Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Die Tatsachen gaben dieser Überlegung Recht. Denn ob der Feind 
von Westen (österr. Sprengung vom 29./9. 1917) oder von Osten (Österr. 
Sprengung vom 24./12. 1917), also an den beiderseitigen äußersten Be¬ 
grenzungen des angenommenen Minenfeldes, oder in der Mitte (österr. 
Sprengung vom 2./2. 1918) vorging, er wurde immer rechtzeitig entdeckt, 
angegriffen und zum Halten bzw. zum Aufgeben des Angriffes gezwungen. 
Diese beiden Hauptstollen wurden in der allgemeinen Richtung un¬ 
beirrt weitergeführt und, sobald der Gegner irgendwo vermutet oder fest¬ 
gestellt wurde, von den Hauptstollen sofort ein Nebenstollen als Angriffs- 
stollen abgezweigt, dann so weit geführt, daß die Angriffsmine auch der 
notwendigen Ladungsgröße nach den Hauptstollen nicht mehr gefährden, 
geschweige denn zerstören konnte. 
Diese zwei großen Stollen waren aber auch das Maximum dessen, 
was man sich bei den damals schon sehr beschränkten Mitteln leisten 
konnte. Man muß bedenken, daß bei der zunehmenden Länge der Stol¬ 
len die menschlichen und maschinellen Mittel immer mehr vermehrt 
werden mußten, doch an Qualität abnahmen. Eine kleine Reserve mußte 
außerdem gehalten werden. 
Dort wo das Minenfeld der Höhe und Tiefe nach mächtiger wurde, 
trat folgerichtig eine weitere Verästelung der beiden Hauptstollen im ver¬ 
tikalen Sinne und später auch eine Teilung im Grundriß ein. 
Das Endergebnis aber war nicht mehr von den ursprünglichen 
Absichten und Entschlüssen bestimmt und auch nicht von den Ereignissen 
des Minenkampfes. Der allgemeine bedrohliche Mangel an Kräften und 
Mitteln zur Fortsetzung des Minenkrieges war es, der den höheren Kom- 
mandenl den Entschluß aufzwang, ohne taktische Auswertung dem Minen¬ 
krieg ein Ende zu machen, wobei die Möglichkeit, dem Gegner durch 
eine größere Sprengung noch Verluste und Schaden zuzufügen, nicht außer 
acht gelassen werden sollte. 
So kam es zur letzten und zur — auch nach italienischen Angaben — 
größten Sprengung auf dem österreichisch-ungarischen und italienischen 
Kriegstheater. 
s. Sino \ttyt 
Ain 14. März übernahm das 1. Kaiserjägerbrigadekommando wieder 
den Abschnitt Pasubio,43) nachdem es von Anfang November 1917 an auf 
den ,,Sieben Gemeinden" in Verwendung gestanden war. Kommandant 
43) Nach dem Abgang des 1. Kaiserjägerbrigadekommandos vom Pasubio in den 
ersten Tagen des November 1917 führte Obst, v, Walluschek, dann ab 3- Jänner 1918 
Obst. Förster von Mezzaselva das Kommando dieses Abschnittes,
	        
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