Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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vorhanden waren, in Kavernen ohne Pritschen, auf dem nassen Boden, auf 
Rucksäcken oder Decken sitzend oder auf faulem Stroh liegend, schlafen. 
Der Brennmaterialzuschub, der während der Schneestürme oft ganz 
unterbrochen war, kam nur ganz langsam wieder in Schwung. In den 
Zeiten der Not waren für jede Kompagnie 3 Holzscheiter oder 5 Prügel 
oder % Sack Holzkohle berechnet, ein Quantum, mit dem das Auslangen 
nicht gefunden werden konnte. Die Lage besserte sich erst, als die bis¬ 
herige Nachschublinie der Brigade (Geroli—Bisorte—Pozzamulde) auf die 
in den Bereich des westlich benachbarten Gruppenkommandos FML. von 
Guseck gehörende Nachschublinie Pozza — Mga. Cheserle — Pozzamulde 
verlegt wurde. Bis Pozza erfolgte der Nachschub mit Seilbahn und Last¬ 
kraftwagen, bis Mga. Cheserle mit Pferdefuhrwerk und bis Mga. Pozza mit 
Tragtieren. 
Nach durchgeführter Ablösung des 1. durch das 2. TJR. war die Stel¬ 
lung der 58. Gebirgsbrigade am 20. Dezember wie folgt besetzt: 
Unterabschnitt Roite: Obst. Nürnberger. 
Roite West (Sektion 1 und 2): 1/3. TJR. (Mjr. Kurowsky) und halbe 
Skikompagnie. 
Roite Kopf (Sektion 3 bis 5): II/3. TJR. (Hptm. Fleischner) und halbe 
Skikompagnie. 
Unterabschnitt Pasubio: Obstl. von Tschan.2) 
Pasubio West: III/2. TJR. (Hptm. Tuma) Sekt, 6 — 10. Komp., 
Sekt. 7 — 12. Komp., Sekt. 8 — 9. Komp., Sekt. 9 und %10 — 11. Komp. 
Pasubio Ost: IV/2. TJR. (Hptm. Van Aken, ab 2./1. Hptm. Morawetz) 
Sekt. V2IO und 11 — 15. Komp., Sekt. 12 und 13 — 14. Komp, 
Wenngleich die Unwetterkatastrophen des November und Dezem¬ 
ber sich jetzt nicht mehr wiederholten, hatten die Kompagnien des 2. TJR. 
unter den Gefahren und Leiden des Hochgebirgswinters doch arg zu leiden. 
Der Stellungsbau beschränkte sich nur auf den Ausbau der Kampfanlagen 
unter der Platte und auf den Vortrieb des Ellisonstollens, Für den Ab¬ 
transport des Abraummaterials des letzteren mußten täglich 80 bis 90 
Mann beigestellt werden. 
Es gab auch kleinere Lawinenstürze, die insgesamt im Bereiche des 
II. Bataillons 5 Mann an Opfern kosteten. 
Am 16. Jänner jährte sich zum 101. Male der Tag, an dem die Kaiser¬ 
jägertruppe gegründet wurde. Zur Feier dieses Gedenktages erschien 
Kaiser Karl in Begleitung des Heeresgruppenkommandanten GO. Erz¬ 
herzog Eugen, des Armeekommandanten GO. Rohr und des Korps¬ 
kommandanten GdK. Fürst Schönburg im Standort des Divisionskomman- 
dos in Serrada. Aus Anlaß dieses Ehrentages ordnete Kaiser Karl an, 
daß die 58. Gebirgsbrigade 1. Kaiserjägerbrigad'e und die 180. Infanterie- 
brigade 2. Kaiserjägerbrigade zu benennen sind. Nachdem schon vorher die 
2) Kommandant des 2. TJR. Obstl. von Tschan, 
1. Regimentsadjutant Hptm. Huslig, 
2. Regimentsadjutant Oblt. Fritz von Fischer-Poturzyn,
	        
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