Volltext: XIV. Jahrgang, 1909 (XIV. JG., 1909)

Nr. 3. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 21. 
walze anzusehaffen. Ob eine solche Maschine auf dem 
nicht durchgehends ebenen Terrain wirksam wird funk¬ 
tionieren können, ist nioht fest zu bestimmen. 
Sehotterlieferung. Der Gemeinderat hat die Schotter¬ 
lieferung für die Vororte Lustenau und Waldegg pro 
1909 dem Herrn Adolf Winkler zum Preise von 
2 Kronen 50 Heller per Kubikmeter Rundschotter und 
6 Kronen 85 Heller per Kubikmeter Schlägelschotter 
übertragen. 
Bahnhoferweiterung. Der im Altmünster Gemeinde¬ 
gebiete gelegene Rudolfbahnhof wird nächstes Früh¬ 
jahr erweitert werden. Die Station Gmunden der K r o n- 
prinz Rudolfbahn ist in 481;550 Meter Meereshöhe, 
sohin mehr als 60 Meter höher als der Gmundner Rat¬ 
hausplatz gelegen. Dieser Umstand förderte allerlei Übel¬ 
stände zutage, die sich mit dem Jahr für Jahr zu¬ 
nehmenden Verkehr immer fühlbarer erwiesen. Die Er¬ 
weiterung des Bahnhofes wird es möglich machen, die 
den Verkehr störenden Übelstände zu beseitigen. 
Fabriksvergrößerung. Zur Vergrößerung ihrer Fa¬ 
briksanlage hat die Firma J. Reithofers Söhne in 
Pyrach, Gemeinde Garsten, aus dem Besitze der Stadt¬ 
pfarre Steyr den Grund zwischen dem Hause Sarning 
Nr. 45 und der Haltestelle der Steyrtalbahn ange¬ 
kauft. 
Erbauung einer Gemeindestraße. Die Gemeindevor¬ 
stehung in Neukirchen bei Zipf beabsichtigt die 
Erbauung einer Gemeindestraße erster Kate¬ 
gorie im Ausmaße von 2117 Meter von Neukirchen 
zum Bahnhofe Redl-Zipf im vom Landesausschuß ver¬ 
anschlagten Kostenbeträge von 13.300 Kronen. Nähere 
Bedingungen können im Gemeindeamte Neukirchen ein¬ 
gesehen werden. Offerte sind bis 12. Februar alldört ein- 
zureichen. 
Was zu einem Wolkenkratzer gehört? Eines der 
50 Stock hohen Geschäftsgebäude, die in Newyork jetzt 
im Bau sind, berichtet die „Leipziger Malerzeitung“, er¬ 
fordert folgende Materialien: 24.000 Tonnen Stahl für das 
„Gerippe“ des Gebäudes; 37.000 Tonnen Gußmörtel für 
die Korridore; soviel Steine, daß sie, nebeneinandergelegt, 
von Newyork nach Denver reichen würden; 4500 Tonnen 
Terracotta für die Verzierung; .genügend Glas, um drei 
Straßenblocks damit zu bedecken; für Heizung und 
Wasserleitung Röhren, die von Newyork nach Albany 
reichen würden; genügend Drähte für eine Telegraphen¬ 
linie von Newyork nach Philadelphia und über 300.000 
Glühlampen. 
Baunachrichtcn aus Tirol und Vorarlberg. Ge¬ 
plant wird in Innsbruck der Bau eines großen 
Schlachthauses, einer Kadettenschule, einer 
Stadtgärtnerei, eines Universitätsgebäudes, 
eines Gymnasiums, einer Bürgerschule und 
mehrerer Leichenhäuser. Ferner sollen Brücke n- 
bauten, Kanalisierungen, neue Straßenzüge 
und Neupflasterungen zur Herstellung gelangen. 
Schließlich wird beabsichtigt, die Gewerbeschule 
durch einen Zubau zu vergrößern. In Romi wird ein 
neues Arme n- und K rankenhaus errichtet, für das 
F r e i h e r r v. Moll den Baugrund im Werte von 
20.000 Kronen und Herr AttilioRomani 30.000 Kronen 
für die Bauausführung gespendet hat. In Trient soll 
das Stationsgebäude durch eine Neuanlage von 
zirka 1500 Meter Ladegeleise, einer Verladerampe von 
zirka 100 Meter und Errichtung von Kanzleigebäuden er¬ 
weitert werden. 
Aus den Gemeinderatssitzungen in Linz. 
(Sitzung vom 20. Jänner.) 
