Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Das 11. Armeekommando hielt nach wie vor an der Absicht fest, 
den restlichen, noch im feindlichen Besitz befindlichen Teil des Pasubio- 
plateaus mit seiner höchsten Erhebung von 2236 Meter in die Hand zu 
nehmen. 
Einigemal bereits war der Angriff anbefohlen, aus Gründen der mili¬ 
tärischen Lage aber wieder verschoben worden. Auch die Rückverlegung 
der Verteidigungslinie nach Einstellung der Frühjahrsoffensive hatte an 
diesem Vorhaben nichts geändert. Dies drückt die Angriffsdisposition des 
Divisionskommandos (op. Nr. 1009/12 vom 27. Juni 1916) deutlich aus: 
,,Für die künftige Aufgabe der 11. Armee ist die endgültige Vertrei¬ 
bung des Feindes und die Gewinnung des Ost- und Südrandes des Pasubio- 
plateaus von größter Wichtigkeit." 
Mit der ,»künftigen Aufgabe" ist die defensive nach Rückverlegung 
der Verteidigungslinie gemeint. 
Der nach mehrmaliger Verschiebung für den 30. Juni festgesetzte 
Angriff wurde mit der erwähnten Disposition endgültig auf den 2. Juli 
verlegt. Seine Oberleitung hatte das 11. Armeekommando dem Komman¬ 
danten der 57. Division, FML. Heinrich Goiginger, die Durchführung dem 
Kommandanten der 10. Gebirgsbrigade, Oberstbrigadier Karl Korzer, 
übertragen. 
,,Die besondere Bedeutung," schreibt letzterer10), ,,die dem höch¬ 
sten Teil des Pasubio (dem sogenannten Pasubiokopf 2236 m) für die 
Behauptung der neuen Widerstandslinie in den Lessinischen Alpen gezollt 
wurde, veranlaßte das Armeekommando, die Eroberung der fortsartig 
ausgebauten Felsplatte zu versuchen. Diese Unternehmung sollte die 
10. Gebirgsbrigade durchführen, die zu diesem Zwecke durch ein Tiroler 
Kaiser jäger-Regiment (TJR.) verstärkt wurde. Wie aus den Schilderungen 
der Ereignisse in den letzten Junitagen hervorgeht, befand sich die 
Brigade seit einer Woche jede Nacht im Kampf.11) Um die ermüdeten 
Bataillone etwas zu entlasten, war die Brigadereserve (zwei Skikompag- 
nien) bereits eingesetzt worden. Das 1. TJR. (Obst, von Kriegshaber) 
traf mit drei Bataillonen in der Nacht auf den 1. Juli hinter der Stellung 
der Brigade ein. Es war bestimmt, die Stellungen der Brigade zu über¬ 
9) Als Unterlagen für die Schilderung dieses Angriffes dienten: 
a) Die Kriegsakten der k. u. k. 57. Division, des k. u. k. 1. TJR. (Tiroler Kaiserjäger- 
Regiment) und die Bearbeitung der Regimentsgeschichte des 1. TJR, von Oblt. 
i. d. Res. Blaas. 
b) Der Aufsatz „Ein Angriff im Felsgebirge" von FML. Korzer, Militärwissenschaft¬ 
liche Mitteilungen, 1930, Heft März-April. 
c) Aus der italienischen Kriegsliteratur: Schiarini, „L'Armata del Trentino 1915 — 
1919" und Mjr. Amedeo Tosti „Monte Pasubio". 
10) Aus dem oben zitierten Aufsatz des FML. Korzer. 
11) Kämpfe der zweiten Phase der italienischen Gegenoffensive.
	        
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