Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Als bereits im großen Bogen um den Pasubio 24 schwerste, 254 mitt¬ 
lere und1 1000 kleine Geschütze und 148 große Minenwerfer in Stellung 
waren und auch der Infanterieaufmarsch beendet war, wurde der Angriff 
von der italienischen Führung mit der Begründung abgesagt, daß der vor¬ 
aussichtliche Gewinn mit den zu erwartenden Verlusten nicht im Ein¬ 
klang stehen würde. Wahrscheinlich aber dürfte»der Mißerfolg auf der 
Ortigara7) und die Aufnahme der Offensive am Isonzo an diesem Ent¬ 
schluß mitbestimmend gewesen sein. 
Um diese Zeit hatten die Verteidigungsanlagen der 1. Kaiserjäger- 
brigade bereits eine ansehnliche Stärke erreicht. Die Platte glich einem 
Befestigungswerk, das jede derartige künstliche Anlage an Widerstands- 
kraft übertraf. Kavernierte Maschinengewehre, Geschützstände und Ka¬ 
vernen waren in großer Zahl vorhanden, alle Kampfanlagen und Unter¬ 
künfte durch Stollen verbunden. Auch an der Oberfläche waren die 
Stützpunkte und Schützengräben vorzüglich ausgebaut, meist betoniert, 
so daß sie auch einer längeren starken Beschießung standhalten konnten. 
Durch diese Art des Ausbaues entstand mit der Zeit eine ober¬ 
irdische und eine unterirdische Verteidigungsanlage. 
Auch die östlich an die Platte anschließenden Sektionen 8 bis 13 
bildeten eine sehr starke Abwehrstellung. Die Feldwachenlinie wurde zu 
einer Stützpunktlinie ausgebaut und ihr Feldwachen vorgeschoben. Da¬ 
durch wurde die neue Stützpunktlinie zur ersten und die Linie der Sek¬ 
tionen zur zweiten Verteidigungsstellung. 
Der Roiteabschnitt, eine schon von Natur aus vorzügliche Abwehr¬ 
stellung, erhielt gleichfalls sehr starke Verteidigungsanlagen. 
Besonderes Augenmerk wurde auf die flankierende Bestreichung 
der einzelnen Stellungsteile, hauptsächlich der Platte, durch kavernierte 
Maschinengewehre und Geschütze und durch Minenwerfer*) verwendet 
und damit der Plan des Oberstbrigadiers von Ellison verwirklicht. 
Dergestalt besaß die Pasubiofront schon Mitte 1917 eine solche Ver¬ 
teidigungsstärke, daß jeder feindliche Angriff voraussichtlich an ihr ab¬ 
7) An den Kämpfen auf der Ortigara war auch das II/4. TJR. (Hptm. von Hafner) 
beteiligt. Es lag anfangs Juni als Korps- und Divisionsreserve in Folgaria bzw. Ser¬ 
rada und wurde, als die Kämpfe auf der Ortigara entbrannten, auf der Porta delle Pozze 
eingesetzt und am 19. Juni zum Teil aufgerieben, zum Teil gefangengenommen. Am 
26. Juni neu formiert, wurde es bald darauf der 1. Kaiserjägerbrigade wieder überstellt. 
Das Kommando tibernahm Mjr. Sedlacek. 
*) Die Nahkampfmittelgruppe des Lt. Ing. Nowak, die zur Verteidigung der Piatte 
und des ihil benachbarten Raumes eingesetzt war, bestand aus 
6 schweren, 6 mittleren und 13 leichten Minenwerfern, 
8 mittleren und 4 kleinen Granatwerfern und 
1 großen, 2 mittleren und 1 kleinen Flammenwerfer. 
Die während der Oktoberkämpfe 1916 eingesetzten, ebenfalls unter Kommando 
des Lt. Ing. Nowak stehenden Nahkampfmittel der Brigade, und zwar 7 schwere, zwei 
mittlere und 6 leichte Minenwerfer (9—12—22 und 40 cm), ferners 4 kleine und 2 mitt¬ 
lere Granatwerfer wurden samt und sonders durch Zerstörung, Beschädigung oder Ver¬ 
schüttung außer Gefecht gesetzt. 
Die sofort nach den Kämpfen neu aufgestellte Nahkampfmittelgruppe bestand an¬ 
fangs nur aus dem rasch den Depots entnommenen 2 italienischen! Granatwerfern, 4 ita-
	        
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