Volltext: Das Zisterzienserstift Schlierbach im Kremstale

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Marian Obauer (1804 bis 1818) 
hieß der zehnte Abt des Stiftes, den ferne Mit¬ 
brüder bet der Wahl am 11. Jänner 1804 zu dieser 
Würde erhoben. Er war unter Abt Konstantin 
Prior und später Pfarrer zu Kirchdorf und hatte 
als ein Brauerssohn zu Scharnstein das Licht der 
Welt erblickt. Als Abt hat er wenige freudige 
Tage erlebt. Obwohl von redlichstem Willen be¬ 
seelt und sparsam, gelang es ihm nicht, sein Stift 
zu heben; die Zeiten waren zu ungünstig: die 
fortwährenden Kriege mit Napoleon, der Geldsturz 
vom Jahre 1811 und Mißernten halfen zusamwen, 
die finanzielle Lage des Hauses zu einer äußerst 
mißlichen zu machen, so daß er sogar den Schmerz 
erleben mußte, daß über sein Stift wegen rück¬ 
ständiger Steuern im Jahre 1815 die Sequestration 
verhängt wurde, wodurch von nun an das Rech¬ 
nungswesen und die 'Rentamtsgeschäfte des Stiftes 
natürlich auf Kosten des Hauses von weltlichen 
Beamten geführt wurden. Er erlebte auch die Auf¬ 
hebung dieses drückenden und beschämenden Zu¬ 
standes nicht mehr, sondern starb gerade vorher, 
am 12. Mai 1818. Ans finanzieller: Gründen war 
jetzt an eine Abtwahl nicht zu denken und so wählte 
man den bisherigen Prior 
Julian Hametner zum Administrator 
des Stiftes. Er war ein geborener Linzer und 
stand erst im 34. Lebensjahre. Durch sein gewin-
	        
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