Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

Mit diesen stolzen Worten rief Zeldmarschallentnant Roth am 30. April seine Truppen von 
neuem zur Schlacht. Dem XIV. Korps Zeldmarschalleutnant Roth waren vier, durch Monate 
ausgebaute Stutzpunkte der 
Russen als Angriffsziel ge- 
geben. Südöstlich vom Wal 
der steile Kegel des „Zucker- 
hütls", nordöstlich vom Wal 
die Höhe 481, dann weiter 
das „Hufeifen" und schlief- 
lich nahe dem Dunajec die 
Höhe 4)9.Demgemäß er¬ 
teilte Zeldmarschallentnant v. 
Zabini am 30.April dem Ge¬ 
neralmajor von RÄha die 
nähere Anweisung, mit dem 
1. und dem 3.Regiment in 
der allgemeinen Richtung 
Jägerhaus Höhe 402 anzu- 
greifen, während das 4. Re- 
giment die feindliche Front 
von Lubcza - Szczepauowska bis zum Dunajec zu durchstoßen hatte: 
„Am 1. Mai nach Einbruch der Dunkelheit gehen beide Angriffsgruppen aus der jetzigen 
Stellung bis in die Vorfeldstellung vor, wo sie sich sogleich für längeres Ausharren einrichten. Die 
Gruppierung hat tunlichst bei Mondaufgang um 10, 30Uhr nachts vollzogen zu sein. Aus dieser 
Stellung ist sogleich an das Sprengen der feindlichen Hindernisse zu schreiten. Bei Tagesanbruch 
am 2. Mai um 3,30Uhr früh beginnt die Artillerievorbereitung uud wird drei Stunden dauern." 
Die Gruppe Generalmajor von RÄha hatte den Angriff, unmittelbar nachdem die Artillerie 
ihr Zener rückwärts verlegte, zu beginnen. Sobald die Gruppe Generalmajor von RÄha die 
feindliche Stellung „Hufeisen" genommen hatte, sollte sie mit dem linken Flügel gegen Lubcza- 
Szczepauowska einschwenken, um die russische Aufstellung dort in der Flanke anzugreifen. Sobald 
sich die flankierende Wirkung der Gruppe Generalmajor von RÄha geltend machte, hatte das 
4. Regiment zum Angriff überzugehen. Der Gruppe Generalmajor von RÄHa und dem 4. Regi¬ 
ment wurde je eine Sappeurkompagnie zugewiesen. 
Roch am 30.April abends besetzten das II. und das III. Bataillon des 3.Regiments den bis¬ 
herigen Stellungsteil des Infanterieregiments 14 an und nördlich der Straße «Zanowice Dt.— 
Lubinka. Das I. Bataillon verblieb, wie befohlen, noch in Rostoka. Am selben Tage nachmittags 
übernahmen das I. und das III. Bataillon des 4. Regiments den zwischen Zanowice Dt. und 
Gierowa gelegenen Stellungsabschnitt und lösten dort das Landsturmbataillon 79 ab. Das II. Ba- 
taillon stand einstweilen noch in Olszgncj. Oberst Lercher, der sich mit dem Regimentsstab in Zano- 
wice Dt. einquartierte, unterrichtete in den besetzten Stellungen in Anwesenheit der Bataillons- 
Kommandanten alle Kompagniekommandanten Uber die gegnerische Stellung, das Vorgelände und 
über die Einzelheiten des bevorstehenden Angriffsunternehmens. 
Der 1. Mai brachte, wundervolles Frühlingswetter. 3m Kampfabschnitt der 3. Division und 
des 2. Regiments am Wal (5. 390)herrschte reges Leben. .Zeder wußte jetzt schon, daß es bald 
losgehen und dem 2. Regiment das „«Zuckerhütl" und der nordwestwärts streichende Höhenrücken 
als Angriffsziele zufallen werden. Munitionskolonnen rasselten heran, zahlreiche Geschütze, dar- 
unter auch schwersten Kalibers, feuerten gegen den Feind. Unsere Artillerie begann sich einzuschießen. 
Das IV. Bataillon der Aeunundfüufziger traf am Bormittag hinter der Kampflinie der 2er 
Kaiserjäger ein. Nachmittags wurden Rainer-Maschinengewehre in die Stellung am Wal einge- 
setzt. Räch Tintritt der Dämmerung schob sich das IV. Bataillon des Infanterieregiments 59ganz 
nahe an die Kampflinie heran, dahinter stellten sich die anderen Bataillone der Rainer bereit. 
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Gwo5dziec, Blick auf den Wal, Kote 526
	        
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