Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Alpini auf der ganzen Front zum Stehen gebracht. Nur an einigen Stel¬ 
len waren sie bis fast an die Hindernisse herangekommen, an einer Stelle 
der Sektion 5 sogar in den Kampfgraben eingedrungen. Der sofort von 
der Sektionsreserve geführte Gegenstoß säuberte in kürzester Zeit den 
Graben, bevor noch die vom Bataillonskommando in Marsch gesetzte 
Reserve, die Pionierkompagnie 1/10, eingreifen konnte. Dieser örtliche 
Einbruch war von den Alpini des Bataillons Aosta mit großer Schneid 
durchgeführt. Er wird nachstehend noch genauer beschrieben werden. 
Der Angriff auf die Cosmagonstellung hatte fast zwei Stunden ge¬ 
dauert und war nach dieser Zeit überall abgewiesen. Die Italiener hatten 
sich zurückgezogen und in einer Entfernung von etwa 400 Meter ein¬ 
gegraben. Ihre Verluste waren sehr schwer. Ueber 100 Gefallene lagen 
vor den Stellungsgräben, 68 unverwundete und 5 verwundete Alpini wur¬ 
den gefangengenommen, 2 Musketen erbeutet. 
Die Verluste der Kaiserjäger dagegen waren mit Rücksicht auf die 
stundenlange schwere Beschießung verhältnismäßig gering. 
Fhr. i. d. Res. von Schleinitz tot, Lt. i. d. Res. Kraft und Fhr. i. d. 
Res. Schams schwer, Lt. i, d. Res. Pohl und Kadettaspirant Hölzl leicht 
verwundet. Von der Mannschaft waren 14 tot und 85 verwundet. 
Über den Angriff gegen die Sektion 5 und 6 (Tre Panettoni) enthält 
die Geschichte des Alpinibataillons Aosta eine genauere Beschreibung, 
die im folgenden wiedergegeben sei. 
In einer tiefen Mulde zwischen dem Westabfall des Pasubio und den 
Steilabfällen der Lora (Imbutto genannt) sammelten sich vor dem Angriff 
das Bataillon Aosta auf der rechten, das Bataillon Vicenza auf der linken 
Seite. Ersteres gliederte sich dort in eine erste Welle: aus dem Erkun¬ 
dungszug des Lt. Franco Cioja und der 41. Kompagnie (Hptm. Beltrico), 
drei Maschinengewehrsektionen und einer Sektion Torpedominenwerfer, 
in eine zweite Welle, die aus der 43. Kompagnie (Hptm. Bellocchio), und 
in eine dritte Welle, die aus der 42. Kompagnie bestand. 
Das um 6 Uhr früh beginnende Artilleriefeuer war von solcher Hef¬ 
tigkeit, daß die Alpini das Gefühl des sicheren Gelinges des Angriffes 
bekamen. Leider aber war auch die österreichische Artillerie nicht un¬ 
tätig geblieben. Sie suchte die Räume, in denen die Truppen dicht massiert 
waren, und deckte die schutzlos am Boden liegenden Soldaten mit Gra¬ 
naten zu. Die Bekämpfung der österreichischen Batterien durch die italie¬ 
nischen war von keinem Erfolg begleitet, weil der Nebel die Beobachtung 
stark hinderte. Sobald er sich aber hob, nahmen italienische Geschütze 
in verstärktem Maße mit direktem Schuß die österreichischen Hindernisse 
unter Feuer. 
Als nach 6 Stunden die mörderische Beschießung unterbrochen 
wurde, vermuteten die Österreicher den Angriffsbeginn und eröffneten ein 
heftiges Maschinengewehrfeuer. Man hatte unsererseits jedoch nur Pa¬ 
trullen zur Erkundung der Artilleriewirkung vorgeschickt, die leider als 
noch gänzlich unzulänglich erkannt wurde. Um diese Zeit hatte das 
Schemfil. ..Die Pasubio-Kämpfe''. 5
	        
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