Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Bataillon Aosta bereits große Verluste (30 Tote und über 100 Verwundete) 
erlitten. Die Beschießung ging weiter und wurde, als um 14.30 Uhr der 
Nebel sich hob, nach rückwärts verlegt. Der Angriff begann auf der gan¬ 
zen Linie. 
Als erster ging der Erkundungszug des Lt. Cioja gegen den Panettone 
Basso (Sektion 5) vor. Hptm. Beltricco wollte jedoch nicht, daß „diese 
Handvoll Mutiger es allein mit der Besatzung, den schrecklichen Kaiser¬ 
jägern vom 3. Regiment, aufnehme" und1 riß seine Kompagnie nach einigen 
ermutigenden Worten vor. Man sah ihre dichten Massen über das Ge¬ 
lände springen und hörte ,,Savoia''-Rufe. Dann hielten sie plötzlich an, 
stockten und liefen im andauernden Maschinengewehrfeuer des Gegners 
hin und her. Indessen sammelten sich die Kaiserjäger auf den Brust¬ 
wehren ihrer Gräben und feuerten auf die im Gelände versteckte 41. Kom¬ 
pagnie, die hier auf die unversehrten Hindernisse gestoßen und nicht 
durchgekommen war. Lt. Cioja lag bereits inmitten seiner Leute tot 
vor der Hindernisreihe. Die dezimierte Kompagnie aber war festgenagelt 
im Kreuzfeuer der Maschinengewehre, Gewehre und Handgranaten. In¬ 
dessen suchte der Kompagniekommandant Hptm. Beltricco mit einigen 
Tapferen seiner Kompagnie das Hindernis zu durchdringen. Trotz aller 
Tapferkeit mußte er seine Leute wieder zurücknehmen. 
Jetzt war auch die zweite Welle, die 43. Kompagnie, eingetroffen. 
Hptm. Beltricco machte mit den Resten seiner Kompagnie nochmals den 
Versuch, den Angriff vorwärts zu bringen, der aber wieder im Feuer der 
Kaiserjäger zusammenbrach. Beltricco sprang zum drittenmal mit einigen 
Leuten vor, um sich doch einen Durchgang durch das Hindernis zu er 
zwingen. Diesmal gelang es. Mit einigen Mutigen der 42. und 43. Kom¬ 
pagnie kam er trotz des wütenden Abwehrfeuers doch in den Rücken der 
Österreicher, sprang auf die Brustwehr der Stellung und sank in die Brust 
und Stirne getroffen als Held zu Boden. Hinter ihm ereilte auch seine 
Getreuen, darunter den Sergente Gaudenzi, der Tod. 
Die Alpini des Bataillons Aosta versuchten noch zwei- und dreimal 
anzugreifen, doch alles war vergebens. Das Ende des Kampfes war ge¬ 
kommen. Das österreichische Feuer legte sich auf die Zurückgehenden 
und auf die Maschinengewehre, die vergebens versuchten, durch Ab¬ 
kämmen der Gräben die Köpfe der Kaiserjäger unter die Brustwehr zu 
zwingen. 
Hptm. Bellocchio, der vom verwundeten Bataillonskommandanten 
Mjr, Testa Fochi das Kommando übernommen hatte, sah die Nutzlosigkeit 
der Fortführung des Angriffes ein und befahl den Rückzug. Unter dem 
Schutze des Feuers der Maschinengewehre lösten sich die Alpini vom 
Gegner los und nahmen ihre Verwundeten mit. 
Die Verluste des Bataillons Aosta waren sehr schwer. Am meisten 
hatte die 41. Kompagnie gelitten, von deren Stand 300 nur mehr 28 vor¬ 
handen waren.
	        
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