Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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durchgeführt, wobei u. a. auch die Röhrenleitungen zum Ziel genommen 
und teilweise zerstört wurden. Weiters geben italienische Berichte an, 
daß in den letzten Augusttagen durch österreichisches Geschützfeuer 
zwei Motore unbrauchbar gemacht und die Hauptleitung für die Kom¬ 
pressionsluft an drei Stellen unterbrochen wurde. Tatsächlich war öster- 
reichischerseits für den 28. August eine Artilleriebeschießung größeren 
Umfanges angeordnet worden, in deren Verlauf jedenfalls d'er erwähnte 
Schaden verursacht wurde. An diesem Schießen nahmen auch die 42 cm 
Haubitze in Serrada und 2 — 24 cm Mörser teil. 
Die Beschädigungen der Motore und der Kabelleitungen waren die 
Ursachen einer länger dauernden Unterbrechung der italienischen Bohr¬ 
arbeiten, díe¡ auch der österreichischen Besatzung nicht entging. Der Kom¬ 
mandant auf der Platte, Hptm. Konasch, meldete damals: 
,,Feind ist in der letzten Nacht und auch heute in seinem unter¬ 
irdischen System auffallend ruhig. Sollte er die Sprengung einer Mine 
vorbereiten?" 
e)DieösterreichischeSprengungam 29. September 1917 
um 0.30 Uhr- 
(Hiezu die Skizzen Seite 229, 238, 249 und 261.) 
Die beiden Offensivstollen Napoli und Reggio hatten nach der Be¬ 
rechnung der Italiener Ende September das Gebiet unter dem Fuß d'es 
Nordabfalles ihrer Platte erreicht. Ersterer war sogar nur mehr 12 m von 
jenem Punkt entfernt, an dem sie nach ihrem Plan jene große Mine unter 
dem Sattel zur Explosion bringen wollten, deren Aufgabe es war, den 
entgegenkommenden österreichischen Stollen aufzufangen und zu ver¬ 
nichten. Denn bis zum 21. September und schon früher hatten ihre Ap¬ 
parate und das Horchen mit dem bloßen Ohr Detonationen und andere 
Geräusche aufgefangen, deren Ausgangspunkt man in geringer Entfer¬ 
nung unter dem Sattel des Eselsrückens vermutete. Aus der Zahl der 
Minierschüsse und aus dem den österreichischen Motoren eigentümlichen 
Geräusch glaubte man ferner mit Sicherheit annehmen zu können, daß 
die Österreicher in zwei oder mehreren Stollen vorgingen, entweder um 
die Beschaffenheit des Felsens unter der italienischen Platte zu erkunden 
oder einen Stollen abzufangen. 
Nach genauerer Feststellung der Entfernung veranlaßte die vermeint¬ 
lich große Nähe d'er österreichischen Arbeitsstellen die Italiener, in einer 
Distanz von 5 bis 6 m soviel Explosivstoff aufzustapeln, daß wohl das öster¬ 
reichische Minensystem, nicht aber ihres Schaden leide. Sie wollten auch 
dadurch einer österreichischen Sprengung zuvorkommen, daß sie an den 
Enden verschiedener Horchgänge würfelförmige Kisten mit 25 kg Spreng¬ 
stoff, Zündmittel und Sandsäcke zur Verdämmung bereitstellten, um sie 
gegebenenfalls zur sofortigen Spengung zur Hand zu haben. Indessen 
arbeiteten sie aber an dem Vortrieb der beiden Offensivstollen Napoli
	        
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