Volltext: XII. Jahrgang, 1907 (XII. JG., 1907)

Nr. 9. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 81. 
einer Schicht weingeistiger oder ätherischer Harzlösung 
bestrichen. Die Lösung wird durch einen Luftstrom ver 
dunstet, darauf das Papier erwärmt, bis sich das Harz 
wieder etwas erweicht hat, und das Ganze nach Auf 
streuen von Aluminiumpulver scharf gepreßt. Der so ge 
schaffene metallische Überzug ist gegen Luft und fettige 
Körper unempfindlich und die chemische Untersuchung 
von Aluminiumpapier hat ergeben, daß es wenig fremde 
Bestandteile enthält, frei von Arsen und giftigen Metallen 
ist, und daß die zur Herstellung benützten Aluminium 
platten, von etwas Aluminiumoxyd abgesehen, verhältnis 
mäßig rein sind. Das Blattaluminium besteht aus reinem 
Aluminium, das nach Art der Zinnfolie bis auf 1 /ioo mm 
ausgewalzt ist. Da die Verwendung von Aluminiumpapier 
und Folie vom hygienischen Standpunkte aus unbedenklich 
ist, so wird es sich wohl in kürzester Zeit einbürgern 
und dem Stanniol den Rang streitig machen. 
Dampfomnibus. In Paris hat man für den Straßen 
verkehr nunmehr Versuche mit einem Dampfomnibus, 
Bauart Gardner-Serpollet, gemacht, deren Resultat ein 
zufriedenstellendes sein soll, indem die Beförderung von 
1200 Personen unter Zugrundelegung einer Fahrstrecke 
von insgesamt 120 Kilometer mit etwa 12 Mark täglichen 
Betriebskosten erzielt werden kann. Als Betriebskraft 
dient, wie wir der Technischen Rundschau entnehmen, 
Dampf, der in einem sogenannten Serpollet-Dampferzeuger 
unter Verwendung von Petroleum als Brennmaterial auf 
einen Druck von 20 Atmosphären hergestellt wird. Die 
Räder haben vorn 0.9 Meter, hinten 1 Meter Durchmesser 
bei 1.85 Meter Spurweite und 3.75 Meter Achsstand. Der 
ganze Wagenkasten ist mit einem besteigbaren Deck für 
14 Passagiere und für ebensoviel im inneren unteren Teil 
gebaut, so daß der Omnibus einschließlich Schaffner und 
Motorführer 30 Personen faßt, dabei beträgt sein Ge 
wicht einschließlich Brennmaterial und Speisewasser 
6500 Kilogramm. Das Leergewicht des Wagens beträgt 
rund 4000 Kilogramm, der Wasserbehälter faßt 100 Liter, 
der Petroleumbehälter etwa 80 Liter; beide sind so ein 
gerichtet, daß der Wagen eine Strecke von 120 Kilometer 
ohne Neuaufnahme zurücklegen kann. Dies ergibt bei 
einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 10 Kilo 
metern in der Stunde eine Fahrtdauer von 12 Stunden, 
während bei Pferdeomnibussen die Geschwindigkeit 
7—9 Kilometer in der Stunde beträgt und ein solcher 
Dauerbetrieb mit Pferden nicht zulässig ist. Dem Betrieb 
mit Petroleum- oder Benzinmotoren gegenüber bietet 
der Dampfbetrieb den Vorteil der größeren Einfachheit 
und es fällt auch dabei der bei Benzinmotoren öfters in 
folge unvollständiger Vergasung geradezu unerträgliche 
Geruch fort. 
Patentliste 
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2, Siebensterngasse 39. 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
Gegen die zur Auslegung gelangten Anmeldungen kann 
auf Grund des § 58 des Patentgesetzes innerhalb zwei Mo 
naten, vom Auslegungstage ab gerechnet, Einspruch erhoben 
werden. 
In Österreich angemeldete Patente: Gerüst 
konsole. Alois Edelsbrunner, Graz (A. 1306—06.) — Fenster 
für Schalter. Sebastian Mayer, Wundschuh (A. 4163—06.) 
