Volltext: XII. Jahrgang, 1907 (XII. JG., 1907)

Seite 186. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 22. 
Patentliste 
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2, Siebensterngasse 39. 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
Gegen die zur Auslegung gelangten Anmeldungen kann 
auf Grund des § 58 des Patentgesetzes innerhalb zwei Mo 
naten, vom Auslegungstage ab gerechnet, Einspruch erhoben 
werden. 
In Deutschland angemeldet: Vierseitiges, 
hohles Bauelement mit viereckigen Seiten. Johann 
Reichel in Tulln (R. 21.729). — Ziegelabschneidevor 
richtung für Strangpressen, bei welcher das Anschlag 
brett für den Tonstrang bei Rückwärtsbewegung des 
Tisches zwangläufig gehoben und bei dessen Vorwärts 
bewegung zwangläufig gesenkt wird. Gottfried Seifarth 
in Annen i. W. (S. 21.866). — Oberlichtfenster aus zwei 
ineinander gefalzten, nach zwei Seiten sich öffnenden 
Flügeln. Wilhelm Holthaus in Mühlheim a. d. Ruhr 
(H. 39.284). — Maschine zur Herstellung von Blöcken, 
Platten unddergl.für Pflasterung, technische Zwecke u.s.w. 
Cork Asphalt Limited in London (C. 15.041). —Verfahren 
zur Herstellung von Preßsteinen aus Erzen und anderen 
verhüttbaren Stoffen sowie aus pulverförmigen oder klein 
körnigen Stoffen ohne Anwendung eines Bindemittels. 
Robert Friedländer in Berlin (R. 21.312). — Verfahren 
zur Herstellung staubförmigen Kalkhydrats. Firma Her 
mann Wiegand, Export und Import von Maschinen in 
Dresden (W. 26.885). — Zwischendecke aus Stroh- oder 
Rohrmatten. Karl Josef Krebs in Wiesbaden (K. 32.494). 
— Rolladen mit unverschließbaren Lichtspalten aus Stäben 
rautenförmigen Querschnittes, die auf biegsamen, durch 
Schlitze der Stäbe hindurchgehenden Tragbändern gegen 
einander unverschieblich befestigt sind. Sebald Stahl in 
Nürnberg (St. 11.435). — Ziegelstreichmaschine, bei 
welcher die Formen absatzweise zur Füll- und Ausstoß 
stelle vorgeschoben und in geschlossener (endloser) 
Führung von der Ausstoßstellung in die Füllstellung 
zurückbefördert werden. Christoffer Poulsen Buch in 
Kopenhagen (B. 45.576). — Stampfmaschine für Körper 
aus Beton und dergl. Hugo Schmidt in Charlottenburg 
(Sch. 27.171). — Dach für Ofenhäuser. Karl Bernhard in 
Berlin (B. 42.662). — Hallenbauart. Emil Prüß in Friedenau 
bei Berlin (P. 17.157). — Verfahren zum Hydratisieren 
von Anhydrit oder totgobranntem Gips. Dr. Gottlob Linck 
in Jena (L. 23.881). — Betonbalken. Emil Birkner in 
Crimmitschau (B. 44.271). 
In Deutschland erteilt: Ständer für hölzerne 
Scheunen, Schuppen oder ähnliche Wirtschaftsgebäude. 
Von May & Werkenthin, G. m. b. H. in Berlin (Nr. 191.247). 
— Verfahren und Vorrichtung zum innigen Durchmischen 
körniger Stoffe, vornehmlich Kalk und Sand, in einer all 
seitig geschlossenen rotierenden Mischtrommel. Hermann 
Wiegand, Export und Import von Maschinen in Dresden-A. 
(Nr. 191.139). — Stehende Freifallmischmaschine zur Be 
reitung gebrauchsfertiger Massen für Kunststeine, Mörtel, 
Beton u. s. w. Wilhelm Daum in Miltenberg am Main 
(Nr. 191.140). — Kochkesselanlage, insbesondere von Gips. 
Firma. Gebr. Goeß in Windsheim (Nr. 191.282). — Ver 
bundofen zum Brennen von Portlandzement. Eduard Jex 
in Kirchbichl, Tirol (Nr. 191.338). — Verfahren zur Her 
stellung eines nahtlosen Zementrohres an Ort und Stelle 
in fortlaufender Leitung. Cary Talcott Hutchinson in 
New-York (Nr. 191.586). — Doppelt wirkende Presse zur 
Herstellung rohrförmiger Formstücke aus Ton und dergl. 
Socidte Anonyme des Anciens Ateliers Simon et fils in 
Andenne, Belgien (Nr. 191.747). — Steinbohrer. Moriz 
Lau in Breslau (Nr. 191.819). — Eisenträger zur Ein 
legung in Massivdecken mit gegen den Untergurt 
schwächerem Obergurt. Wilhelm Kohlmetz in Frank 
furt a. 0. (Nr. 191.975). — Verfahren und Vorrichtung 
zum Befestigen von Rohrmatten für Putzdecken. Jean 
Krath in Straßburg (Nr. 191.976). — Fahrbare Form 
maschine zur Herstellung von Kunststeinen, Kernstücken 
und dergl. mit aufklappbarer, heb- und drehbarer Form. 
