Seite 128.
Oberösterreichische Bauzeitung.
Nr. 15.
Ministerium bis 12. Juli zwei Offerte eingelaufen und
zwar von der Firma Laubic hl er in Bischofshofen und
vom Baumeister Schrems in Lambach. Die restlichen
Arbeiten sind auszuführen auf der Strecke Schwarzach-
Bad Gastein. Die Entscheidung über die Vergebung
erfolgte am 26. Juli.
Feuersichere Anstrichmassen. Von einem Leser
unseres Blattes wird an uns die Anfrage gestellt, was wir
von den sogenannten „Feuersicheren Anstrichmassen“
halten, ob sie bei Imprägnierung des Holzes Schutz vor
Verbrennung bieten. Unsere Antwort darauf lautet
folgendermaßen: Wenn es bereits an allen vier Ecken
an hölzernen Objekten brennt, so daß die Feuerwehr
anrücken muß, dann verbrennen auch die mit feuer
sicheren Mitteln angestrichenen Gegenstände, weshalb
man Schutz durch Anstrichmassen nur bei der Entstehung
eines Brandes erhoffen kann.
Bau einer Wasserleitung. Die Marktgemeinde Straß-
walchen (Salzburg) wird eine Hochquellenleitung bauen
lassen. Kostenanschlag 34.000 Kronen.
Kirehenbau. Die Neuerbauung der seit 30 Jahren
zerstörten Kirche in Zillergrund im Zillertale steht
bevor.
Eisenfachwerkskonstruktion, Pflasterungen, As
phaltierungen, Betonfußböden. Die k. k. Staatsbahn
direktion Innsbruck vergibt für die Station Salzburg:
1. Lieferung und Montierung der Eisenfachwerkskon
struktionen für den Verkehrspavillon und den Abort
anbau beim Restaurationsgebäude am Personenbahnhöfe/
(Gesamtgewicht 28.457 Kilogramm und 4784 Kilogramm.)
Offerttermin 8. August. Vadium 5 Prozent. 2. Die
Pflasterungen, Asphaltierungen und Betonfußböden für
die neue Personendienstanlage im approximativen Kosten
beträge von 200.000 Kronen. Offerttermin 12. August*
Vadium 5 Prozent. Behelfe für beide Ausschreibungen
erliegen bei der Hochbauleitung der k. k. Bahnerhaltungs
sektion Salzburg und können für 2 Kronen beziehungs
weise 5 Kronen käuflich erworben werden.
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz.
Sitzung vom 10. Juli 1907.
Nach dem Anträge des Vizebürgermeisters Ec kl
wird der Linzer Firma Karl Pogatschnig die Neu
pflasterung der Schmidtorstraße mit Holzwürfeln, und
zwar mit australischem „Jahrah-Steinholz“ unter
den von uns bereits gemeldeten Bedingungen übertragen.
Die Anstreicherarbeiten für die Römerbergschule erhielten
die Firmen Rudolf Gl aß und Josef Aigner, ersterer
für 472-25 K, letzterer für 438*60 K. Einer Zuschrift der
Militär-Baudirektion betreffs Verbreiterung eines Trottoirs
wird nach dem Anträge des Vizebürgermeisters Eckl
keine Folge gegeben.
Sitzung vom 17. Juli 1907.
Gemeinderat Dr. v. Gerbert berichtet folgendes:
Es sei, nachdem die Pläne für den Neubau einer Ober
realschule genehmigt wurden und die Gemeinde sich für
das Projekt B entschied, nunmehr notwendig, eine Er
klärung auszustellen, durch welche sich die Gemeinde
zur Ausführung des Baues nach dem erwähnten Projekte
und dazu verpflichtet, daß sie den Bau für die Zwecke
der Realschule widmet, sowie die Bewilligung zur grund
bücherlichen Einverleibung dieser Widmung gibt. Der
Neubau soll bis 1. September 1908 vollendet sein und
bekanntlich in der Bethlehemstraße zu stehen kommen.
