Nr. 18.
Oberösterreichische Bauzeitung.
Seite 141.
Millimeter Durchmesser. Sie möchten sich, wie die runden
Zinkreservoirs und die Absperrapparate, sehr gut halten ;
die kurzen Verbindungen durch die Mauern zu und von
den Reservoirs würden von dünnwandigem Bleirohr her-
gestellt. Über diese Erfindung sind wir wohl nicht kom¬
petent, ein Urteil abzugeben und überlassen dies den ge¬
ehrten Installateuren vom Wasserfach, wovon wir mehrere
zu den Lesern unseres Blattes zählen. Kornhoff er.
Ausschreibung von Neubauten. Die k. k. Staats¬
bahndirektion Linz bringt die Ausführung von Wächter¬
häusern, Dienstgebäuden, Nebengebäuden und Brunnen
auf der Strecke Obermicheldorf—Selztal der Linie Linz—
Selztal mit Offerteinreichungstermin am 21. September 1. J.
zur Ausschreibung. Die approximativen Kosten betragen
160.000 Kronen. Die Offertbehelfe können bei der k. k.
Staatsbahndirektion Linz in den Amtsstunden eingesehen
werden.
Eine geheimtuende Bauvergebung. Die Linzer
„Tages-Post“ brachte in der Nummer 199 vom 30. August
auf Seite 24 folgende mysteriös abgefaßte Bauvergebung
zur Anzeige: „Von einer Eisenbahn-Bauunternehmung in
deutscher Gegend Böhmens (nächst Budweis) wird die
Herstellung von Hochbauten für mehrere Lokalstationen
im Pauschalwege an tüchtige Baumeisterfirmen abge¬
geben. Firmen die schon Eisenbahn-Hochbauten ausge-
führt haben, bevorzugt. Zuschriften unter M. R. 300 an
die Administration des Blattes.“ Also, die Herren
Baumeister sollen sich gnädigst erst an die Zeitungs-
Administration wenden, um die Adresse der Bauvergeberei
zu erfahren, dann bei dieser die Projektspläne und Be¬
dingnisse für die Bauausführungen gegen Erlag eines
vielleicht nennenswerten Betrages einholen, um schlie߬
lich mit einer Unternehmung, die sich in Anonymität
hüllt,' in Geschäftsverbindung treten zu können. Wir
glauben, daß diese Zeitungsannonce wenig Erfolg haben
wird.
Eröffnung einer Baukanzlei. Der pensionierte städti¬
sche Baurat Herr Franz Jobst hat in der Gemeinde¬
straße Nr. 18 in Linz eine Baukanzlei errichtet und die¬
selbe am 4. d. M. eröffnet. Herr Jobst nimmt Aufträge
für Straßenregulierungen und Tiefbauarbeiten entgegen.
Lieferung von Metall und Metallwaren. Die k. k.
Nordbahndirektion, sowie die k. k. Staatsbahndirektionen
Wien, Linz, Innsbruck, Villach, Prag, Pilsen, ‘Olmütz,
Krakau, Lemberg, Stanislau und die k. k. Betriebsleitung
Gzernowitz vergeben für kommendes Jahr die Lieferung
von Bestandteilen aus Schmiedeeisen, Stahl, Rotguß und
Messingguß für Fahrbetriebsmittel etc., Roheisen- und
Stahlabgüssen, Kupfer- und Spenglorwaren, Zinn, Metallen,
Metallwaren etc. Offerte sind bis 20. September 1. J. beim
Einreichungsprotokolle der betreffenden Direktion (Be¬
triebsleitung) einzureichen. Daselbst sind auch die Be¬
helfe erhältlich.
