Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

— 181 — 
sammen wie wir. Da drunten, in der einzigen noch unversehrten Baracke, 
wo die Leute neben den Toten und Verletzten eng aneinandergedrängt 
standen, blieb uns nichts übrig, als noch einmal zu unserer halb zusammen¬ 
gedrückten Hütte hinaufzugehen. Schlimm genug sah es drinnen aus, aber 
wir krochen in eine halbwegs trockene Ecke zusammen, zündeten eine 
Kerze an und suchten uns mit Rauchen und Sprechen die Zeit zu vertrei¬ 
ben. Das ging so bis 3 Uhr morgens, dann brach das Unwetter wieder 
los. Als unsere Bude wieder verdächtig zu krachen anfing, wurde es doch 
etwas ungemütlich. Kurz entschlossen, wanderten wir nochmals aus. 
Nur H. blieb stumpfsinnig in seiner Ecke sitzen und war nicht zu bewegen, 
mit uns das ungastliche Dach zu verlassen. Den Rest der Nacht verbrach- 
Der Weiße Tod, Lawinenunglück im Bisortetale. 
Die aus der Lawine ausgegrabenen Opfer liegen in einer langen Reihe nebeneinander. 
Frisch gefallener Schnee hat sie wieder fast ganz zugedeckt. Nur die verhüllten Köpfe 
(oberer Teil der Reihe) und die Füße (unterer Teil) sind noch sichtbar. 
(Bild aus „Tiroler Kaiserjäger im Weltkrieg" von Guido Jakoncig. 
Verlag Wagner, Innsbruck.) 
ten wir stehend eingeklemmt zwischen den Jägern in der großen Zugs- 
baracke." 
Um 22 Uhr des 19. November wurden auch die Unterkünfte einer 
bosnisch-herzegowinischen Trägerkompagnie zum Teil verschüttet. Die 
zu den Rettungsarbeiten herbeieilende Sappeurkompagnie 7/8 konnte nur 
einen Toten und 8 Lebende bergen. Sie selbst verlor durch eine neue 
Lawine 1 Toten, 7 Mann wurden vermißt. Von der Trägerkompagnie 
waren 34 Mann im Schnee begraben, deren Bergung wegen der andauern¬ 
den Lawinengefahr nicht durchgeführt werden konnte. Erst im Frühjahr, 
als der Schnee langsam schmolz, wurden sie aufgefunden. 
Angesichts dieser drohenden Gefahren des Hochgebirgswinters ging 
man daran, raschestens alle möglichen Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.