Wie der Referent mitteilt, hat die Gemeinde den Entwurf
einer solchen Erklärung dem Landesschulrate vorgelegt,
dieser habe indes einzelne Änderungen gewünscht und
selbst einen Entwurf ausgearbeitet. In diesem Entwürfe
heißt es, die Gemeinde überläßt den am 1. September 1908
fertigzustellenden Bau auf immerwährende Zeiten unbe
schränkt und unentgeltlich für die Zwecke der Real
schule dem Ärar und stellt dem Direktor eine in der
Nähe der Anstalt gelegene Naturalwohnung oder ein der
Wohnung angemessenes Quartiergeld bei. Gegen den
Entwurf des Landesschulrates obliegen, wie der Referent
bemerkt, einige Bedenken, Das erste besteht darin, daß
als Termin der Fertigstellung des Baues in ganz be
stimmter Weise der 1. September 1908 angegeben ist.
Mit Rücksicht auf den vor kurzem ausgebrochenen
Maurerstreik ist es aber doch fraglich, ob die Fertig
stellung des Baues zu dieser Zeit möglich sein wird. Die
Sektion erachtete es deshalb für angezeigt, diesen Passus
des Entwurfes einer Einschränkung zu unterziehen, dahin,
daß der angegebene Termin nur unter der Voraussetzung
aufrecht erhalten wird, daß die Fertigstellung des Baues
nicht durch besondere Umstände, wie Streiks, Aus
sperrungen oder höhere Gewalten unmöglich gemacht
wird. Das zweite Bedenken liegt in den Worten „auf
immerwährende Zeiten“. Solange das Gebäude bestehen
wird, ist dessen Widmung ohnehin von selbst gegeben,
aber, fährt der Referent fort, es können Verhältnisse ein-
treten, die es notwendig machen, daß die Oberrealschule
anderswo untergebracht wird; deshalb soll dieser Passus
eine Einschränkung dahin erfahren, daß die Widmung
des Gebäudes für solange geschieht, als die Oberreal
schule in diesem Bau untergebracht ist. Eine weitere
Korrektur wurde dort vorgenommen, wo von der Natural
wohnung, respektive vom Quartiergeld des Direktors ge
sprochen wird. Die Sektionen haben, um jeden Zweifel
an dem Sinne auszuschließen, sich dahin geeinigt, daß in
dem betreffenden Passus der Erklärung die Worte „nach
ihrer Wahl“ entsprechend eingeschaltet werden. Der
Referent beantragt sohin: „Der Gemeinderat beschließe,
den vom Landesschulrat vorgelegten Entwurf einer Er
klärung betreffs des Neubaues der Staats-Oberrealschule
in Linz mit den obenerwähnten Abänderungen zu ge
nehmigen.“
Nach einer längeren Debatte, an der sich die Ge
meinderäte Dametz, Dr. Lampl, Helletzgrub er
beteiligten wurde der Referentenantrag angenommen.
Ein Rekurs des Kaufmännischen Wirt
schaftsvereines gegen eine Entscheidung des Bürger
meisters, womit dem Verein die Aufführung eines
Stallgebäudes beim Hause Waldeggasse 8a mit
Rücksicht auf die Bestimmungen der Bauordnung nicht
gestattet wird, wurde abgewiesen. Nach dem Anträge
des Vizebürgermeisters Eckl wird die Trottoir
pflasterung vor den Häusern Museumstraße 2, 6, 8
den Pflasterermeister Herrn Johann Oberhuber für
206*28 K übertragen.
Derselbe Referent erinnert daran, daß die Gemeinde
mit der Finanzdirektion im August 1904 einen Vertrag
abschloß, wonach der Gemeinde ein Grundstreifen in
der Fadingerstraße abgetreten wurde. Hiefür übernahm
die Gemeinde die Verpflichtung, den Fußweg in der ver
längerten Fadingerstraße in gutem Zustande zu erhalten.
Nunmehr wurde beschlossen, dort ein Trottoir herzu
stellen. Der Referent beantragt: Mit Rücksicht darauf,
daß im Vertrage vom 4. August 1904 die Gemeinde bloß