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pendant la durée de la guerre et sans aucun but territorial. Plus
j'y pense plus je crois que cette idée présente de sérieux avan¬
tages. Vous feriez, j'en suis convaincu, œuvre très utile en y ob¬
tenant aussitôt que possible l'adhésion du Cabinet de Vienne,
adhésion qui serait naturellement rendue publique ce qui produirait
les meilleurs résultats en Italie et ailleurs."
(„In Betreff der Besetzung der Insel Saseno ist es selbst¬
verständlich, daß diese von einer kleinen italienischen Abteilung
und in vollem Einverständnisse mit Österreich-Ungarn durch¬
zuführende konservative Maßnahme nur einen rein zeitweiligen
Charakter, für die Dauer des Krieges, hätte und auf keinen Land¬
erwerb hinzielen würde. Je mehr ich darüber nachdenke, desto
mehr glaube ich, daß dieser Gedanke ernste Vorteile bietet. Sie
würden, dessen bin ich überzeugt, ein sehr nützliches Werk tun,
wenn Sie dazu so schnell als möglich die Zustimmung des Wiener
Kabinettes erlangen würden, eine Zustimmung, die natürlich ver¬
öffentlicht werden würde, was die besten Resultate in Italien und
anderwärts zeitigen würde.")
Herr Zimmermann hat Herrn von Tschirschky angewiesen,
die Sache mit Euer Exzellenz zu besprechen.
51.
Graf Berchtold an Prinzen Gottfried zu Hohenlohe.
Telegramm. Wien, am 6. September 1914.
Herr von Tschirschky hat mich gestern aufgesucht und die
Angelegenheit der Insel Saseno mit der Anfrage zur Sprache ge¬
bracht, ob Herzog Avarna sich nicht etwa ein Refus hole, wenn
er mich bezüglich dieses italienischen Wunsches sondieren würde.
Ich habe dem deutschen Botschafter geantwortet, daß Herzog
Avarna keine abschlägige Antwort meinerseits zu besorgen habe.
Herzog Avarna gegenüber gedenke ich mich im folgenden
Sinne auszusprechen:
Im Vertrauen auf die an Herrn Zimmermann gerichtete Mit¬
teilung Herrn Bollatis und im Hinblicke auf die zwischen Wien
und Rom wiederholt ausgetauschten Erklärungen, daß unser Akkord
mit Italien und die Londoner Reunionsbeschlüsse betreffs Albaniens
aufrecht bleiben, sei ich mit der provisorischen Besetzung der
Insel Saseno durch italienische Truppen auf Kriegsdauer einver¬
standen.
Es wäre uns natürlich sehr erwünscht, wenn die Besetzung
Sasenos durch Italien als Beschluß des Dreibundes dargestellt und
durch gleichzeitige offizielle Communiqués in Wien, Berlin und
Rom publiziert würde. Auch werde ich Herzog Avarna die Er¬
wartung aussprechen, daß die italienische Regierung unser Ent¬