Volltext: Das Trugbild von Versailles

donien ging verloren, die Seeburgen Dalmatiens entglitten den Länden 
ihrer serbischen Zwingherren, die serbische Macht wich, auf beiden Fronten 
geschlagen, gegen Norden auf Nowawies zurück. Das Schwergewicht der 
serbischen Staatsbildung wird zum drittenmal umgebettet und lagert fortan 
unter Schutt und Geröll an den Äsern der Morawa. 
Im Morawatal, rittlings der großen Diagonale, die die Balkanhalbinsel 
an Kontinentaleuropa knüpft und zugleich die strategische Verbindungs 
linie Mitteleuropas und der Dardanellen bildet, wurzelte die letzte und 
zäheste Kraft des Serbentums. Das südflawische Vorvolk war konzenttisch 
auf eine Zenttalstellung zurückgeworfen. Es hätte sich nicht darin behauptet, 
wenn ihm nicht zunächst in Angarn und in späterer Zeit an dem Eugenischen 
Österreich Lalt und Leiser erstanden wären. Österreich und Angarn haben 
das morawische Serbentum vor der Vertilgung durch das Schwert der 
Osmanen bewahrt. 
Die zweite Epoche der serbischen Geschichte weiß nichts mehr von der 
Verlagerung des strategischen und politischen Schwergewichts. Dicht ge 
ballt wohnt das morawische Serbentum zwischen Krusevac, Azice, Belgrad 
und Pozarevac und im Jbartal. Im Jahre 1389 wurde die Verlagerung 
des Schwergewichts von Mazedonien und Dalmatien nach Morawien 
durch eine blutige Entscheidung besiegelt. Morawaserben und Ibarserben 
ttaten dem Sultan Murad I. auf dem Amselfeld vor den Außentoren 
Nordserbiens unter ihrem Fürsten Lazar entgegen und lieferten den Türken 
eine jener Schlachten, deren Erinnerung unverlierbar im Gedächtnis der 
Völker haftet. Die Serben stritten heldenhaft. Murad fiel, sein Sohn Baja- 
zet raffte den Sieg vom halbverlorenen Feld und opferte die gefangenen 
Serbenfürsten seiner Rache. Aber der Sohn Lazars behauptete sich um den 
Preis der Anerkennung der türkischen Oberhoheit im Besitz der Fürsten 
würde. Er stützte sich gleich dem Walachenfürsten Mirceo auf die im Norden 
lagernden Mächte und harrte der Befreiung. Sie nahte, als Bajazet II. 
im Jahre 1402 bei Angora dem Tatarensturm erlag. Da schüttelte der 
Serbe die türkische Oberhoheit ab. Er fand Anschluß an König Sigismund 
von Angarn und nahm zugleich aus der Land des Stadtkaisers von Byzanz 
den Despotentttel an, um seine Stellung am Rande der abendländischen 
Ökumene zu befestigen. Er drang sogar noch einmal an die Adria vor und 
enttiß den Venetianern die Küste im Amkreis von Budua und Anüvari, 
aber das Schwergewicht blieb im serbischen Erzgebirge, im Mündungs- 
gebiet der Morawa und im bosnischen Lochland haften. Georg Branko- 
witsch, der Neffe Stephan Lazarewics, herrschte noch von der Donau bis zur 
Adria und bot den Türken, auf Angarn gestützt, am Schardagh Trotz, bis 
Sultan Murad H. im Jahre 1439 mit ganzer Macht gegen ihn zog. Er ent- 
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