Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

23 Mann und an leichten Erfrierungen fast 60Mann erkrankt. <3n der Zeit zwischen dem 16. und 
30. Alärz waren vom Feldregiment Hauptmann Otto Plahl, Leutnant Manfred Vlodig, Dr. Franz 
Schweinitzhaupt, Dr. Felix Rcckovec, Dr. Rudolf von Lumbe, Kadett Andreas Lorinczg, Lugen 
Schwemberger, Assistenzarzt Dr. Feldmann krank in das Hinterland abgegangen. 
Stellungskämpfe bei Stzkowa 
(19. bis 24.März 1915) 
Hiezu Beilage 3, Skizze 22 
... der Tag verstreicht. 
Da heben sich Gestalten vorsichtig ans der Deckung, 
zu holen Nahrung für die Kameraden. 
Und andere kommen vollbeladen mit Munition. 
Mit Tragbahr' ausgerüstet kommt die Sanität. 
Der Mond tritt vor und überstrahlt den Plan 
mit feinem eis'gen Licht. 3m selben Augenblicke 
sprühen tausend Flinten Tod und Verderben 
auf die Ungedeckten. Maschinengewehre rasseln wie besessen, 
und der Kanone Bah vollendet dann die Symphonie. 
3m Nu ist leer der Weg: denn Schutz sucht jeder, 
wo er kann. Es seufzt vergebens heut der Schwerverletzte... Kerschbaum. 
Die Nacht auf den 19. März verlief auf dem Gefechtsfelde von Sykowa sehr unruhig. Die 
Reserven wurden in ihren Unterkünften marschbereit gehalten, da man einen Gegenangriff der 
Rufsen erwartete. Um 2Uhr und um 3 Uhr früh war heftiges Gewehrfeuer im Kampfabschnitt der 
9b. Brigade vernehmbar. Gegen die inneren Flügel des 3. und des 4. Regiments vorfühlende 
russische Trkundungsabteilungen dürften die Ursache dieser nächtlichen Schießerei gewesen sein. 
Roch im Laufe der Nacht wurde den Stellungsbataillonen Holz zugeschoben, damit sie ihre 
Deckungen zum Schutze gegen Artilleriefeuer einrichten konnten. Wer aber glaubte, daß man jetzt 
von weiteren Unternehmungen gegen die schier unbezwinglichen 'Russenbastionen auf der Höhe 507 
absehen werde, der wurde durch die eben eingelangten Weisungen des Divisionskommandos eines 
Besseren belehrt. Danach beabsichtigte die Führung nunmehr, an die Stelle des bisherigen An- 
griffsverfahrens ein methodisches Vorarbeiten treten zu lassen. Die erstrittenen Stellungen am 
nördlichen Sykowabachufer sollten innerhalb von drei Tagen derart ausgestaltet werden, daß sie 
nicht nur als verläßliche Widerstaudslinie gelten, sondern auch als Aufenthalt für Reserven dienen 
konnten. Sobald dies erreicht war, sollte die Grabenbesatzung unter dem Schutze der Rächt einen 
Sprung nach vorwärts machen und sich in der neuen Linie wieder festsetzen. Das Vorgehen sollte 
dadurch erleichtert werden, daß nachts Feldwachen auf den Hang vorgeschoben wurden. Sie hatten 
sich eine Deckung zu schaffen, die durch Verbindungsgräben zu einer neuen durchlaufenden Stellung 
auszubauen war. Als Zweck dieses methodischen Vorarbeitens wurde angegeben, daß man die 
Straße im S^kowatale und nach Siar^ als .Zusrhubliuie in die Hand bekommen wollte. Unnötiges 
Schießen wurde verboten, da erfahrungsgemäß die Russen das Feuer sofort erwiderten und da- 
durch der sehr schwierige Verkehr hinter den Stellungen durch die Streugarbe stark behindert 
wurde. 
Wie schwierig und aufreibend sich der Aufenthalt in den Stellungen am S^kowabache gestaltete, 
war einer Meldung des Kommandanten der I. Kompagnie des 3. Regiments Oberleutnant Freih, 
von Werdt zu entnehmen. Er berichtete, daß man zwischen den Kompagnien wegen des zutage 
tretenden Grundwassers keine Verbindungsgräben ausheben könne. Auch die Schützengräben seien 
halb mit Wasser angefüllt. Die Wege zu den Übergängen über die Sykowa dürften bald gänzlich 
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