Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

Seite 36. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 4. 
Ein merkwürdiger hölzerner Schornstein. Die 
Compania Minera de Pennolos hat vor einigen Jahren 
für ihre Schmelzhütte in Mapimi in Mexiko einen Schorn¬ 
stein merkwürdiger Konstruktion erbaut. Da bei der 
großen Entfernung der Hütte von der nächsten Ziegelei 
die Transportkosten für die Ziegel eine enorme Höhe 
erreicht haben würden, so entschloß man sich, den Schorn¬ 
stein in Holz auszuführen. Dadurch stellten sich die 
Gesamtkosten auf nur 10.000 Dollars mexikanischer 
Währung, während derselbe bei Ausführung in Ziegel¬ 
mauerwerk auf 40.000 Dollars zu stehen gekommen 
wäre. Die Höhe des Schornsteines beträgt 36 Meter; 
derselbe ist quadratisch und hat eine Lichtweite von 
3:3. Der eigentliche Rauchkanal ist aus zölligen Brettern 
hergestellt und im Innern mit Wellblech ausgekleidet. 
Der Schornstein ist gegen Umstürzen durch ein System 
von schrägliegenden Holz Versteifungen und Streben ge¬ 
sichert, die ziemlich bis zur Mündung hinauf reichen. 
Die Balken, Streben etc. sind größtenteils 10:15 und 
15:15 cm stark, nur einige der Hauptstreben messen 
20:20 cm. Am Boden ist das Ganze kräftig verankert. 
Der Bau des Schornsteins wurde innerhalb sechs Wochen 
vollendet und zwar von eingeborenen Arbeitern; die 
einzigen Weißen, welche dabei mitwirkten, waren der 
Unternehmer und ein Zimmermann. Die Dämpfe von 
den Öfen werden dem Schornstein durch einen ge¬ 
mauerten Fuchs zugeführt. Der gefährlichste Punkt bei 
einem Schornstein dieser Art ist natürlich die leichte 
Möglichkeit einer Entzündung durch die heißen Ver¬ 
brennungsgase. Um gegen derartige Vorkommnisse ge¬ 
sichert zu sein, sind hier in je 12 m Abstand Plattformen 
angeordnet, auf welchen sich an die Wasserleitung an¬ 
geschlossene Feuerhähne befinden. Bei einer Beschädi¬ 
gung der Wellblechauskleidung weist- der auftretende 
Rauch auf die vorhandene Gefahr hin, so daß eine 
rechtzeitige Ablöschung möglich wird. Bisher soll sich 
der Schornstein im Betriebe gut bewährt haben und 
heute, nach dreijähriger Benützung, sich noch in gutem 
Zustande befinden. Echt amerikanisch ! 
Patentliste 
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und 
-erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler. 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2, Siebensterngasse 39 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
In Österreich ausgelegt: Mit dem Baufort¬ 
schritt hebbares Gerüst zur Herstellung hoher Mauer¬ 
pfeiler. Karl Redlich, Wien (A. 4867—03). —- Kniehebel¬ 
presse mit sich drehendem Formtisch. Richard Bock, 
Merseburg und Emil Quellmalz, Dresden. (A. 3136—03). 
In Österreich erteilt: Verfahren zur Herstellung 
von Zement. Firma The General Zement Kompany Li¬ 
mited, London (Nr. 19443). 
In Deutschland erteilt: Verfahren zur Vor¬ 
behandlung der Rohstoffe für die Kalksandsteinfabrikation. 
Aktiengesellschaft für industrielle Sandverwertung, Zürich 
(Nr. 158713). — Treppenstufen und Belagplatten aus 
Glas oder dergleichen mit überstehenden Einlagen aus 
einem das Ausgleiten verhindernden Stoff. Socie te 
anonymedes manufactures des glaces et produits chimiques 
de St. Gobai Chauny et Cirey Paris. (Nr. 158847). — 
Verstellbares Gerüst. Wilhelm Dieckmann, Dißen in 
Hannover (Nr. 158954). — Steuerung für den Kolben 
von Strangpressen oder dergleichen. Georg Boysen, 
Berlin (Nr. 158918). 
