Volltext: XI. Jahrgang, 1906 (XI. JG., 1906)

Seite 130. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 15 
Darlehen. Die Stadtgemeinde Wels hat beschlossen, 
bei der Bank für Oberösterreich und Salzburg ein Darlehen 
von 110.000 Kronen aufzunehmen. Dieses Darlehen, 
welches für Kanalbaüten, Wasserleitungsvorarbeiten und 
Schlachthausgründe bestimmt ist, soll aus dem im Jahre 
1907 von der Kommunal-Kreditanstalt aufzunehmenden 
großen Darlehen getilgt werden. 
Bauarbeiten. Die k. k. Staatsbahndirektion Innsbruck 
vergibt für den Bau eines Aufnahmsgebäudes samt 
Veranda in der Station Hohenems getrennt: 1. Die Erd- 
und Maurerarbeiten, Kunststeine, Pflasterarbeiten, Eisen 
arbeiten und diverse Arbeiten. 2. Zimmermannsarbeiten. 
3. Tischlerarbeiten samt Beschlägen, Glaser-, Maler- und 
Anstreicherarbeiten. 4. Spenglerarbeiten und Dachdecker 
arbeiten, Aborteinrichtungen. Der Kostenvoranschlag be 
trägt 49.000 Kronen. Offerte sind bis 2. August 1906 bei 
obiger Direktion einzubringen, wo auch die Bedingnisse 
eingesehen und auch Offertformulare erhältlich sind. 
Vadium 5°/o. 
Villeiibauteii. In Hofgastein hat sich der Wiener 
Architekt und Baumeister, Herr A. Lindner, niederge 
lassen, um dort mehrere Villenbauten auszuführen, die 
zum Verkaufe ausgeboten werden. Für zwei Villen haben 
sich schon jetzt Bewerber gemeldet und dürften die 
anderen nach Fertigstellung auch bald Abnehmer finden. 
Magazinbau. Die Kurvorstehung in Meran be 
schloß den Bau eines Magazines und einer Wohnung. 
Die Kosten sind mit 11.800 Kronen veranschlagt. Offerte 
sind sofort bei der Kurvorstehung in Meran einzu 
reichen. 
Bau eines Elektrizitätswerkes. Die Gemeinden 
Nässerem, Petneu, Flirsch und. Strengen in Tirol haben 
beschlossen, ein gemeinsames Elektrizitätswerk im 
Stanzertale zu erbauen, welches noch laufendes Hahr in 
Angriff genommen werden soll. 
Kiosk für Salzburg. Wie uns aus Nürnberg mit 
geteilt wird, hat ein Salzburger Konditor auf der Nürn 
berger Ausstellung einen Kiosk angekauft, den er nach 
Schluß der Exposition auf einem ihm gehörigen freien 
Grund in Salzburg als Erfrischungshalle aufstellpn will. 
Der Kiosk ist ein kleines Kunstwerk an Holzschnitzerei, 
mit Mosaikplatten verkleidet und kostete 4000 Mark. 
Fortschritte der Bauarbeiten in den großen Alpen- 
tunnelen. Über die bei den Bauarbeiten in den großen 
Alpentunnelen im Monate Juni erzielten Fortschritte 
liegen folgende offizielle Daten vor: Beim Vortrieb des 
Sohlstollens betrug die Monatsleistung im Tauerntunnel 
auf der Nordseite 150*2 Meter (Gesamtleistung Ende Juni 
4706*5 Meter), auf der Südseite — (Gesamtleistung Ende 
Juni 1178*3 Meter). Die Monatsleistung beim Firststollen 
betrug im Tauerntunnel auf der Nordseite 148 Meter 
(Gesamtleistung Ende Juni 2312 Meter), auf der Südseite 
35 Meter (Gesamtleistung Ende Juni 275 Meter). Die 
Gesamtleistung im Vollausbruche betrug im Bosruck- 
tunnel auf der Nordseite 2291*8 Meter (war am 21. Juni 
vollendet), auf der Südseite 2471 Meter, im Tauerntunnel 
auf der Nordseite 1585 Meter, auf der Südseite 8 Meter. 
