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Noch einige Bemerkungen über Radium. Radium
findet sich in geringen Spuren überall auf der Erde. Das
Erzgebirge enthält Tausende von Zentnern. Viele Heil
quellen verdanken dem Radium ihre Heilkraft (z. B. Bad
Gastein), sind also radioaktiv; da aber die winzigen
Spuren von Radium sich schnell verflüchtigen, können die
Heilwässer nicht versandt, sondern müssen an Ort und
Stelle getrunken werden. Das Barfußlaufen und Tau
gehen hat daher in Wörishofen die guten Wirkungen,
weil von der Erde Radium in den Körper einstrahlt. Wenn
man die von der Erde ausgehenden Gammastrahlen bei
Experimenten ganz abhalten will, muß man 5 mm dicke
Bleiplatten auf die Erde legen. Also Radium ist überall
in Spuren vorhanden. Besonders viel findet sich im Lehm.
Daher ist klar, warum der Lehmpastor auf dem richtigen
Wege war und warum italienischer Fango und Heilerde
gute Wirkungen erzielen.
8* Etwas über Röntgen- und Hellumsti*ahlen*
Die Radium- und Röntgenstrahlen bilden heute in
der Hand des Arztes ein unersetzliches Hilfsmittel zur
Bekämpfung aller Gewebsneubildungen, mögen es nun
gutartige oder bösartige Geschwülste sein. Während aber
die Radiumstrahlen bis zum Sitz des Leidens Vordringen
und den Herd der Krankheit erreichen, bleiben die Rönt
genstrahlen bei den Symptomen oder Erscheinungsformen
haften und beseitigen diese. Es erfolgt damit zwar keine
Dauerheilung, aber dem Patienten ist oft schon damit ge
dient, daß die lästigen und schmerzhaften Krankheits
erscheinungen verschwinden. Die Radiumstrahlen wenden
sich also an die Zellen und heilen oder kräftigen, die