Volltext: XII. Jahrgang, 1907 (XII. JG., 1907)

Nr. 16. 
Ober österreichische Bauzeitung. 
Seite 137. 
günstig! die Verdunstung nach außen hin sehr, während 
dies bei einer Wand aus glasigen Backsteinen, wie aus 
Hochofensteinen nicht der Fall ist. Aus diesem 
Grunde wird die Hochofenschlacke al'S Roh 
stoff für die Erzeugung von Bausteinen nie 
mals größere Bedeutung erlangen können.“ 
Lieferung für Brennmateriale. Für die Heizperiode 
1907/08 wird die Lieferung des Bedarfes der k. k. Statt 
halterei inklusive des technischen und Rechnungs 
departements sowie der Diözesanlehranstalt in Linz an 
Brennmaterial vergeben. Angebote nimmt die k. k. Statt 
halterei-Hilfsämterdirektion in Linz bis 31. August 1. J. 
entgegen. 
Kasernerweiterung. Die Herstellung eines Zubaues 
und Adaptierungen in der Haunoldsegger-Kaserne in 
Wels wurde beschlossen. 
Schulhausbau. In Garsten kommt ein neues fünf- 
klassiges Schulgebäude zur Erbauung. Zur Vergebung 
gelangen die Maurerarbeiten, die Zimmermannsarbeiten, die 
Dachdeckerarbeiten, die Spenglerarbeiten, die Schlosser 
arbeiten, die Tischlerarbeiten, die Maler- und Anstreicher 
arbeiten, die Glaserarbeiten, die Schmiedearbeiten und 
die Hafnerarbeiten. Offerte sind bis längstens 17. August 
beim Gemeindeamte in Garsten einzureichen, wo auch 
der Bauplan und der Voranschlag eingesehen werden 
können. Die Einbringung von Generalofferten ist 
erwünscht. 
Internationale Baukunst-Ausstellung Wien 1908. 
Diese Ausstellung, veranstaltet vom Aktionskomitee für 
den VIII. internationalen Architektenkongreß 
in Wien 1908, wird in der Zeit vom 18. Mai bis 
14. Juni 1908 in den Sälen der Gartenbaugesellschaft 
stattfinden. Zur Ausstellung gelangen Pläne, Zeichnungen, 
Modelle vöh Baüten ünd kühstge^verblichen Gegenständen, 
sowie Objekte des Kunstgewerbes, Möbel etc. einzeln oder 
vereint zu ganzen Interieurs. Als Aussteller werden nur 
Baukünstler zugelassen. Es ist beabsichtigt, den Mittel 
saal als internationalen Repräsentantenraum zu gestalten, 
die zwei großen Seitensäle den österreichischen Bau 
künstlern, die übrigen Räume, zu welchen noch ein 
großer Anbau im Garten kommt, dem Auslande zur Ver 
fügung zu stellen. Die Installation der Ausstellung wurde 
den Architekten Josef Hackhofer und Professor 
Josef Hoffmann übertragen. 
Baunachrichten aus Salzburg. Der Gemeinderat von 
Salzburg hat in seiner letzten Sitzung eine Reihe von 
Widmungen aus Anlaß des 60jährigen Regierungsjubiläums 
des Kaisers beschlossen. Es wird ein Versorgungs 
heim errichtet werden, zu dem der Grundstein noch in 
diesem Jahre gelegt werden soll. Ferner wird ein Fonds 
zur Erbauung eines eigenen Krankenpavillons beim 
städtischen Versorgungshause gegründet werden. Die 
Kosten für den Bau dieses Pavillons belaufen sich auf 
20.000 Kronen. Ein nicht unbedeutender Betrag ist für 
die Erweiterung und Adaptierung des Gebäudes des 
Salzburger Museums ausgesetzt. Weiter wird für 
den Bau des Mozarthauses als letzter Baustein der 
Stadtgemeinde ein Betrag von 10.000 Kronen gespendet. 
Endlich werden für die permanente Gewerbe- und Kunst 
ausstellung ständige Räumlichkeiten errichtet werden 
und der durch den Mönchsberg geplante Durchbruch 
den Namen „Kaiserjubiläumstor“ erhalten. Die Kosten 
des Durchbruches werden sich auf 400.000 Kronen be 
laufen und sollen durch eine Anleihe gedeckt werden. 
Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde noch ein Be 
schluß betreffend der Stadtsaalfrage gefaßt. Das 
Projekt Helmer und Fellner wird endgültig fallen ge 
lassen und das gemeinderätliche Spezialkomitee hat bis 
zum Oktober 1. J. dem Gemeinderate Vorschläge betreffs 
der Adaptierung der Kurhausrealität zu erstatten. 
Sehulliausbau. Der Bau einer neuen Mädchen-Bürger 
schule in Innsbruck im approximativen Kostenbeträge 
von 260.000 Kronen wurde von Seite der Landesregierung 
genehmigt. 
Wettbewerb für den Neubau des Museums für 
tirolische Volkskunst und Gewerbe in Innsbruck. Das 
Kuratorium des genannten Museums der Handels- und 
Gewerbekammer Innsbruck schreibt zur Erlangung von 
Plänen für den Neubau dieses Museums einen Wett 
bewerb aus. Zur Verteilung gelangen drei Preise und 
zwar 2000, 1500 und 1000 Kronen. Außerdem behält sich 
das Kuratorium das Recht vor, weitere zwei Entwürfe 
um den Betrag von je 500 Kronen anzukaufen. Entwürfe 
sind bis 15. November 1. J. einzureichen. Die Wett 
bewerbsunterlagen sind bei der Handels- und Gewerbe 
kammer in Innsbruck erhältlich. 
Vermischtes. 
Zum Ausfüllen der Fugen in den Fußböden eignet 
sich eine Mischung aus Leim, Ocker und Sägespänen. 
Durch Bestreichen mit Chromalaunlösung kann dieser Kitt, 
nachdem er in die Fugen gestrichen ist, wasserdicht ge 
macht werden. Die papierne Fußbodenbekleidung wird 
nach der „Bautechnischen Zeitschrift“ wie folgt hergestellt: 
Man reinigt erst den Fußboden sorgfältig und füllt dann 
die Löcher und Spalten mit einer Masse aus, die durch 
Tränken von Zeitungen mit einem Kleister bereitet ist, 
welchen mäh ahs 0 % 5 Kilogramm Weizönmöhl, 3 Liter 
Wasser und 1 Löffel voll gepulverten Alauns herstellt und 
gründlich zusammenmischt. Der Fußboden wird dann mit 
solchem Kleister durchaus bestrichen und dann mit einer 
Lage Manila- oder anderem kräftigen Hanfpapier bedeckt. 
Will man etwas recht Dauerhaftes schaffen, so bestreicht 
man die Papierlage wieder mit demselben Kleister, legt 
eine zweite Lage Papier darauf und läßt gründlich trocknen. 
Dann kommt wieder eine Lage Kleister und auf diese 
als oberste Schicht Tapetenpapier beliebiger Art. Um diese 
Tapete noch gegen Abnutzung zu schützen, gibt man 
ihr zwei oder mehr Anstriche mit einer Lösung von etwa 
250 Gramm weißen Leim in 2 Liter heißem Wasser, läßt 
sie trocknen und beendet die Arbeit mit einem Anstrich 
von hartem Ölfirnis. 
Alte Parkettfußböden ohne Abhobeln wieder herzu 
stellen. Der Boden wird erst mit Wasser, Sand und 
Natronlauge ordentlich gereinigt, wozu eine scharfe Bürste 
und feiner Sand erforderlich ist. Darnach wird eine 
Mischung von einem Teil Chlorkalk in der zehnten Ge 
wichtsmenge Wasser hergestellt und aufgestrichen, dann 
mit einem Teil Salzsäure in zehn Teilen Wasser behandelt, 
indem man ganz naß streicht. Nach einigen Stunden 
wird gehörig mit Sand und Wasser gescheuert, hierauf 
gewachst und gehöhnt, wie bei einem neuen Boden. 
Gute Parkettbodenwichse erhält man durch Lösung von 
einem Teil weißem Oeresin in der fünffachen Gewichts 
menge Petroleum über geschlossenem Feuer. Eine andere 
bewährte Masse erhält man durch Kochen von fünf 
Teilen Wachs, drei Teilen Potasche, acht Teilen Wasser 
zu einer Wachspasta, der man für unscheinbar gewordene 
Stellen etwas Eisenocker beimischen kann.
	        
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