Die Mauerung der Widerlager weist Ende Juni folgende 
Gesamtleistungen auf: Bosrucktunnel, Nordseite 2291*8 
Meter (beendet am 22. Juni), Südseite 2471 Meter (be 
endet am 27. Juni), Tauerntunnel, Nordseite 1520 Meter, 
Südseite —. Die Tunnelröhre war im Bosrucktunnel auf 
der Nordseite am 22. Juni mit einer Länge von 2140 
Meter, auf der Südseite, am 29. Juni mit einer Gesamt-, 
länge von 2471 Meter beendet. Der Bosrucktunnel war 
vollkommen gasfrei. Die Wassermenge betrug am Tunnel 
ausgange auf der Nordseite 370 bis 480 Sekundenliter, 
auf der Südseite 480 bis 500 Sekundenliter. Der Wasser 
abfluß am südlichen Mundloche des Karawankentunnels 
betrug 15 bis 38 Sekundenliter. Was die geologischen 
Verhältnisse anbelangt, stieß man im Tauerntunnel auf 
der Nordseite auf Granitgneis, zerklüftet und feucht, 
deutlich gebankt, zeitweise schwache Knallwirkung. Die 
Wassermenge steigerte sich von anfänglichen 60 bis 125 
Sekundenliter, bei Hochwasser am 29. Juni auf 1800 
Sekundenliter. 
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. 
; (Sitzung vom 18. Juli.) 
Über Antrag des Vizebürgermeisters E c kl wird 
beschlossen, die von der Firma S. Schimmelbusch in 
Brigittenau—Wien zum Kaufe angebotene Dampfstraßen 
walze nach zufriedenstellender Probezeit von 150 Betriebs 
tagen um den Betrag von 17.200 Kronen unter näher zu 
bezeichnenden Bedingungen anzukaufen und die Unter 
bringung dieser Maschine im Schuppen des Hauses Ludl- 
i gasse Nr. 11 zu veranlassen. Die für die Adaptierung 
dieses Schuppens erforderliche Summe von 400 Kronen 
wird bewilligt. 
Gemeinderat Sedlacek erinnert, daß im Vorjahre 
der Vororteverein ein Ansuchen um Errichtung zweier 
Bedürfnisanstalten stellte, und zwar einer auf der Wiener 
Reichsstraße an der Ecke der Unionstraße und der 
zweiten bei der Herz Jesu-Kirche. Das Bauamt habe die 
Frage der Errichtung von Bedürfnisanstalten im ganzen 
Stadtgebiete eingehend studiert und nun mitgeteilt, auf 
vrplphen,,... Plätzen die. Errieftung , derartiger spalten 
wünschenswert wäre. Zunächst sollen solche am Üm- 
schlagplatze und in der Wiener Reichsstraße, Ecke der 
Unionstraße, errichtet werden. Der Referent beantragt: 
Der Gemeinderat beschließe, behufs Abtretung eines 
Grundes zur Errichtung einer öffentlichen Bedürfnisanstalt 
an der Wiener Reichsstraße, Ecke der Unionstraße, an 
die Staatsbahndirektion heranzutreten. — Gemeinderat 
Feilerer fragt, wie hoch sich die Kosten für die Er 
richtung einer derartigen Anstalt stellen werden, worauf 
der Referent erwidert, daß ein öffenliches Pissoir ungefähr 
2500 Kronen, eine Bedürfnisanstalt nach dem Muster der 
Anstalt auf der Promenade ungefähr 8000 Kronen er^ 
fordern würde. Sodann wird der Antrag angenommen. 
Die Lieferung der Einrichtungsgegenstände für die 
neuen Schulen in der Raimundstraße und in der Volks 
festhalle werden auf kurzem Wege an hiesige Gewerbe 
treibende vergeben. (Referent Gemeinderat Hornik.) 
(Sitzung vom 25. Juli.) 
Über Antrag des Gemeinderates Dr. Rucken 
stein er wird der Ausbau des Turmes der Kapuziner 
kirche bewilligt. Der Ausbau dürfte 8156 Kronen er 
fordern, wozu die Stadtgemeinde 2000 Kronen beizu 
steuern beschlossen hat. 
Gemeinderat Fischer beantragt die Pflasterungs 
arbeiten an der Wiener Reichsstraße den Firmen Ober 
huber und Mit sch zu übertragen. (Wird angenommen.) 
Die Legung der Wasserleitungsrohre mit einem 
Kostenbeträge von 5145 Kronen in der Waldeggasse er 
hielt die Firma Schmidt & Ko. in Linz. Referent Ge 
meinderat J. Grub er.
	        
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