Volltext: XI. Jahrgang, 1906 (XI. JG., 1906)

Seite 184. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 21. 
Eisenbahnbau. 
Wegen Vergebung des Baues der Eisenbahnlinie 
Boruschtitza — Tulovo — Stara — Zagora (Kilometer 57*5) 
findet am 19. November 1. J., vormittags 10 Uhr, im Ge 
bäude der Nationalversammlung in Sofia eine Offertver 
handlung statt. Die zu erlegende Kaution beträgt 
Frs. 630.000 in Gold. 
Hochbauarbeiten. 
Wegen Vergebung der Ausführung der Hochbau 
arbeiten für eine Salinenbadeanstalt im veranschlagten 
Kostenbeträge von rund K 70.000 an einen behördlich 
konzessionierten Baumeister findet eine Offertverhandlung 
statt. Anbote sind bis 10. November 1. J., vormittags 
11 Uhr, bei der k. k. Salinen Verwaltung in Wieliczka 
einzureichen, woselbst auch Pläne, Baubedingnisse und 
nähere Bestimmungen zur Einsicht auf liegen. Vadium 5°/o. 
Korrektionsarbeiten. 
Die Abtragung des Triftrechenwehres im Inn bei 
Innsbruck und die Korrektion des Innflusses beim Wehre 
im veranschlagten Kostenbeträge von rund K 85.000 
gelangt im Offertwege zur Vergebung. Anbote sind bis 
5. November 1. J., mittags 12 Uhr, beim k. k. Bezirks 
ingenieur in Innsbruck zu überreichen, bei welchem auch 
das vorgeschriebene Offertformular, Projektspläne, Vor 
ausmaß, Baubedingnisse und Baubeschreibung eingesehen 
werden können. Vadium K 4000. 
Zisternenbau. 
Die Gemeinde Planina bei Wippach (Krain) vergibt 
im Offertwege den Bau von fünf Zisternen im veran 
schlagten Kostenbeträge von K 24.500. Anbote, welche 
auf sämtliche Arbeiten und Lieferungen zu lauten haben, 
werden bis 4. November 1. J., mittags 12 Uhr, beim Ge 
meindeamte entgegengenommen. Pläne, Kostenanschläge 
und Bedingnisse können daselbst eingesehen werden. 
Schulhausbau. 
Die Gemeinde Frischau an der Staatsbahn (Mähren) 
vergibt im Offertwege den Bau eines Schulhauses. Anbote 
sind bis 15. November 1. J, vormittags 9 Uhr, an den 
Obmann des Ortsschulrates, Anton Hadchek, zu richten, 
bei dem auch die bezüglichen Offertbehelfe zur Einsicht 
auf liegen. 
Lieferungen. 
Wegen Vergebung der Lieferung von Holländern, 
Gashähnen, Brennergarnituren, Wendkugeln und anderen 
Brennerbestandteilen im veranschlagten Kostenbeträge 
von K 29.000 wird von der „Gemeinde Wien — städ 
tische Gaswerke“ für Montag den 5. November 1. J., 
10 Uhr vormittags, eine öffentliche schriftliche Offert 
verhandlung abgehalten werden. Anbote sind vor der 
festgesetzten Stunde zu überreichen. 
Elektromotoren. 
Die k. k. Staatsbahndirektion Pilsen vergibt im 
Offertwege die Lieferung von Elektromotoren für eine 
neue Kesselschmiede der Werkstätte Pilsen, und zwar 
zum Antriebe von: 3 Laufkränen für 1 bis 201 Trag 
fähigkeit, 4 transportablen Bohrvorrichtungen, 1 frei 
stehenden Radialbohrmaschine, 1 vertikalen Bohrmaschine, 
1 Blechkantenfräsmaschine, 1 Blechbiegmaschine, 5 Schleif 
maschinen, 1 Luftpresser für eine Preßluftanlage und 
2 Vakuumprobierpumpen. Anbote sind bis 12. No 
vember 1. J., mittags 12 Uhr, beim Einreichungsprotokolle 
der k. k. Staatsbahndirektion Pilsen einzubringen. Die 
Lieferung hat auf Grund der allgemeinen und besonderen 
Bedingnisse, sowie des Anbotformulars, welches ver 
wendet werden muß, zu erfolgen. Diese Behelfe können 
bei der Abteilung 4 der genannten Direktion behoben 