Nach dem Anträge des Vizebürgermeisters Ec kl 
wird der Ankauf eines Steinbruches an der Oberen 
Donaulände im Ausmaß von 39 Ar 64 Quadratmeter aus 
dem Besitze des Herrn Leopold Schäffl zum Betrage von 
650 Kronen beschlossen; der Verkäufer hat für die lasten¬ 
freie Übergabe des betreffenden Grundstückes Sorge zu 
tragen. 
Der Gemeinderat beschließt nach dem Anträge des 
Gemeinderates S e d 1 a c e k, die Bauprofessionistenarbeiten 
und Baumateriallieferungen für den städtischen Haus¬ 
halt pro 1909 an nachfolgende Bewerber zu vergeben: 
1. Baumeisterarbeiten: Karl Schwamberger, Maurer¬ 
meister, Ludlgasse; 2. Elektrische Installation: Peters & 
Rothmayrs Nachf., Graben Nr. 25; 3. Gas- und Wasser¬ 
leitungs-Installation : Johann Stöcker, Herrenstraße; 
4. Glaserarbeiten: Simon Vorwallner, Kaserngasse 2; 
5. Grab- und Pflasterarbeiten und Regiepflasterungen: 
Marie Ammer; 6. Hafnerarbeiten: Karl Schadler, Kaiser¬ 
gasse 20; 7. Maler- und Anstreicherarbeiten: Eduard 
Uhlik, Landstraße; 8. Schlosserarbeiten: Jakob Schöffl, 
Karl Wiserstraße; 9. Schmiedearbeiten: Anna Fuchs¬ 
reiter, Graben 29; 10. Spenglerarbeiten: Georg Puchmayr, 
Landstraße; 11. Steinmetzarbeiten: kein Bewerber; 
12. Tischlerarbeiten: Elisabeth Koch, Hopfengasse 2; 
13. Zimmermannarbeiten: Leopold Steineder, Hamerling- 
straße; 14. Zementlieferung: Portland-Zementwerk Kirch¬ 
dorf; 15. Eisenlieferung: Julius Stäuber. In besonders 
dringenden Fällen, wo die Lieferung prompt erfolgen 
muß, behält sich das Bauamt vor, falls der Lieferant 
nicht in der Lage ist, prompt zu liefern, sich die Ware 
anderwärts zu besorgen. Ferner wird das Bauamt beauf¬ 
tragt, für das nächste Jahr auch die „Dachdecker¬ 
arbeiten“ zur Ausschreibung zu bringen. 
Vizebürgermeister Eckl führt aus, daß mit der Er¬ 
richtung der neuen Realschule die Notwendigkeit ein¬ 
getreten sei, die Bethlehemstraße zu regulieren und ins-* 
besondere den noch stehenden Trakt des Hauses Nr. 9 
zu beseitigen. Er beantragt: Der Gemeinderat beschließe, 
den Straßentrakt des Hauses Bethlehemstraße Nr. 9 bis 
zum Anschlüsse an das Nordiko im Frühjahre zu demo¬ 
lieren. Der Intendant des Hauses ist zu ersuchen, daß 
er die Kündigung der Parteien zum Februartermin ver¬ 
anlasse. (Angenommen.) 
Bücherschau. 
Die Praxis und Theorie des Eisenbetons. Von Bauigenieur 
Paul Gödel. Verlag der Tonindustrie-Zeitung, G. m. b. H. in 
Berlin NW 21. Das Fehlen eines wissenschaftlich geschriebenen, 
für Studierende an technischen Schulen brauchbaren Lehr¬ 
buches über Eisenbeton, ist seit langem schmerzlich empfunden 
worden. Es ist daher nur zu begrüßen, daß man daran ging, 
die bisher auf dem Gebiete des Eisenbetons entstandenen 
praktischen Bauweisen und theoretischen Fortschritte zu 
sammeln und in Form eines Lehrbuches für Studierende an 
technischen Schulen und zum Selbstunterrichte zu veröffent¬ 
lichen. Der erste Teil dieses Buches ist der Praxis, der zweite 
Teil der Theorie gewidmet. — Um den Inhalt des Buches 
leicht verständlich zu machen, sind dem Text an passender 
Stelle Handzeichnungen und Abbildungen beigefügt-. Die 
immer mehr zunehmende Verbreitung des Eisenbetonbaues, 
dessen hohe wirtschaftliche Bedeutung von Tag zu Tag in 
immer weiteren Kreisen erkannt wird, macht zur Pflicht, daß 
sich jeder Ingenieur und Bautechniker, dem es mit seinem 
Berufe ernst ist, mit der geschichtlichen Entwickelung, mit 
den Grundsätzen und Arten, und insbesondere mit der Theorie 
vertraut macht und so dieser Bauweise immer größere Auf¬ 
merksamkeit widmet.
	        
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