Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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räumt werden. Mit der Besetzung der Stellung nach der Sprengung war 
zu warten, bis der Steinschlag und die Gaswirkung vorüber waren. 
Der genaue Zeitpunkt der Sprengung wurde den Truppen erst sechs 
Stunden vor derselben bekanntgegeben."6) 
o) Die große österreichische Sprengung 
am 13. März 1918 um 4.30 Uhr früh. 
(Hiezu siehe die Skizzen Seite 229, 249 und 261.) 
Nachdem um 3 Uhr früh des 13. März alle Zündleitungen nochmals 
überprüft, um 4 Uhr sämtliche Vorbereitungen getroffen waren, wurde 
Punkt 4,30 Uhr durch Einschaltung der Zündleitung in die Lichtmaschine 
die Zündung der Mine aktiviert. 
Das sofort spürbare Beben des Bodens und ein dumpfes Rollen zeig¬ 
ten die gelungene Sprengung an. Steinmassen wälzten sich aus den Seiten¬ 
teilen der feindlichen Platte heraus, der Oberteil stürzte ein. Als Laut¬ 
erscheinung war im Zeitpunkt der Sprengung nur ein dumpfer Donner 
zu hören, dann folgte das Krachen des zermalmten Gesteines und das 
Rollen der nachstürzenden Felsmassen. 
Mit dem Zusammenstürzen des Gesteins setzte auch wieder die auf¬ 
fallendste, bei jeder Sprengung auftretende Erscheinung des Minenkrieges 
am Pasubio, die Flammenwirkung der Sprenggase, ein. Das ganze Massiv 
der italienischen Platte glich einem Flammenmeer, aus dem ununter¬ 
brochen bis zu 30 m lange Stichflammen herausschössen. Diese Flammen¬ 
wirkung pflanzte sich feindwärts durch alle Hohlräume fort. 
So schössen an der Ostseite der italienischen Platte bei der Stellung 
Cadorna-West und an der Westseite bei dem Stollen Parma durch 
20 Minuten wie aus einem Rohr mächtige Stichflammen hervor. Es waren 
dies die beiderseitigen Ausgänge des Stollens Belluno—Zero, die wie 
Auspuffrohre wirkten. 
Auch nachher waren noch bis 11 Uhr vormittags annähernd 30 Gas¬ 
explosionen zu hören. Mit dem Einsturz der Platte setzte auch das Hilfe¬ 
rufen der verschütteten italienischen Besatzung ein, das noch in der fol¬ 
genden Nacht zu hören war. 
Die Flammenwirkung der Explosion sprang aber auch durch die 
Lassen und unverdämmten Nebenstollen auf die österreichische Platte 
über. Bald nach der Sprengung schössen hier gewaltige Stichflammen 
aus dem Ausgange der Spitzenkaverne, dem Ellisonstollen und der Ka¬ 
verne IV b heraus. Die halbe Platte war kurze Zeit in Flammen gehüllt. 
Bei der letztgenannten Kaverne wurde die zur Besetzung der Spitze 
(Vorstellung) voreilende Besatzung (2 Offiziere und 10 Mann) von deh 
36) Befehlsverhältnisse am Pasubio zur Zeit der Sprengung: Kommandant des 
Abschnittes Pasubio Oberst Förster von Mezzaselva, Kommandant des 4. TJR. Oberst 
Putzker, Kommandant des III/4. TJR. und der Platte Hptm. À. Konasch, Kommandant 
der Besatzungskompagnie (10/4- TJR.) Oblt. v. Ziller, Kmdt. der MGkp. Oblt. Horner.
	        
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