Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Nach kurzer Pause setzte am 10. Dezember am Pasubio das Un¬ 
wetter neuerdings ein. 
Um 1 Uhr früh zertrümmerte eine Lawine das einstöckige, auf 
solidem Steinunterbau aufgeführte Gebäude der neuen Brigade-Sanitäts- 
anstalt und um 15 Uhr verschüttete ein Lawinengang im Bisortelager eine 
Anzahl von Unterkünften. Lt- Eschik, 15 Mann und1 7 Pferde waren tot, 
10 Mann wurden lebend geborgen. 
Noch größeres Unheil brachte der nächste Tag. 
Um 6 Uhr früh wurde das Brigadekommando wieder teilweise ver¬ 
schüttet, so daß der engere Stab in eine Hütte nördlich des technischen 
Depots übersiedeln mußte. 
Oberstbrigadier von Ellison schildert die damalige Lage mit folgen¬ 
den Worten: 
„Am 10. und 11. Dezember wütete wieder ein schwerer Schnee¬ 
sturm, wir müssen unbedingt unsere Hütte räumen und wenden uns einer 
etwa 150 Meter höheren Stelle zu, auf der eine leichte Bretterbude auf 
dem Schnee errichtet wurde. Eine für uns vorbereitete neue Unterkunft 
wurde an diesem Tage von einer Lawine zerstört. Als charakteristisch 
für die damalige Situation möchte ich anführen, daß die Geländeformen 
durch die Schneeverwehungen derart verändert waren, daß wir unsere 
Bretterbude auf Lawinenschnee gerade über der verschütteten Brücken¬ 
kompagnie aufgestellt hatten. Bei der Schneeschmelze fanden wir unter 
und nächst der Hütte 70 Tote dieser unglücklichen Kompagnie. 
Am 12. Dezember ist es klar und schön. Dann aber setzte wieder 
schwerster Schneesturm ein. Fürst Schönburg will uns besuchen, kommt 
aber im Schneesturm nicht weiter. Erst am 17. und 18. konnte er seine 
Besichtigung durchführen und geht die ganze Front ab. Überall war außer¬ 
ordentlich brav gearbeitet worden. Das warme Lob unseres Korpskom¬ 
mandanten war redlich verdient." 
Um 9.30 Uhr vormittags des 11. ging eine gewaltige, vom Osthang 
des Colsanto abrollende Lawine über alle Unterkünfte der 13., die Küche 
der 15/3. TJR. und die Baracken der Skikompagnie 48 hinweg. Nur dem 
Umstände, daß ein Teil der Mannschaft zu Schneeaufräumungsarbeiten 
abgerückt war, war es zu danken, daß nicht noch schwerere Verluste zu 
beklagen waren. Von der 13. konnten 12, von der Skikompagnie 6 Mann 
nur mehr tot ausgegraben werden, 19 Mann wurden noch lebend gebor¬ 
gen. Insgesamt waren 18 Mann tot, 3 schwer verletzt und 51 mehr oder 
minder verletzt oder erschöpft. Sie mußten noch am gleichen Tag 
mangels an Unterkünften und wegen ihres erschöpften Zustandes der 
Brigade-Sanitätsanstalt 21 in Geroli übergeben werden. 
Auch in der Nacht vom 12. auf den 13. tobte ein orkanartiger Sturm. 
Ein Ausschaufeln war nutzlos, in kürzester Zeit war alles wieder verweht. 
Beim 1. TJR. drohte die Lage katastrophal zu werden, da der Verkehr 
gerade mit diesem Abschnitt und damit auch die Versorgung gänz¬ 
lich unterbrochen war. Um 7 Uhr früh versuchten die beiden Sappeur-
	        
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