Eine Klage aus der Provinz. Von einem Baumeister
aus dem Innviertel erhalten wir folgendes Schreiben:
„Wenn, wie bekannt, in der Landeshauptstadt Linz es
mehrere Baumeister gibt, die schon seit einigen Jahren
zu keinem anständigen Bau, bei dem sich etwas ver¬
dienen ließe, gelangen können, um wieviel mehr muß
dies in den Provinzorten der Fall sein, wo weder die
Regierung was bauen läßt, noch die zumeist an Defizit
leidenden Gemeindeverwaltungen es wagen dürfen, an
die Ausführung eines nennenswerten Neubaues zu
schreiten. Welche Kämpfe gibt es oftmals in der Ge¬
meindestube, bis man sich entschließt, an die Herstellung
einer Trinkwasserleitung, eines Gemeindehauses, eines
Spitalgebäudes, einer Versorgungsanstalt, einer Schule,
ja selbst an die Überbrückung eines Baches zu schreiten
und warum, weil in dem Beratungskörper zumeist Per¬
sönlichkeiten sitzen, die von technischen Angelegenheiten
keine Spur haben und der Meinung sind, daß diese Ein¬
richtungen alle der künftigen Generation überlassen
bleiben sollen. — Von einer Opfer Willigkeit durch Bei¬
tragsleistung zu einem oder dem anderen notwendigen
Bauobjekte ist von Seite reicher. Persönlichkeiten im
Orte selten die Rede und so fehlt es daher, was öffentliche
Anlagen betrifft, an vielen Einrichtungen, die in anderen
Provinzen Österreichs schon lange bestehen und als
Wohltat gepriesen werden. Dabei feiert das Baugewerbe
gänzlich, denn auch Private, wo kein Sommerort ist und
man auf Gäste rechnen kann, entschließen sich nicht
zu einem neuen Hausbau, höchstens zu einer Restau¬
rierung des Gebäudes, für die ein Maurerpolier gut genug
ist. Dabei gibt es kleine Städte, wie Enns, Eferding etc.,
wo Wohngebäude vorhanden sind, deren Geburtsjahr in
das 17. Jahrhundert fällt und die in einem Zustande sich
befinden, der oftmals sanitätswidrig bezeichnet werden
kann. Dort wäre es angezeigt, neue Häuser zu errichten,
in welchen vornehmlich Pensionisten, die der Ruhe be¬
dürfen, recht gern Wohnung nehmen würden. Aber in
kleinen Orten ist kein Unternehmungsgeist und so bleibt
die Geschichte beim Alten und das Baugewerbe kann
den ewigen Schlaf tun, ohne zu befürchten, geweckt zu
werden, höchstens vom Amtsdiener zur Steuerzahlung,
die von Jahr zu Jahr immer größer wird. L. W.
Lieferung von Oberbauwerkzeuge, Schaufeln. Die
Direktion der priv. österr.-ungar. Staatseisenbahngesell¬
schaft vergibt die Lieferung von Oberbauwerkzeugen und
Schaufeln für das Jahr 1909. Offerte sind bis 21. Sep¬
tember 1. J. beim Einreichungsprotokolle der genannten
Direktion zu überreichen. Die Muster können daselbst
(Materialwesen) eingesehen werden.
Bau einer Wasserleitung. Die Gemeinde Fusch in
Zell am See beschloß den Bau einer Trinkwasserleitung
und soll derselbe noch laufendes Jahr in Angriff ge¬
nommen werden.
Straßenbau. Die Stadtvertretung Dornbirn (Vorarl¬
berg) beschloß den Bau einer Straße von Plattenbrücke
über Waldfried nach Ruppenlochbrücke. Kostenvoran¬
schlag 31.300 Kronen.
Eisenkonstruktion. Die k. k. Staatsbahndirektion
Innsbruck vergibt die Lieferung der Eisenkonstruktion
für die Salzachbrücke (Kilometer 32,8/9 der Linie Salz¬
burg—Wörgl) und verkauft das bestehende Tragwerk.
Offerte sind bis 25. September 1. J. bei der genannten
Direktion zu überreichen, bei deren Kasse die Behelfe
um 2 K erworben werden können. Vadium 10.000 K.
Bau eines Amtsgebäudes. Für den Bau des neuen
k. k. Amtsgebäudes in Landeck (Tirol) werden die Erd-,
Maurer-, Zimmermanns-, Dachdecker- und Schmiede¬
arbeiten, sowie die Lieferung der eisernen Träger an
einen Unternehmer vergeben. Offerte sind bis
26. September 1. J. an das Präsidium der k. k. Statt¬
halterei in Innsbruck zu richten. Die Behelfe sind bei
deren technischen Departement einzusehen, beziehungs¬
weise erhältlich.
Bau eines Viadukts. Die k. k. Baubezirksleitung
Bozen vergibt die Herstellung eines gewölbten Viadukts
aus Bruchsteinmauerwerk, 11P60 Meter lang, über den
Branzellerbach im Kilometer 135,5/7 der Italiener Reichs-