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XII. Jahrgang, Nr. 17.
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Linz, 1. September 1907.
Oberösterreichische Banzeitung
Zeitschrift für Bauwesen
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“.
Redaktion und Administration: Buchdruckerei C. KOLNDORFFER, LINZ, Domgasse Nr. 5.
Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG:
für die
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Erscheint am 1. und 15.
jedes Monat.
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INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Domgasse Nr. 5, ferner bei
allen größeren Annoncen-Expeditionen des ln- u. Auslandes. Eventuelle
Reklamationen und Beschwerden direkt an uns erbeten.
Inhalt. Einiges über die Bausteinsorten in Österreich. — Wohn
gebäude aus Eisen. — Lokale Baunotizen. — Vermischtes. — Patentliste.
— Vergebung von Bauarbeiten und Lieferung von Baumaterialien. —
Offene Stellen. — Ausweis über die Umschreibung von Immobilien in
Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasser
werke. — Inserate.
Einiges über.die Bausteinsorten in
Österreich.
Die natürlichen Bausteine gehören bekanntlich je nach
ihrer Zusammensetzung zu einer der drei Hauptgruppen:
Silicat-, Carbonat- und Trümmergesteine.
Die Silioatgesteine bilden das Urgestein
unserer Erdrinde, haben teils massige, teils schieferige
Struktur und bestehen aus Silicatmineralien, also
aus jenen, deren Hauptbestandteil Kieselsäure ist.
Solche Mineralien sind Quarz, Feldspat, Glimmer,
Hornblende, Augit und andere mehr und die aus
ihnen gebildeten Gesteine werden unterschieden in
Granite, Syenite, Diorite, Porphyre, Serpentine,
Grimsteine, Basalte und Trachyte, ferner in Gneis
und Schiefer.
Die zweite Gesteinsgruppe umfaßt jene Gesteine, deren
Hauptbestandteil der kohlensaure Kalk ist, meist gemengt
mit kohlensaurer Magnesia, mit Eisen- und Mangan-
yerbindungen, Bitumen etc. Die politurfähigen Kalksteine,
teils körniger, teils dichter Struktur, nennen wir Marmore
und sie liefern dem Bildhauer und Architekten das Ma
terial für Skulpturen oder zur kostbaren Ausschmückung
der Innenräume, während jene Kalksteine, welche sich
nur schwer oder gar nicht polieren lassen, als geschätzte
Bausteine beim Quaderbau Verwendung finden oder aber
zur Kalkbrennerei dienen.
Die Trümmergesteine schließlich sind Überreste zer
störter Silicatgesteine, also größere oder kleinere Brocken,
meist aber kleine Sandkörner, die mit irgend einem
Bindemittel, welches sowohl kalkig, als kieselig oder tonig
sein kann, unter großem Drucke zu einem neuen Gesteine
verkittet worden sind. Hieher gehören die Kon
glomerate, Sandsteine und Tuffe. Alle diese ge
nannten Bau- und Ziersteine sind in Österreich in reich
stem Maße vorhanden und werden in Tausenden von
Steinbrüchen ausgebaut; aber auch aus dem Auslande
werden viele, durch ihre Farbe oder durch ihr Korn aus
gezeichnete Gesteinsorten in großen Quantitäten bezogen
und in Wien bearbeitet. Wir wollen nur von den öster
reichischen Gesteinsorten sprechen und beginnen mit den
Graniten.
Die einheimischen Granite sind im allgemeinen von
unscheinbarer, hell- bis dunkelgrauer, selbst schwarzer
Färbung, jedoch von großer Festigkeit, Dauerhaftigkeit
und Polierfähigkeit. Der für Wien wichtigste Granit
stammt aus Mauthausen in Oberösterreich. Die hier be
findlichen großen Steinbrüche gehören teils der Kommune
Wien, teils den Firmen Leopold Hein dl und Po
se hach er. Hier werden die Würfel erzeugt, welche
einen großen Teil des Wiener Straßenpflasters bilden. Man
verfrachtet sie auf großen Plätten donauabwärts bis Wien.
Übrigens wird der graue Mauthausner Granit auch im
hohen Grade beim Brücken- und Wasserbau, ferner zu
stark belasteten Pfeilern und Säulen sowie als Sockel
stein für Gebäude und Denkmäler verwendet. Österreich
besitzt noch andere Granitbrüche in Neuhaus (grau),
Gmünd (graugelb), Hamberg (schwarz), Limberg (gelber
Grund, blaugrau gesprenkelt).
Steiermark liefert den sehr tragfähigen Granit aus
dem Bachergebirge, Tirol den lichten Grassteiner Granit.
Der schönste aller österreichischen Granite stammt aber aus
den Steinbrüchen am Petersberge bei Pilsen; er ist braun
mit gelbem Feldspat und besitzt eine kräftige Farben
wirkung. Auch an Syeniten, wenn ihr Vorkommen
auch seltener ist, als jener der Granite, leidet Öster
reich keinen Mangel. Die schönsten, teils gleichförmig
tiefschwarzen, teils dunkelgrauen, tiefschwarz gefleckten,
stammen aus den erzherzogl. Este’schen Steinbrüchen von
Cerian und Konopischt in Böhmen. Diese sowohl, wie
auch die schwarzen Syenite von Schreins (Niederöster
reich) und die lichteren aus Budweis und Pilsen werden
hauptsächlich zu Grabsteinen benützt, da ihr Hochglanz
von unverwüstlicher Dauer ist.
Der Porphyr findet sieh zumeist in Südtirol vor. Die
Wiener Union-Baugesellschaft beutet in ihren Sterzinger
und Kastelruther Steinbrüchen herrliche rote, braune und
schwarze Porphyrvarietäten aus. Außerdem bricht man in
Krczeoovice in Galizien schönen roten Porphyr-Serpentin,
welcher nicht nur als Zierstein, sondern auch zu Säulen
verwendet wird. Die schönsten Serpentine liefert wieder
die Union-Baugesellschaft, nämlich den grünen sowie
einen roten Sterzinger, ferner den violetten, meist geäderten
Matreier Serpentin. In Finsiedel bei Marienbad in Böhmen
bricht man einen grünen, graugelblich gefleckten, weicheren
Serpentin, einen hellgrünen bei Gastein im Salzburgischen.
Ein prachtvoller, tief schwarz-grüner, blauschillernder
Monumentenstein ist der Nonndorfer-Gabbro. Es ist dies
ein Urgrünstein, der bei Drosendorf in Niederösterreich
entnommen wird. Basalte werden in Österreich selten
zum Bau verwendet; die Steinmetze scheuen ihre Härte
und die dadurch bedingte schwierige Bearbeitung. Tra-
chyte kommen in Österreich nicht vor, dagegen Schiefer