August Mohr in Cannstatt (Nr. 191.963). 
Bücherschau. 
Der Beton und seine Anwendung. Von Feodor Ast, 
Berlin 1907. Verlag Tonindustrie-Zeitung, G. m. b. H. 386 Seiten, 
347 Bilder. Preis gebunden 10 Mark. — Die von Jahr zu Jahr 
steigende Anwendung des Betonbaues hat das Bedürfnis in 
den Baukreisen hervorgerufen, sich über die praktische An 
wendung des Betons in der Baukunst genauer zu unterrichten. 
Wenn auch kein Mangel an theoretischen Schriften, welche 
sich mit dem Betonbau und seinem vornehmeren Bruder, dem 
Eisenbetonbau befassen, zu verzeichnen, vielmehr ein gewisser 
Ueberfluß vorhanden ist, so fehlte es doch bisher an einem 
Buch, welches vom Standpunkt des Praktikers aus geschrieben, 
in der Hauptsache praktische Ziele verfolgt und den heutigen 
Stand der Anwendung des Betons im Bauwesen den Bau 
kreisen vor Augen führt. Das vorliegende Buch, aus der Feder 
eines im Betonbau erfahrenen Praktikers, wird diese von 
vielen schmerzlich empfundene Lücke ausfüllen. Es ist leider 
eine Tatsache, daß vielfach in den Kreisen der Bauleute noch 
völlig irrige Vorstellungen über das Wesen des Betons und 
Eisenbetons herrschen und es ist ohneweiters klar, daß die 
falsche Anwendung dieses an sich so wichtigen Baustoffes 
Mißerfolge zeitigen muß, die von schwerwiegender Bedeutung 
sind und leicht dazu führen können, den Betonbau in Verruf 
zu bringen. Das vorliegende Werk zerfällt in zehn Abschnitte, 
von denen sich die ersten fünf Abschnitte vorzugsweise mit 
den verschiedenen Arten des eigentlichen Betonbaues be 
schäftigen, während der 6. Abschnitt der Theorie des Eisen 
betons gewidmet ist. Naturgemäß wird dabei in erster Linie 
der Portlandzementbeton berücksichtigt. Zunächst werden die 
Grundstoffe, deren Gewinnung und Verarbeitung zu hydrau 
lischen Mörtelbildnern einer eingehenden Besprechung unter 
zogen, während der nächste Abschnitt von der Zubereitung 
des Betons auf der Baustelle und in einem besonderen Ab 
schnitt werden die Formgerüste und Schalungen und ihr 
Aufbau erläutert. Der Verfasser hat sich bemüht, bei jedem 
Baustoff bestimmte Begriffserklärungen zu geben, welche den 
Leser über das Wesen der einzelnen Baustoffe genau unter 
richten. Dieses Bestreben ist durchaus anerkennenswert, denn 
das Verhalten der einzelnen hydraulischen Bindemittel beim 
Abbinden und Erhärten und der jeweilige Verwendungszweck 
sind in der Baupraxis von so einschneidender Bedeutung, daß 
solche Begriffserklärungen von hohem Werte für jeden Bau 
fachmann sind. In gleicher Weise werden die Zuschlagstoffe, 
Sand, Kies und Geröll, Steinschlag und Schlacken, einer ein 
gehenden Besprechung und Festlegung der Begriffe unter 
zogen, sowie die Vor- und Nachteile des einen oder anderen 
Bindemittels in Rücksicht auf die verwendeten Zuschlagstoffe 
hervorgehoben und richtig gewürdigt. So werden im 3. Ab 
schnitt die Mengenverhältnisse, der Wasserziisatz, die Aus 
beute und überhaupt die Mischungsverhältnisse besprochen, 
sowie die Mischmaschinen beschrieben. Hier kommt die Sach 
kenntnis des Verfassers am besten zum Ausdruck, denn ge 
rade hierbei bildet die falsche Behandlung in der Zusammen 
setzung und oft wenig sorgfältige Auswahl der Zuschlagstoffe 
häufig den Grund, weswegen der Betonbau in der Hand des 
Unkundigen oft Schiffbruch leidet. Der 6. Abschnitt ist von 
dem Bauingenieur E. Turley in Düsseldorf verfaßt. Er bringt 
eine Anzahl wertvoller Zahlenzusammenstellungen, die für 
Theorie und die Berechnungsweise des Eisenbetons hohe Be 
deutung haben und die dem in solchen Berechnungen minder 
geübten Statiker ein sicherer Wegweiser sind, sich auf dem 
schwierigen Gebiet zurecht zu finden. Der 7. Abschnitt bringt 
die verschiedenartigen Anwendungen des Beton- und Eisen 
betonbaues im Straßenbau, Hoch- und Tiefbau und die Ver 
wendung des Betons für Einzelbauteile (Röhren, Viehtröge, 
Grenzsteine, Treppenstufen und ähnliches mehr). Dieser Ab 
schnitt ist wie der übrige Text durch zahlreiche Bilder aus 
geführter Bauten reich belebt. Hier treten die Vorzüge des 
Beton- und Eisenbetonbaues in die richtige Erscheinung. 
Mancher Leser dürfte über den Umfang derjenigen Arbeiten, 
welche in Beton und Eisenbeton bereits ausgeführt sind, er
	        
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