leutnant Scherrer erreichte um Mittag «Zielona. Zur selben Stunde wurden die bei Alichaiowka
lagernden Truppen der 3.Infanteriedivision plötzlich von Karow her von den Bortruppen der nun
wieder auf Uhnow vorrückenden russischen Gruppe beschossen. Dieser jähe FeuerUberfall richtete
bei den endlosen Wagenkolonnen, die sich gerade auf der Straße von Uhnow gegen Michatowka
vorwärtsgnälten, arge Verwirrung an. Der Troß wich über Poddubce, Machnow auf Ruda,
wohin auch der Gefechtstrain des 2.Regiment der Tiroler Kaiserjäger mit der Kompagnie Ober-
leutnant von Wellean als Bedeckung gelangte.
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Wald bei Alichaiowka, wo die Russen den Zeueriiberfall am 7. September 1914
durchführten. Zeichnung von öränyi
Das I. Bataillon und die beigemengten Teile des II. und des III. Bataillons der 2er Kaiser--
jäger mühten sich unterdessen gemeinsam mit den übrigen Truppen der 3.Division, den von Osten
andrängenden Zeind in der rasch gebildeten Front östlich von Michatowka, östlich Poddubce, abzu-
wehren. Angesichts des zunehmenden Druckes der Russen wurde das IV. Bataillon Oberstleutnant
Scherrer von Zielona nach Michcüowka zurückbeordert. Als am Rachmittag unsere Truppen zu
weichen begannen, wurde das IV. Bataillon — die 13. Kompagnie Hauptmann Stauffenberger und
die 14. Kompagnie Hauptmann Wünsch in vorderster Linie, die 15. und die 16. Kompagnie im
zweiten Tressen — zum Gegenangriff befohlen.
Oberstleutnant Scherrer suchte in der vom Hegerhaus Plesnarski gegen Karow vorspringenden
Waldzunge den Feind zu umfassen. Das schneidige Vorgehen des IV. Bataillons durch Wald und
Sumpf im heftigsten Kugelregen brachte denn auch das Gefecht auf dem rechten Flügel der 3.Divi¬
sion zum Stehen. Dabei zeichneten sich Leutnant Adolf Sinzinger, Einjährig-Freiwilliger Oberjäger
Tommers und Unterjäger Grüntscher der 13.Kompagnie durch vortreffliche Haltung besonders
aus. Hauptmann Albert Ferrant hielt durch Maschinengewehrfeuer die Russen im Walde nieder;
Oberleutnant Franz Podavini führte nach geschickter Erkundung der russischen Aufstellung durch
seine kühnen Patrouilleure, Zugsführer Peter Paul Haussinger und Patrouilleführer 6osef
Orter, Teile der 14. Kompagnie sogar bis in den Rücken der Russen vor, wobei er mehrere Ge-
fangene aus den feindlichen Stellungen herausholte.
Am linken Flügel der Gefechtsfront, wo das I. Bataillon mit den beigemengten Gruppen des
II. und des III. Bataillons eingeschoben zwischen Abteilungen der Znfanterieregimenter 59 und 14
kämpfte, kam es am Rachmittag infolge des übermächtigen Druckes der Russen zu einem bösen
Rückschlag. Das Gefecht konnte jedoch durch die gemeinsamen Bemühungen der 2er Kaiserjäger,
der Hessen und der Rainer zum Stehen gebracht werden, wobei Major von Bszard durch Wort
und Beispiel anfeuernd wirkte. Bei diesem blutigen Kampfe fiel Hauptmann 6osef RovoK. Major
öohann von Bszard wurde verwundet. Zugsführer Anton Oberlacher, Zoses Tiefenbrunn und
6äger «Zosef Obrist leuchteten durch Tapferkeit hervor.
Feldmarschalleutnant Oskar Wittmann, der Kommandant der am Ostflügel der 4. Armee bei
Rzrzszki kämpfenden 6.Kavalleriedivision, hatte am Nachmittag über den günstigen Berlauf d.es
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