Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Angriff der Kaiserjäger hineinstieß. Auch die außerordentliche Heftigkeit 
des Abwehrfeuers gegen den Angriff der Bosniaken einige Stunden vor¬ 
her könnte damit in Zusammenhang gebracht werden. 
Die Verluste der Angriffsgruppe waren sehr schwer, konnten aber 
nicht genau festgestellt werden, da die Kämpfe ihren Fortgang nahmen 
und neue Verluste brachten. Von den Zugskommandanten war Fähnrich 
Haselsteiner gefallen. 
Eine Schilderung des Verlaufes des Angriffes der Kaiserjäger ist 
auch in der Geschichte des Alpinibataillons Aosta enthalten und läßt sich 
mit den Ereignissen während1 des Kampfes in Übereinstimmung bringen. 
„Gegen 3 Uhr, heißt es dort, griffen die Österreicher, von einem 
massenhaften Maschinengewehrfeuer unterstützt, mit frischen, starken 
Kräften links, in der Mitte und rechts an. Als der Kampf den Höhepunkt 
erreichte und sich schon fast zu unseren Gunsten neigte, wich die von 
unserer Infanterie66) besetzte Mitte, durch das schreckliche Maschinen¬ 
gewehrfeuer zersprengt, und zog sich auf den Sattel zwischen den beiden 
Platten zurück. Nur an den Flügeln versuchten immer noch zwei Gruppen 
der Alpini hartnäckigen Widerstand zu leisten. Der linke war jedoch bald 
von den Österreichern umzingelt. Dort kam es zu einem furchtbaren 
Handgemenge. Der Dente war verloren. Auch wir zogen uns zurück, 
konnten aber die Toten und Verwundeten leider nicht mitnehmen. Sie 
mußten die ganze Nacht zwischen den Linien liegen bleiben, zuerst laut, 
dann immer leiser stöhnend. Am Morgen deckte sie eine leichte Schnee¬ 
decke zu."67} 
Nach dem geglückten Angriff war beabsichtigt, die 7/3. TJR. und 
die MGA. 1/3. TJR. in der Stellung auf der Platte zu belassen und die 
anderen Kompagnien zurückzunehmen. Das sofort einsetzende feindliche 
Artilleriefeuer, die starke Vermischung der Verbände und nicht zuletzt 
das bald beginnende Morgengrauen ließ die Durchführung dieser Absicht 
66) 3/158 und Teile des JR. 157. 
67j Von den an den Oktoberkämpfen teilnehmenden Alpinibataillonen hatte das 
Bataillon Aosta die größten Verluste aufzuweisen. Es war überall dort eingesetzt wor¬ 
den, wo die heftigsten Kämpfe tobten, und hatte mit großer Tapferkeit und Hartnäckig¬ 
keit gefochten. 
Bei der italienischen Septemberoffensive machte es den Angriff auf die Cosmagon- 
stellung mit und hatte den Verlust von 11 Offizieren und 412 Mann zu beklagen. Wäh¬ 
rend der Oktoberoffensive sahen wir das Bataillon am 9. im Angriff gegen die Feld- 
wachenstellung aus dem Räume Sette croci, am 10. vormittags im Angriff gegen die 
Gruppe Hptm. Pfrogner im Räume Cosmagon, am 12. Oktober griff eine Kompagnie 
nach Mitternacht die Riegelstellung an. An diesem Tage löste das Bataillon das 
Alpinibataillon Adamello in der Stellung der Panettoni (ehemalige Sektion 5 und 6) ab. 
Am Abend des 15. wurde es wieder herausgezogen, um hinter dem Palom (Pasubiokote 
2236) sich für den nächsten und auch schwersten Kampf vorzubereiten. 
Am 17. Oktober machte es den Sturm auf die österreichische Platte und verblieb 
dort unter wechselvollen Kämpfen und unter schwersten blutigen Verlusten bis zum 
19., wo es im hartnäckigen Kampf gegen die Kompagnien des II/3. Kaiserjägerbataillons 
sein Letztes hergab. 
Die Geschichte des Bataillons beziffert die Verluste während der Zeit vom 9. bis 
19. Oktober mit: 8 toten und vermißten, ferners 11 verwundeten Offizieren, 206 toten 
und vermißten und 392 verwundeten Alpini. Gesamtverlust 617.
	        
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