Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Sacco und Rovereto, Mte. Ghello, längs des Nordrandes des Terragnolo- 
tales, Finocchio, Ort Serrada, Dosso del Sommo mit Werk Serrada und in 
der Fortsetzung über die Hochfläche von Folgaria. 
Diese Linie fiel in den Bereich des Rayons III (Südtirol) FML. von 
Können-Horak.*) 
Ihm standen nach der Kriegserklärung Italiens Teile der 1. italie¬ 
nischen Armee, die vom Stilfserjoch bis einschließlich Cismonetal reichte, 
gegenüber« Auf österreichisch-ungarischer Seite hatten nur wenig ausge¬ 
bildete und erst zusammengestellte Infanteriebataillone und Stand¬ 
schützenformationen mit geringer Artillerie die Stellung besetzt. 
Der gut eingerichtete Kundschaftsdienst der Italiener ließ annehmen, 
daß sie über das ungünstige Kräfteverhältnis wohl unterrichtet waren. 
Man konnte daher mit Berechtigung besorgt sein, daß die italienische 
Übermacht sofort zu einem wuchtigen Schlage ausholen werde, 
Doch wider Erwarten verliefen die ersten beiden Tage nach der 
Kriegserklärung (am 23. Mai) ruhig. 
Erst am 24. Mai wurde das Vorfühlen kleiner Abteilungen gemeldet. 
An diesem Tage hatten 100 Mann der 108. Kompagnie des Alpinibataillons 
Vicenza und ein Zug Sappeure den Pasubio besetzt. Am nächsten Tag 
verstärkte das Alpinibataillon Val Leogra und die 93. Kompagnie des 
Alpinibataillons Vicenza die Besatzung, die nun ihre Erkundungsabteilun¬ 
gen bis auf den Colsanto vortrieb. Drei Tage später kamen noch zwei 
andere Alpinikompagnien und eine Gebirgsbatterie hinzu, während ein 
Bataillon JR. 80 den Piano d'ella Fugazza in Besitz nahm. 
Erst nach einer Woche (am 3. Juni) wurde ein neuer Schritt vor¬ 
wärts gemacht. Zwei Kompagnien des Alpinibataillons Val Leogra und 
die 57. Gebirgsbatterie schoben sich auf den Colsanto vor, links davon 
im Anschluß setzten zwei Kompagnien des Alpinibataillons Vicenza sich 
in Besitz des Mte. Testo und Spil. 
Die Italiener hatten nun die Linie Colsanto—Testo—Spil als die 
Linie des ersten Abschnittes ihrer Vorrückung erreicht, Sie wurde end¬ 
gültig besetzt und verstärkt. Alle diese Aktionen fanden keinen Wider¬ 
stand und wurden kampflos durchgeführt. 
Die Besatzung des Pasubio erhielt aber noch weitere Verstärkungen. 
Als am 9. Juni k. u. k. Truppen den Mte. Maggio3) in Besitz nehmen 
wollten, glaubten die Italiener an den Beginn einer offensiven Tätigkeit 
und verstärkten vorsichtshalber die Besatzung am Colsanto um eine Bat¬ 
terie G 149 mm und eine Gebirgsbatterie. 
Einige Tage später nahmen die Geschütze des Werkes Serrada1) und 
die Stellungsgeschütze vom Finocchio1) den Raum Pasubio unter Feuer. 
*) Siehe bei Seite 16 die Übersichtskarte des Kriegsschauplatzes in Tirol. 
•"') Nach Spezialkarte (1:75.000), siehe Seite 139, 
Mte. Maggio (1857): 6 km östlich des Colsanto, am. östlichen Begleitrücken des 
Terragnolotales. 
Wk. Serrada: Ort Serrada 6.5 km nördlich des Colsanto, Wk. Serrada ca. 1.5 km 
südöstlich des Ortes. — Finocchio (1603): 8 km nordnordwestlich des Colsanto.
	        
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