesterreich 1410 'eine an¬ 
steckende Krankheit in fürchterlicher Weise hauste, brachten 
die Vormünder den jugendlichen Albrecht V. auf das Schloß 
Starhemberg bei Wiener Neustadt. Doch dürfte ein anderer 
©runb maßgebend gewesen sein: bie beiben Vormünder schienen 
sich in ihrer Rolle so gefallen zu haben, daß sie nicht daran 
dachten, ben jungen Albrecht an bas Regierungssteuer kommen 
zu lassen. 
Mit Gewalt entrissen nun die österreichischen Stände den 
jungen Albrecht und führten ihn über die Donau nach Eggen¬ 
burg, wo sie beratschlagten, wie matt die beiden Vormünder 
kaltstellen könnte. Möglicherweise hätte es einen Kampf ge¬ 
kostet. Da starb plötzlich am 3. Juni 1411 Herzog Leopold 
an Schlag, vermutlich infolge Aufregung über die Tat der 
Stände. 
Albrecht V. war Herrscher geworden. Herzog Albrecht V. 
zählt zu den Wohltätern unseres geistlichen Hauses. Am 
13. Dezember 1413 überließ er unter Propst Otto ii. aus dem 
Geschlechte der Sweinepekh bem Kloster bie zur Seit ber Vor¬ 
mundschaft Leopolds demselben widerrechtlich zugeeignete Pfarre 
Leobendorf in Niederösterreich, wofür ber Konvent Walb¬ 
haujen bie betn Herzog Leopolb dafür gegebenen Pfarreien 
Grein, Kreuzen unb Sitnonfelbett nach bem Tode Otto II. 
wieder erhalten sollte. 
Am 29. September schenkte er (bis auf Widerruf) unter 
dem gleichen Propste Otto II. jährlich 10 Pfund Pfennige aus 
dem „Ungelb“ im Machland. 
Im Jahre 1417 erneuerte er betn Stifte alle alten 
Privilegien unb verbriefte betn Stifte mehrere Zehentschen¬ 
kungen in den Pfarren Walbhaufen unb Gasen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.