Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

leutnant «Zohann Frank blieben bei Rozwadow folgende Kaiserjäger des 4. Regiments auf dem 
Seide der Thre: Hauptmann Alois Schmidt, Leutnant Johann Warta, Leutnant Dr. Anton Huber, 
Oberjäger Albrecht und Tinjährig-Zreiwilliger Unterjäger Kruckenhauser. Außerdem waren noch 
mehr als 80 brave Unteroffiziere und lZäger gefallen. 
Von den vielen, die bei Rozwadow wie immer heldenmütig kämpften, feien vom 4. Regiment 
noch einige genannt: Hauptmann Ottokar Szomvald (verwundet) als Kommandant des II. Batail- 
lons, Leutnant Dr. Kleiner, Leutnant Alois Kleinfchek, Kadett «Zosef Lang, Fähnrich Hugo Lu- 
descher (verwundet), Kadettaspirant Otto Belligoi, Regimentshornist Oberjäger Zehler, Zugs- 
führer Elias Lauser, Zugsführer «Zosef Trhart, Unterjäger Matthias Zink, <Zäger Giacvmv Zait, 
Alfons Valentinelli, Trnestv 3ofef Trentinaglia und Tom1). Beim 3. Regiment leuchteten außer 
den bereits Genannten noch Oberjäger öosef Schacher, «Zugsführer Tfchanet, Mösl und Kart- 
naller durch ihre Tapferkeit besonders hervor. 
Ausklang der Sankämpfe 
Am 2.Rovember um 7 Uhr früh wurde das III. Bataillon der 3er Kaiserjäger von Tharze- 
wice nach Pilchöw herangezogen, um an Stelle des schon sehr erholungsbedürftigen I. Bataillons 
die Stellungen bei Sochlj zu besetzen. Weiter flußabwärts bei K^pa Rzecztjcka hatten sich in der 
Nacht neuerlich Russen am Westufer eingenistet. Das II. Bataillon versuchte am 2. diesen Zeind 
zu vertreiben, doch scheiterten alle Bemühungen in dem unübersichtlichen, von Gebüschen bewach- 
jenen Gelände. So riegelten denn die Kaiserjäger die bei Kqpa Rzeczrzcka am Westufer noch ein- 
genisteten Russen fest ab, so daß dieser Zeind keine Gefahr mehr bilden konnte. 
Das II. Bataillon des 3. Regiments hatte bei diesen Kämpfen besonders schwere Verluste. 
Hauptmann Rößler der 8. Kompagnie, Hauptmann Oskar Heskg der Maschinengewehr- 
abteilnng II, Zähnrich Renner und Zriml waren gefallen. Was Oberst Vonbank am 2.November 
über sein Regiment meldete, galt mehr oder minder auch für die anderen Kaiserjägerregimenter: 
„Nach den letzten Sankämpfen mache sich der Mangel an Munition sehr empfindlich geltend. Die 
Truppe sei völlig erschöpft, groß seien die Verluste an Offizieren und an Mannschaften." An eine 
rechtzeitige Ablösung der hart hergenommenen Regimenter konnte aber leider nicht gedacht wer- 
den, da Reserven fehlten, die sie hätten ersetzen können. 
Oberst Vonbank und Oberstleutnant Zischer von See planten, den Kampf gegen die noch am 
Westufer verbliebenen Russennester fortzuführen. Sie und ihre Kaiserjäger waren stolz auf den 
erkämpften Abwehrsieg und sahen neuen Angriffen der Russen mit Zuversicht entgegen. Und doch 
geschah das Unbegreifliche, es wurde Rückzug befohlen! Wie war das möglich? 
Räch dem Abbruch der Schlachten vor Swangorod und Warschau wollte das k. u. k. Armee- 
oberkommando den Rückzug in Polen nur bis in die Linie Sanmündung—Kielce durchführen 
lassen und verlangte den Anschluß der deutschen Kräfte an den linken Zlügel der 1. Armee. Dem 
Armeeoberkommando ging es darum, die 4., die 3. und die 2.Armee in ihren unter großen Ver- 
lusteu siegreich behaupteten Stellungen in Mittelgalizien zu belassen, um mit PrzemzM noch länger 
in Verbindung bleiben und die von der Sanfestung an die Feldarmee abgegebenen Verpflegs- 
vorräte ersetzen zu können. 
Demgegenüber wollte Generaloberst von Hindenburg die deutsche 9. Armee völlig vom Zeinde 
loslösen, um sie bis in die Linie lZtzdrzejow—Wieluv zurückzuführen und dadurch die Handlungs- 
freiheit für einen neuen Angriff zu gewinnen. Die 1. Armee, die vor Swangorod schwere Verluste 
erlitten hatte, wurde in ihrer neuen Stellung Sanmündung—Kielce von den übermächtigen Russen 
angegriffen und schon am 2.November zum Rückzug hinter die Nida—Mierzawa gezwungen. 
Dieser Rückzug legte die linke Zlanke der Sanfront bloß, so daß General der Infanterie Freiherr 
Tonrad von Hötzendorf schweren Herzens auch den Rückzug der 4., 3. und Armee anordnen 
*) .Zugsführer Lrhart und Säger £ooi, die sich schon bei Azuchüw besonders heroorgetan hatten, erwarben sich 
in den Kämpfen am öan die goldene Tapferkeitsmedaille. 
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