Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

ölt der Schlacht bei Rawa Auska 
(4. bis II. September 1914) 
Ein großer Sieg war zweifellos von der Armee Ausfenberg über den mindestens gleich starken, 
aber mit viel wirksameren Geschützen ausgerüsteten Feind erzwungen worden. Doch wurde beim 
Armeeoberkomaudo die Siegesfreude durch Nachrichten, die aus Ostgalizieu kamen, getrübt. Dort 
waren gewaltige russische Massen, zwei große Armeen, eingebrochen, denen die k. n. k. 3.Armee 
unter General der Kavallerie Ritter von Brudermann nicht gewachsen war. Die ursprünglich gegen 
Serbien aufmarschierte 2.Armee General der Kavallerie von Böhm-Grmolli war erst im An- 
rollen. So waren die Verteidiger Ostgaliziens, wo man irrigerweise in der ersten Zeit keinen 
Angriff erwartet hatte, in den Schlachten bei Aoczow und PrzemMang in arge Bedrängnis ge- 
raten und bedurften dringend der Hilfe durch die siegreiche 4. Armee. >Zhr wurde schon am 2.Sep¬ 
tember nachmittags die schwierige Aufgabe gestellt, mit der Masse ihrer Streitkräfte, mit den 
Anstalten und Trains, um einen ganzen Halbkreis herumzuschwenken, um sich gegen den in Ost- 
galizien eingebrochenen Feind zu wenden und auch diesen zu schlagen. 6m Rücken der 4. Armee 
wurde die schließlich ans vier Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriedivifionen bestehende Gruppe 
Erzherzog >Zosef Ferdinand — das XIV. Korps mit der 3.und 8. Division, das II. Korps mit der 
4. und 13. Division, die 2.und 9. Kavalleriedivision — belassen. Diese Gruppe wurde angewiesen, 
die geschlagene russische 5. Armee zu verfolgen und über den Bug zu werfen und in weiterer Folge 
den Rücken der 4. Armee sowie die Ostflanke der I. Armee zu decken. 
ön Ostgalizien drangen aber die Russen keineswegs stürmisch nach Westen vor, sondern sie 
schoben sich langsam über Lemberg heran und ließen drei Korps, das IX., das XI. und das 
XXI., nach Nordwesten auf iolkiew, Mosty Wk. und Sokal abschwenken. Alle Nachrichten, die 
dem Armeeoberkommando zukamen, zeigten denn auch, daß die Armee Auffenberg nicht auf die 
Flanke eines an der WeresMa sich verbeißenden Feindes stoßen, sondern starken Kräften begegnen 
dürfte, zu deren Anprall sich vermutlich ein mächtiger Druck gegen die Ostflanke der 4. Armee 
gesellen würde. Um sie zur Abwehr dieser Gesahr besser zu rüsten, erhielt am 4. September um 
6 Uhr früh die Lrzherzoggruppe, die sich gegen den bei Hrnbieszow gemeldeten Feind wenden wollte, 
den Befehl, die 2.Kavalleriedivision sofort dem XVII. Korps nach Beiz nachzusenden und ihr 
mindestens eine Infanteriedivision des XIV. Korps folgen zu lassen. Wenn die Lage bei Hrubieszow 
es erlaubte, möge das ganze XIV. Korps Anschluß au die 4. Armee suchen. Da über den Feind bei 
Hrubieszow keine neuen Meldungen vorlagen, übertrug der Erzherzog seine bisherige Aufgabe dem 
um die 9. Kavalleriedivision verstärkten II. Korps, um sich mit der und 8. Infanteriedivision 
sowie mit der 2. Kavalleriedivision gegen Süden zu wenden. 
Der Südmarsch der 3Infanteriedivision 
(4. bis 8. September 1914) 
Hiezu Beilage 1 und 2, Skizze 4 
<5n wohlverdienter Ruhe verstrich der Vormittag des 4. September. Nach einem nächtlichen 
Gewitter hatte Regenwetter eingesetzt, ein eisiger Wind strich über die Fluren. Die Kaiserjäger 
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