Volltext: XI. Jahrgang, 1906 (XI. JG., 1906)

Seite 40. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 5. 
der Bauarbeiten unverzüglich zu veranlassen. Die 
Gesamtkosten des Baues belaufen sich auf 84.495 K 
und wird auch dieser Antrag angenommen. 
(Sitzung vom 21. Februar 1906). 
Landeshauptmann Dr. Ebenhoch richtet an die 
Stadtgemeinde Linz ein Schreiben, worin dieselbe angeregt 
wird, zur Gründung eines Vereines zu schreiten, der die 
Erbauung eines neuen Theatergebäudes in der Landes 
hauptstadt zur Folge hätte. In Berücksichtigung der deso 
laten Zustände, die dem alten Theatergebäude anhaften 
und mit dem Bedauern, daß die Stadt nicht selbst die 
Mittel besitzt, den Theaterbau in die Hand zu nehmen, 
wurde der Vorschlag des Landeshauptmannes akzeptiert 
und alle Vorkehrungen zur Einleitung der Gründung eines 
Theaterbauvereines getroffen. 
Lokale Baunotizen. 
Lieferung von Schraubenkuppeln. Die k. k. Staats 
bahndirektion in Linz vergibt die Lieferung von kompletten 
Schraubenkuppeln und deren Bestandteile. Offerte sind 
bis 2. März mittags bei obiger Direktion einzubringen, 
woselbst die Bedingnisse eingesehen, oder gegen Porto 
einsendung bezogen werden können. 
Zum Bau der Kadettenschule in Enns. Das 14. Korps 
kommando in Innsbruck hat der Gemeindeverwaltung 
Enns angezeigt, daß zufolge Entschließung des Kaisers 
vom 6. Dezember 1905 an Stelle der projektierten In- 
fanterie-Kadettenschule eine Militär-Unte ir 
real schule zur Erbauung gelangt. Diese Anstalt wird 
weder in baulicher noch in räumlicher Beziehung eine 
Einschränkung oder wesentliche Veränderung erfahren 
und daher die gleiche Anzahl von Zöglingen erhalten, 
wie sie für die Kadettenschule bestimmt wurde. Es 
dürfte daher den Geschäftsinhabern in Enns durch die 
veränderte Benennung der Lehranstalt in bezug auf 
Lieferungen für das Institut kein Abbruch geschehen. 
Laut Bestimmung muß der Bau Ende 1907 fertiggestellt 
sein, weshalb die Ausschreibung der Bauarbeiten baldigst 
zu gewärtigen steht. 
Eisenbetonkonstruktionen. Die k. k. Militärbau 
direktion in Innsbruck als Projektantin und Bauleiterin 
der in der Stadt Enns demnächst zu erbauenden, auf 
zwei Millionen Kronen veranschlagten Militär-Un ter- 
r e a 1 s c h u 1 e hat den Beschluß gefaßt, daß in sämtlichen 
Lokalitäten aller Baulichkeiten die Decken aus Eisen 
beton hergestellt werden und dürfte zu dieser Ent 
schließung der vor einigen Wochen im Offizierskasino 
stattgehabte Plafondeinsturz maßgebend gewesen sein. 
Kasernbau., Die Stadtgemeinde Wels wird für die 
Unterbringung der Gendarmerie ein zwei Stock hohes Ge 
bäude in der Dr. Johann Schauerstraße gegen 25jährige 
Zinsgarantie erbauen. 
Villenbau. ln der Nähe von Lambach beabsichtigt 
der pensionierte Major Karl v. Ybden sich eine stock 
hohe Villa erbauen zu lassen. Die Pläne hiezu hat ein 
Wiener Architekt ausgearbeitet. 
Elektrische Anlage. Im Markte Haag in Nieder 
österreich wurde von einer Gesellschaft ein großes Bauern 
gut angekauft. Die Käufer beabsichtigen, die dort vor 
handene Wasserkraft zu einer elektrischen Anlage aus 
zunützen. 