— Brettchenjalousie. Rudolf Stark und Ludwig Nettei, 
Wien (A. 309—06.) — Drehtüre. Saintaube Milanitch- 
Orovian, Wien (A. 4959—06.) 
In Österreich erteilt: Steinbalken-Konstruktion. 
Fritz Pohlmann, Schöneberg (Nr. 28.361.) — Fahrbares 
Gerüst mit teleskopartig verlängerbaren Säulen. Alexander 
Bruck, Wien (Nr. 28.460.) — Presse zur Herstellung 
künstlicher Steine. Willis Herman Fisher, Baltimore 
(Nr. 28.529.) — Verfahren zur Herstellung allseitig ge 
schlossener Hohlziegel. Oskar Sachse, Schöneberg 
(Nr. 28.549.) 
In Deutschland«angemeldet: Außentreppe zu 
den einzelnen Rängen, insbesondere von Theatern. Henry 
Helbig, München (H. 33.753.) — Schalungsgerüst zur 
Herstellung von Zwischenwänden mit senkrecht auf- 
gestellten Ständern und daran verschieblichen Schal 
brettern. Hans Hansen, Bremen (H. 38.866.) — Vorrichtung 
zur Herstellung von Eisenbetonkörpern mittels Ramm- 
stössels, welcher mit Bohrungen für den Durchlaß der 
Eiseneinlagen versehen ist, an welchen der Stössel bei 
seinem Auf- und Abgehen gleitet. Gustav Lolat, Berlin 
(L. 21.653.) — Verfahren und Vorrichtung zum Löschen 
von Kalk. James Reaney, Rider (R. 21.744.) 
In Deutschland erteilt: Rinnensprosse mit Trag 
bügeln für die Verglasung von Dächern und Wänden. 
J. Degenhardt G. m. b. H. in Berlin (Nr. 185.002.) — Vor 
richtung zum Feststellen von Rolläden, Brettchenvor 
hängen oder ähnlichen Tür- und Fensterläden. Julius 
Ulrich, Friedrichsfelde (Nr. 185.238.) — Einrichtung zum 
selbsttätigen Einstellen von Drehtüren zur Bildung eines 
freien Einganges. Julius Wendler, Berlin (Nr. 185.392.) 
Vergebung von Bauarbeiten und Lieferung 
von Baumaterialien. 
Wasserleitung. 
Die Gemeinde Spital am Semmering beabsichtigt 
heuer eine zirka zwei Kilometer lange Wasserleitung zu 
erbauen und wünscht wegen Anfertigung von Plänen 
und Voranschlag mit Firmen in Unterhandlung zu treten. 
Eis enb ahnliochb au t en. 
Im Bereiche der k. k. Staatsbahndirektion Villach 
gelangen in der Station Selzthal anläßlich deren Erwei 
terung diverse Hochbauten zur Ausführung, welche im 
Offertwege vergeben werden. Die Bausumme für diese 
Objekte beträgt 114.700 Kronen. Anbote sind bis 3. Mai 1. J., 
mittags 12 Uhr, bei der genannten Direktion einzureichen, 
bei welcher auch, Abteilung für Bahnerhaltung und Bau, 
die auf die Ausführung bezughabenden Projektspläne, 
Kostenberechnungen und Bedingnisse zur Einsicht auf 
liegen. Vadium 5°/o der offerierten Bausumme. 
Linienyerleguug. 
Die k. k. Staatsbahn dir ektion Villach vergibt im 
Offertwege die erforderlichen Arbeiten für die Linien 
verlegung Kilometer 419*700 bis 420*190 der Strecke 
Tarvis—Pontafel. Anbote sind bis 8. Mai 1. J., mittags 
12 Uhr, bei dieser Direktion einzureichen, bei welcher 
auch die bezüglichen Offertunterlagen einzureichen sind. 
Bauarbeiten. 
Der Landesausschuß von Salzburg vergibt im Offert 
wege verschiedene Bauarbeiten sowie die Traversen 
lieferung für den Bau von zwei neuen Pavillons der 
Landesheilanstalt für Geisteskranke in Maxglan. Anbote 
sind bis 4. Mai 1. J. einzureichen.
	        
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