Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Am 29. Oktober 1922 erklärte ein italienisches Gesetz die Zonen 
des Mte. San Michele, des Sabotino; des Mte. Grappa und Pasubio als 
,,Zona Monumentale" und stellte sie damit unter besonderen Schutz, „weil 
diese Kampfstätten hervorragend geeignet sind, das wahre Gesicht des 
Krieges und die Heldentaten und Leiden der Kämpfer zu vergegen¬ 
wärtigen", Über den Pasubio sagt ein Bericht hiezu, daß er den Schlüssel¬ 
punkt der Tridentinerfront vom Adamello bis zur Brenta war. Der Gipfel 
des Pasubio wurde unverrückbar festgehalten, denn ein Verlust dieser 
Position hätte den Zusammenbruch des ganzen Verteidigungssystems nach 
sich gezogen. 
Damit ist von italienischer Seite die besondere Wichtigkeit dieses 
Berges betont. Er bildete aber auch für das im Jahre 1916 auf ihn vor¬ 
geschobene österreichisch-ungarische Verteidigungssystem einen äußerst 
wichtigen Stützpfeiler, dem ein sehr großer Wert beigelegt wurde. 
Die Absicht der k. u. k. Heeresleitung, während der Frühjahrs¬ 
offensive 1916 die ganze Pasubiohochfläche in Besitz zu bekommen, und 
das Streben der Italiener, die Verteidigung aktiv zu führen und ihre Linie 
mindestens bis auf den Colsanto vorzuverlegen, um so ihrer Verteidigung 
einen stärkeren Halt zu geben, führte zu den hartnäckigsten Kämpfen, die 
im Herbst 1916 ihren Höhepunkt erreichten und Angreifern wie Ver¬ 
teidigern die schwersten Blutopfer auferlegten. Die Jahre 1917 und 1918 
brachten zwar keine Großangriffe mehr, doch zehrten das nie aufhörende 
Artillerie- und Minenwerferfeuer, der Hochgebirgswinter und schließlich 
der Minenkampf in hohem Maße an den Nerven der Kämpfer. 
So lagen sich die beiden Gegner in stetem wechselvollen, äußerst 
verlustreichen Kampf durch 2% Jahre gegenüber, maßen ihre Kräfte in 
Angriff und Abwehr und ertrugen die Schrecknisse der schweren Be¬ 
schießungen. Und wenn der Hochgebirgswinter mit furchtbarer Gewalt 
hereinbrach, dann wurde der Pasubio für beide Teile zur Hölle. Der 
,,weiße Tod" forderte hüben und drüben oft mehr Opfer als eine heftige 
Kampfhandlung. 
Kaiserjäger waren es, die ihn durch fast 2% Jahre lang verteidigten 
und ihn durch ihr Blutopfer, so wie den Col di Lana, zu einem Kaiser- 
jägerberg machten. 
Er war kein Berg, der nur als Grenzwacht diente. Er wurde zum 
Schauplatz von Kämpfen, die in ihrer Wucht und Hartnäckigkeit auf ver¬ 
hältnismäßig kleinem Raum für den einzelnen Kämpfer die gleiche Tapfer¬ 
keit und Zähigkeit verlangten und die gleichen Schrecknisse, Qualen und 
Leiden boten wie eine große Schlacht.
	        
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