In Deutschland angemeldet: Mehrteilige Fenster 
mit Doppelflügeln oder einfachen Flügeln. Karl August 
Flodquist, Stockholm (F. 16251). — Drehtür und Dreh¬ 
fenster. Dr. Max Küster, Dresden (K. 24787). — Vor¬ 
richtung zur Bildung von Hohlräumen in Betonhohl¬ 
decken. E. Klee, Köln (K. 26111). — Steuerung für den 
Kolben von Strangpressen oder dergleichen. Georg 
Boysen, Berlin (B. 36041). — Drahtspannvorrichtung für 
Strangabschneider. Paul Bruchmüller, Schermen bei Burg 
bei Magdeburg (B. 36309). — Presse mit drehbarem Form¬ 
tisch. Fritz Kilian, Lichtenberg bei Berlin (K. 26800). — 
Kniehebelsteinpresse. Dr. Bernharfi Sohn, G. E. Draenert, 
Eilenburg (B. 38388). — Ziegelwagen. R. Dolberg, Ma¬ 
schinen- und Feldbahnfabrik Aktiengesellschaft, Rostock 
(D. 14082). — Bauplatte mit vortretenden, zur Verstär¬ 
kung und Verbindung der Platten dienenden Eisenein¬ 
lagen. O. H. Schwarz, München (Sch. 21423). — Ver¬ 
stellbarer Jalousierolladen. Georg Schindlbeck, München 
(Sch. 20865). — Klettergerüst zur Herstellung hoher 
Mauerpfeiler. Karl Redlich, Wien (R. 18859). — Rolladen 
mit an Gurten zur Bildung von Lichtschlitzen in 
Abständen befestigten Stäben. Paul Hartter, Berlin 
(H. 33985). — Verfahren zur Herstellung eines dichten 
Anschlusses, eines zylindrischen Eisenmantels an einen 
Betonboden bei Flüssigkeitsbehältern. Dampfkessel- und 
Gasometerfabrik Aktiengesellschaft, vormals A. Wilke & 
Komp., Braunschweig (D. 14158). — Formmaschine für 
Lochsteine. Robert Blaurock, Spandau, Wilhelm Fiek, 
Staaken bei Spandau (B. 36721). — Walzwerk zur Be¬ 
arbeitung von Lehm. Nils Frederikson, Svedala, Schweden 
(F. 18954). —- Schneckenpresse mit vor dem Mundstück 
bewegten Formkasten. Sutcliffe Speakman & Komp. 
Limited, Leik, England (S. 18152). — Kunststeinform¬ 
maschine. J. Peter Jörgensen, Wedel, Holstein (J. 7642). 
Vergebung von Bauarbeiten und Lieferung 
von Bauartikeln. 
Motoren- und Beiwagenlieferung. 
Die Direktion der Wiener städtischen Straßenbahnen 
vergibt im Offertwege die Lieferung von 100 Motor- und 
100 Beiwagen. Die Off'ertverhandlung findet am 16. Februar 
1. J., vormittags 9 Uhr, bei der genannten Direktion, 
IV, Favoritenstraße 9, statt. Zeichnungen und Bedingnisse 
können bei der Betriebsleitung eingesehen und dort- 
selbst zum Preise von K 1 bezogen werden. Näheres in 
der Vereinskanzlei. 
Bau eines Bezirksasyles. 
Wegen Vergebung des Baues eines Bezirksasyles in 
Elek im veranschlagten Kostenbeträge von K 33.886.70 
findet am 16. Februar 1. J., vormittags 10 Uhr, beim 
dortigen Stuhlrichteramte eine Offertverhandlung statt. 
Pläne, Kostenanschläge und Bedingungen liegen beim 
dortigen k. u. Staatsbauamte zur Einsicht auf. 
Gymnasiumbau. 
Die Stadt Wittingau vergibt im Offertwege die er¬ 
forderlichen Arbeiten und Lieferungen für den Bau eines 
Gymnasiums im veranschlagten Kostenbeträge von 
K 200.000. Anbote sind bis 18. Februar 1. J., nachmittags 
/
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.