Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Die Zahl aber war so groß, daß die vorhandenen Tragbahren nicht aus¬ 
reichten und zahlreiche Improvisationen geschaffen werden mußten. 
Der beim Bataillonshilfsplatz diensttuende Chefarzt des 1/1, TJR., 
Assistenzarzt Dr. Ernst Ritter von Mauthner, leistete damals und auch 
während der folgenden Kampftage in seiner primitiven und unter Feuer 
stehenden Sanitätshütte in der Behandlung, der Versorgung und beim 
Abschub der zahllosen Verwundeten in unermüdlicher und angestreng¬ 
ter Tätigkeit Übermenschliches. 
d) Italienischer Angriff auf die Feldwachen¬ 
linie vor den Sektionen 8 bis 12. 
Das um 6.30 Uhr früh beginnende italienische Vorbereitungsfeuer 
für d'en Hauptangriff auf die Pasubioplatte erstreckte sich auch auf die 
nordöstlich an die Platte anschließenden Sektionen 8 bis 12. Unter seinem 
Schutze schob sich die italienische Infanterie bis an die diesen Sektionen 
vorgelegte Feldwachenlinie*) heran, die auf einem vor der Hauptstellung 
verlaufenden Rücken, dem sogenannten „Feldwachenhügel", verlief. 
Zwischen diesem und der Hauptstellung lag eine tiefe Mulde, die „Feld¬ 
wachenmulde". 
Das Vorbereitungsfeuer auf die Sektionen und die Feldwachen 
schwoll im Laufe des Vormittags immer mehr an und wurde, wie auch 
auf den übrigen Frontteilen, um 12 Uhr mittags eingestellt. Patrullen 
fühlten zur Erkundung der Wirkung des Feuers vor. Nach halbstündiger 
Pause begann die Beschießung mit erneuter Heftigkeit. Zu ihr gesellten 
sich auch ab 15.15 Uhr Minenwerfer hinzu, so daß die ganze Stellung bald 
in dichten Rauch und Staub gehüllt war. 
Gegen 16 Uhr wanderte das Feuer nach rückwärts und es begann 
der bereits erwähnte italienische Nebenangriff auf den Raum westlich 
der Kote 2059, der den Hauptangriff gegen die Platte begleiten sollte. 
Er wurde hauptsächlich durch das Flankenfeuer der Geschütze aus dem 
Räume Milegna—Malingo25) unterdrückt und gewann nur gegen die Feld¬ 
wache 3 etwas Raum, wo die Beschießung die Stellungen vollkommen 
zerstört und die Besatzung außer Kampf gesetzt hatte. 
Aus der Geschichte des dort angreifenden Alpinibataillons Aosta 
erfahren wir hierüber folgende Einzelheiten. 
Drei Züge der 42. Kompagnie dieses Bataillons führten unter Kom¬ 
mando des Oblt. Urli, eines als besonders tapfer bekannten Offiziers, den 
Angriff durch. Der Angriffsgruppe waren noch zugeteilt zwei Maschinen¬ 
gewehrsektionen, eine Sektion Torpedominenwerfer und eine Gebirgs- 
batterie. Sie hatte den Auftrag, über den Cocuzolo dei Morti26) auf die 
Kote 2059 vorzustoßen, dort die Gebirgskanonen in Stellung zu bringen 
*) Diese Feldwachenlinie war schon beim Angriff am 2. Juli hart umkämpft. 
2f>) Artilleriegruppe Mjr. Erzherzog Karl Albrecht. 
20) Cocuzoli dei Morti —* Totenhügel
	        
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