Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

Der Rückzug der ersten Marschbataillone der vier Kaiserjägerregimenter im Verbände der 
I4. Marschbrigade hatte am 1 2.September zunächst von Tzerlany nach Wolczuchg—Dothomosciska 
und dann in drei Tagesmärschen über NiKlowice, Hankowice, DytiUatycze, Podliski, Radenice, 
Buchowice, Ztotkowice (1?.), Moczerady, Rowosiotki (14.), Pleszowice, Popowice, (5aksmanice 
nach Przemysl (15.) geführt. Die Straßen und Wege waren durch den andauernden Regen grund- 
los geworden, steckengebliebene Trains und nebeneinandermarschierende Truppenkolonnen ver- 
ursachten aus diesem Marsche arge Stockungen, so daß die Bataillone immer erst in später Nacht- 
stunde ihre Tagesziele erreichten und schon nach kurzer Ruhe wieder alarmiert wurden, um den 
Weitermarsch anzutreten. Dazu war auch die Verpflegung gänzlich unzulänglich. Wiederholt 
muhte unterwegs Stellung geuommen werden, um abziehende Trains zu decken. >Zn Przemysl 
fanden auch Leutnant Zlohr und Kadett Riedl mit den in der Stellung am Ostrande des 
Powitenski Las bis in der Nacht zum 12. zurückgehaltenen Teilen der I. Marschkompagnie der 
2er Kaiserjäger Anschluß an das Bataillon. 
<Zn der Nacht zum Ib. September war die 14. Marschbrigade im Orte Kruhel in der Nähe 
von Przemysl untergebracht. Am nächsten Morgen wurde die Brigade zum sofortigen Weiter- 
marsch nach Rzeszow angewiesen, wo sie ursprünglich am 18. eintreffen und zum Ersatz der Abgänge 
auf die Regimenter und Bataillone des XIV. Korps aufgeteilt werden sollte. Die Brigade erreichte 
am Ib. um 1 Uhr nachmittags das Städtchen Krzywcza. Hier muhte unbedingt genächtigt werden, 
denn die erschöpfte Mannschaft konnte nicht mehr weiter. Am 17.zog die Brigade nach Bachorz. 
Der Marsch war wiederum durch die verlegten Marschstraßen stark verzögert. Die in Unordnung 
geratenen Trains fuhren oft in drei Reihen nebeneinander und zwangen die Infanteriekolonne, den 
Weg neben der Straße zu nehmen. 
Auch am nächsten Tag (18. September) verzögerte sich der zeitlich früh angetretene Marsch, da 
die Trainkolonnen aus den vollkommen zerfahrenen, morastigen Straßen nicht weiterkommen 
konnten. Tin zeitweise einsetzender wvlkenbruchartiger Regen durchnäßte alles in kurzer Zeit voll- 
kommen. <Zu Katy und in Lutcza konnte die Brigade untergebracht werden. Am 19. marschierte 
die Brigade bei anhaltendem Regen Uber Str^yzow nach Dobrzech6w und nach Markuszowo, am 
20. gelangte sie Uber Szufnarowa nach Wielopole. Das Wetter blieb kalt und windig. 
Am 21. September brachen die Truppen der 5.uud der 8. Division nach eintägiger Rast aus 
dem Räume von Rockowa wieder auf. Der Marsch des 1. Regiments fiihrte Uber Zagvrzyce— 
Szkodna gegen Wielopole. Dabei goß es in Strömen herab. Straßen und Wege wurden immer 
grundloser, ein dUnnflUssiger, lehmiger Brei, in dem man fast bis zu den Knien versank. Auf der 
ganzen Strecke sah man elend stecken- 
gebliebene Trainwagen, Munitions- 
Kolonnen, Zeldbäckerei,GeschUtze,Kriegs- 
brUckeneqnipagen, dazwischen Fußvolk 
und Reiter, die sich mUhten, das rollende 
Kriegsgerät vorwärtszubringen. Einzelne 
Fuhrwerke mußten mit einem Vorspann 
bis zu sechs Pferden kilometerweit vor- 
wärtsgeschleppt werden. WagentrUm- 
mer, Pferdekadaver, MonturstUcke 
säumten allenthalben den Weg. 
Das 1. Regiment gelangte am 21. bis 
Glinik, das 5.und das 4. Regiment Uber 
Wielopole bis Brzeziny. Die 5.Division Auf versumpsten galizischen Wegen, Glinik, 2I. September 1914 
mit dem Gefechtstrain und den bei ihm 
befindlichen Versprengten vom 2. Re- 
giment zogen Uber Bystrzyca nach Rawsie. Hier vereinigte sich mit dieser Gruppe das 
I. Marschbataillon der 2er Kaiserjäger, das noch 1b Offiziere und 500 Mann zählte. Auch die 
anderen Kaiserjäger-Marschbataillone der 14. Marschbrigade rUckten jetzt von Wielopole zu 
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