oder gegen Einsendung des Portos bezogen werden. 
Bücherschau. 
Wie sieht es am Nordpol aus? Die Beantwortung dieser 
interessantesten von allen damit zusammenhängenden Fragen 
ist bisher nicht möglich, obgleich der menschliche Geist und 
der Wagemut kühner Forscher geradezu Großartiges geleistet 
haben. Und trotzdem konnten die Entdeckungsreisen bisher 
nur teilweise den weißen Schleier lüften, der die Polarland 
schaft deckt. In den Landkarten zeigt sich dieser Schleier 
— die unerforschte Gegend — als weißer Fleck, welcher nur 
durch wenige Linien berührt wird, die äußersten Punkte 
markierend, bis zu welchen die verschiedenen Nordpol-Expe 
ditionen vorgedrungen sind. Das beste Bild davon gewinnt 
man durch die Polarkarte in Stielers Handatlas, welche als 
die vollkommenste bezeichnet werden muß, wurden doch 
dort die Ergebnisse aller Expeditionen bis Anfang 1905 ver 
wertet und ist von den wichtigeren sogar deren genaue Route 
angegeben. Überhaupt bietet Stielers Handatlas in seiner 
neuen Ausgabe ein so vortreffliches Kartenmaterial, daß er 
durch die in neun Auflagen vorgenommenen Verbesserungen 
nunmehr den Gipfel der Vollendung erreicht hat, nicht nur 
unter den deutschen, sondern auch unter den kartographischen 
Werken der ganzen Welt. 90 Jahre alt ist der „Stieler“, denn 
die erste Bearbeitung begann im Jahre 1816, aber seiner 
jetzigen Gestalt sieht man nichts Greisenhaftes an. Alle Fort 
schritte der Technik sind benützt worden, um dem Werk 
ein neues, jugendfrisches Aussehen zu geben, nur in einer 
Hinsicht ist er der alte geblieben: In der unbedingten Zu 
verlässigkeit, die durch gewissenhafte Arbeit erreicht wird. 
Daß die durch die jüngsten kriegerischen Ereignisse einge 
tretenen Veränderungen vermerkt sind, versteht sich von 
selbst. Gekrönt und für den praktischen Gebrauch einfach 
unentbehrlich wird der „Stieler“ durch das 240.000 Stichworte 
enthaltende Namensverzeichnis, welches alle im Handatlas 
vorkommenden Orts-, Fluß- und Bergnamen in alphabetischer 
Anordnung enthält. Da bei jedem Namen nicht nur die 
Kartenseite angegeben, sondern auch jenes durch das Gradnetz 
gebildete Trapez, in welchem der betreffende Name vor 
kommt, beigefügt wurde, so ist durch dieses System die 
rascheste Auffindung trotz des großen Kartenblattes mit 
seiner Unzahl von Namen ermöglicht. Demzufolge gelangt 
man durch den „Stieler“ in den Besitz eines die ganze Erde 
umfassenden Orts- und Namensverzeichnisses und wie wichtig 
im heutigen Leben ein gutes Ortslexikon ist, das braucht 
wohl nicht des Näheren erörtert zu werden. Alle die Vor 
züge (z. B. die überaus exakte, fast plastische Darstellung 
des Geländes) hier zu würdigen fehlt der Raum. Genaue An 
gaben darüber macht der von der Versandbuchhandlung 
Schallehn & Wollbrück in Wien XIV/2, Schwendergasse 59 
unserer heutigen Nummer beigelegte Prospekt, wobei nur 
auf die günstige Anschaffungsweise durch bequeme Teil 
zahlungen hingewiesen sei. 
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke 
In der Zeit vom 15. Oktober bis 31. Oktober 1906 haben beim städtischen Wasserbauamte folgende Grundbesitzer 
den Wunsch des ’Wasserbezuges aus dem Wasserwerke angemeldet: 
Name 
Örtlichkeit 
Installateur 
Max Liebherr 
Waldegg Nr. 201 
Gräfner
	        
Waiting...

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