Gründung eines Vereines der Maurermeister in 
Niederösterreich. Am 14. Februar 1906 fand in Wien die 
fünfte Delegiertensitzung der Maurermeister Oesterreichs 
statt, an welcher Vertreter aus allen Kronländern teil- 
nalimen. Die Abhaltung des allgemeinen österreichischen 
Maurermeistertages wurde für Sonntag den 18. März 1906 
festgesetzt und hiezu die Volkshallo im neuen Wiener 
Rathause gemietet. Beginn 9 Uhr vormittags. Tages 
ordnung: 1. Eröffnung durch den Präsidenten des Ver 
eines der Maurermeister in Niederösterreich. 2. Wahl 
der Vorsitzenden und Schriftführer. 3. Begrüßung der 
Ehrengäste und der Teilnehmer sowie Ansprachen seitens 
der Vertreter der Behörden und Korporationen. 4. Bericht 
über den vom 28. bis 30. September 1905 in Wien statt 
gefundenen Baumeistertag, sowie Stellungnahme zu den 
Beschlüssen desselben. Referent: Maurermeister Franz 
Stoppel, Herzogenburg. 5. Der Berechtigungsumfang der 
Maurermeister. Referent: Maurermeister Lutzer, Wien. 
6. Die Lage der Maurermeister in den angenommenen 
Orten. Referent: Maurermeister Karl Schwamberger, 
Linz. 7. Stellungnahme der Maurermeister von Böhmen 
und Mähren zu den Beschlüssen des II. Baumeistertages. 
Referent: Maurermeister Josef Schüler, Wildenschwert, 
Böhmen. (Einleitung in deutscher, Übersetzung des Re 
ferates in böhmischer Sprache). 8. Organisation der 
Maurermeister Österreichs. Referent: Maurermeister 
P. Illichmanh, Wr.-Neustadt. 9. Resolution des I. allge 
mein österreichischen Maurermeistertages. 10. Anfragen 
und Anträge. 11. Schlußwort des Vorsitzenden. 
Städtische Investitionen in Innsbruck. Der vom Ge 
meinderate in Innsbruck genehmigte Voranschlag für das 
Jahr 1906 enthält unter anderem folgende Ausgabsposten: 
Erbauung von Arbeitshäusern 105.000 K, Neubau eines 
Schlachthauses 500.000 K, Neubau einer Militärstallung 
122.000 K, Erbauung eines Musikpavillons mit Trink 
halle 50.000 K, Straßenherstellungen 78.310 K, Neubau 
der Gasbrücke 95.000 K, Kanalisierung städtischer Ge 
bäude 46.250 K. — In Wüten wird eine neue Knaben 
bürgerschule errichtet werden. 
Konkurs der Tiroler Marmor- und Porpliyr-Gesell- 
schaft. Vom Wiener Handelsgerichte wurde der Konkurs 
eröffnet über das Vermögen der unter der Firma Tiroler 
Marmor- und Porphyr-Gesellschaft Fritz Zeller & Komp, 
in Wien und Bozen registrierten Kommanditgesellschaft 
in Wien, respektive in Las, Sterzing und Salzburg, 
sowie über das Privatvermögen des persönlich haftenden 
Gesellschafters Fritz Zeller in Wien. Die Firma Zeller 
& Komp, wurde im Dezember mit Passiven im Betrage 
von 1,740.000 K insolvent gemeldet, die Kommandit- 
anteile mit zusammen etwa 640.000 K sind in diesem 
Betrage bereits inbegriffen. Hauptbeteiligt sind zwei Kom 
manditisten mit einer Forderung von je 100.000 K, dann 
ein Kommanditist mit einer Forderung von 53.000 K, 
ferner eine bayerische Marmorindustrie-Gesellschaft mit 
einer Forderung von 70.000 Mark. 
Kirchturmbau. Der Turm der Pfarrkiche zu Schwaz 
(Tirol) befindet sich in derart baulichem Zustande, daß 
das Geläute eingestellt werden mußte. Um den Turm 
als Glockenturm wieder verwenden zu können, hat die 
Kirchenbauvorstehung in Schwaz eine Preisausschreibung 
veranlaßt, worin die Herren Architekten eingeladen 
werden, sich an einer Konkurrenz für die Instandhaltung 
des Turmes zu beteiligen. Für das beste Projekt sind 
600 K ausgesetzt. Die Einreichung der Pläne hat bis 
zum 15. April 1. J. zu erfolgen. 
Bau eines Sparkassen- und Postgebäudes. Die 
Direktion des Kufsteiner Sparkassenvereines vergibt die
	        
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