Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

zug. Ts galt, dem Feinde hart an den Zersen zu bleiben und festzuhalten, damit ihn die von Lüden 
gegen die Strohe Taruow—D^bica vordringende 3. Armee in dem Rücken fassen konnte. An der 
Straße Uber Warljs-Radtow sollte die 3.Division als Vorhut, die 8. als Haupttruppe vorrücken, 
rechts die deutsche 47.Reseroedivision, links die 30.Division. Die Vorhut der in einer Kolonne 
und unter dem Befehl des Zeldmarschalleutnants von Fabini marschierenden 3. und 8. Division 
hatte den Dunajec zu Ubersetzen und die Höhen am jenseitigen Ufer zu erreichen. Wenn dies nicht 
möglich war, sollte sich die 3. Division am diesseitigen Ufer bei Bisknpice Radiowskie, Glon» und 
Sanoka festsetzen. 
Am 17. Dezember um 6 Uhr früh brach der Vortrab, ein Bataillon der ReunundfUnfziger und 
die Achtuudzwauziger, auf. Eine Stunde später setzte sich bei niederschauerndem Regen die Vorhut- 
reserve, Oberst von Zischer mit den Vierzehnern und den 2er Kaiserjägern, einer Gebirgshaubitz- 
divisivn und den ReunundfUnfzigeru in Bewegung. Hinter der 3. Division folgten die Truppen der 
8. Division, gefUhrt von Oberstbrigadier von LUftuer, in der Reihenfolge: Zeldjägerbataillone 18, 
1 und 14, 1. und 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, Zeldjägerbataillone 13 und 1b, 4. Regiment 
der Tiroler Kaiserjäger, dazwischen eingeschoben die Divisionsartillerie. Rachrichtenabteilungen, 
darunter die 3. Kompagnie des 1. Regiments, waren gegen den Dunajec vorausgesandt. Unter- 
wegs gab es auf der tief aufgeweichten Strohe langen Aufenthalt. Ts regnete wieder einmal. Bei 
Bielcza war die BrUcke Uber die Uszwica zerstört, von den Pionieren muhte eine HilssbrUcke für 
die Infanterie gebaut werden. Um 10 Uhr vormittags konnte das hochangeschwollene Gewässer von 
der Infanterie der Borhut Uberschritten werden. Tine mächtige Waldzone wurde durchquert. 
Ulanen ritten voraus. Am Dunajec flackerte Gefechtslärm auf. Hastiger wurde der Vormarsch. 3n 
den Dörfern am diesseitigen Ufer stand noch Uberall Feind. Bald kam der Befehl von Feldmar- 
schallentnant Zabini: Bor der 30. Division Feind bei Wai Ruda eingegraben, diese Division wird 
auf Biskupice Radiowskie angreifen. Generalmajor von Horsetzklj hat mit der Brigade Oberst 
von Fischer (2er Kaiserjäger und Bierzehner) und mit der 121. Brigade Uber Wola Radiowska 
unterstützend in das Gefecht der 30. Division einzugreifen. 
Die Feldjäger der 8. Division drängten vor und bogen nach links aus. Zum Gefecht entwickelt 
gingen die 2er Kaiserjäger um I Uhr nachmittags aus dem Wald auf Wola Radtowska vor. Rechts 
war Anschluß au das Infanterieregiment 14, links an die 121. Brigade. 3m Feuer russischer Ge¬ 
schähe muhten sich die Schützenlinien durch das deckungslose Gelände langsam vorwärtsarbeiten. 
Bor Tinbruch der Dämmerung war Wola Radiowska erreicht. Das Dorf war von der russischen 
Infanterie geräumt. Die Vierzehner und die 2er Kaiserjäger bezogen am SUdostrande, die Feld- 
jägerbataillone der 121. Brigade am Rordostraude der langgestreckten Ortschaft eine Bereit- 
schaftsstellnng. Die 1er Kaiserjäger waren inzwischen ebenfalls in Wola Radiowska eingetroffen 
und rasteten im Dorfe. Unsere Artillerie war am Waldrande sUdlich von Wola Radtowska auf- 
gefahren und erwiderte das Feuer der russischen Batterien kräftig. Bor Biskupice Radiowskie 
standen bereits die LandesschUtzen der 88. Brigade im Kampfe. Uber Zabawa war die 30. Division 
im Vorgehen. Oberst von Alerten hatte sich mit den Achtundzwanzigern und mit einem Rainer- 
Bataillon am Ostrande von Radlow festgesetzt. Auch die 4er Kaiserjäger waren am Spätnach- 
mittag in Radfow eingetroffen. Die 3er Kaiserjäger waren ebenfalls dorthin im Anmarsch. 
Hinter dem Dnnajecdamm bei Gl6w slammte im Abenddunkel das AlUndungsfeuer russischer 
GeschUtze gespenstisch auf. Patrouillen meldeten feindliche Schützenlinien bei Sanoka; auch Bisku- 
pice Radiowskie und Siedlet waren vom starken Feind besetzt. Tin Weiterfuhren des Angriffs 
im Dunkel der Rächt erschien mit RUcksicht auf den Zustand der UbermUdeten Truppen unmöglich. 
Die 3er und die 4er Kaiserjäger wurden, gesichert durch die Zeldjägerbataillone 13 und 16,in 
Radl6w „einquartiert". Die 2er Kaiserjäger und die Bierzehner gingen im SUdteile von Wola 
Radiowska zur Ruhe Uber, die 121. Brigade blieb im Rordteile der Ortschaft, das Gros der Neun- 
nndfUnfziger bei der kleinen Häusergruppe Brzezuica. 
Kaum war das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger in Wola Radtowska notdiirftig unter- 
gebracht, erscholl um 8 Uhr abends plötzlich der Ruf „Alarm". Feldmarschalleutnant von Zabini 
hatte mittlerweile dem Generalmajor von Hvrsetzkci den Befehl erteilt, den Weierhof sUdlich von 
310
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.