Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Aber auch aus der Richtung der italienischen Sandsackstellung vor 
der Sektion 3 machte sich ein starker Vorstoß gegen den rechten Flügel 
der 5. Kompagnie fühlbar. Diesem Drucke auf beiden Flügeln warf Hptm. 
Pfrogner von der früher als Reserve bestimmten Halbkompagnie des Oblt. 
Georgievic vergeblich je einen Zug entgegen. Nach einem heftigen Feuer¬ 
kampf, in den italienische Schnellfeuergeschütze und Maschinengewehre 
besonders wirksam gegen den linken Flügel der 8. Kompagnie eingriffen 
und bei welchem der dort eingesetzte Landsturmzug in kurzer Zeit fast 
vernichtet wurde, zeigte sich gegen Mittag, daß tatsächlich beide Flügel 
umfaßt waren. Hptm. Pfrogner versuchte noch eine Zeitlang standzu¬ 
halten, mußte sich aber dann, von der Unhaltbarkeit der Lage überzeugt, 
zur Zurücknahme der Gruppe entschließen. 
Aus der zur Verfügung stehenden italienischen Kriegsliteratur ist 
nicht genau zu entnehmen, welche italienischen Truppen den Angriff am 
Vormittag des 10. Oktober führten. Jedenfalls werden Teile der am Vor¬ 
tage (9/10) angreifenden Alpinibataillone (Val Toce, Adamello und Suello) 
und des 7. Bersaglieribataillons beteiligt gewesen sein.80) 
Die Geschichte des Alpinibataillons Aosta berichtet, daß drei Kom¬ 
pagnien des Bataillons den Angriff mitmachten. 
Die 41. Kompagnie überwand um 11 Uhr vormittags die Mulde zwi¬ 
schen der Kote 1895 und dem Panettone Basso, brach in die Gräben des 
letzteren ein und räumte sie mit dem Bajonette aus. Die Alpini dran¬ 
gen auch in die Kavernen ein, forderten die Insassen zur Übergabe auf und 
töteten mit Bajonettstichen jene, die sich zur Wehr setzten. Der Kom¬ 
pagnie fielen 85 Gefangene, darunter 2 Offiziere in die Hände. 
Links von der 41. stieß die 43. Kompagnie vor, überschritt die Grä¬ 
ben der Lora (Kote 2043) in der Richtung gegen Sogi und machte 
50 Gefangene. 
Rechts der 41. Kompagnie rückte die 42. von den Gräben des Panet¬ 
tone Medio31) aus vor in der Richtung der Kote 1896.32) Sie nahm 62 
Österreicher gefangen. 
,,Der Tag ging strahlend zu Ende," heißt es in der Geschichte des 
Bataillons Aosta weiter. ,,Die Toten des 10. September — vor einem 
Monat — waren gerächt." 
Nach diesen italienischen* Angaben scheint die 41. Kompagnie des 
Alpinibataillons Aosta zwischen der kombinierten Kompagnie Kaiser und 
dem linken Flügel der Kompagnie Urbanek durchgebrochen zu sein, wäh¬ 
rend Teile eines Bersaglieribataillons und eine Kompagnie Aosta die 
5. Kompagnie Hptm. Kirpal angriffen und zurückdrängten.33) 
30} Nach Schiarini, L'Armata del Trentino 1915—1919 „gingen die Bersaglieri des 
I. und 7. Bataillons zu Rad und eine Kompagnie des Bataillons Aosta von der Kote 2043 
im raschen Vorrücken bis Sogi vor". 
31) „Panettone Medio" dürfte sich mit dem rechten Flügel der Sektion 6 decken. 
32) Eine in italienischen Karten aufscheinende Kotierung knapp sö. der Mga. Cos- 
inagon, 
33) Die Italiener nannten von da ab den Geländeteil, der etwa dem Verlauf der 
Sektion 4 entsprach, „Selletta Aosta". 
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