Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

Seite 184. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 21. 
Plane, ein Heilbad zu errichten und zu diesem Zwecke 
die beiden Heilquellen von St. Thomas und Wiesbaden 
in Verwendung kommen zu lassen. 
Stadtregulierungsplan. Nachdem die Gemeinde¬ 
vorstehung in Salzburg die neu ausgeführten Stadt¬ 
regulierungspläne durch Fachmänner hat prüfen [lassen 
und sich dieselben äußerst günstig darüber aussprachen, 
so wird das Stadtbauamt sich bei allen vorkommenden 
Bauangelegenheiten nun an die vorliegenden Pläne zu 
halten haben. 
Cafe Traxlmayer. Abermals* haben wir über eine 
umgestaltete, neueingerichtete Oafehauslokalität in unserer 
Landeshauptstadt zu berichten. Es ist dies das allbekannte 
Cafd Traxlmayer auf der Promenade, das der Besitzer in 
baulicher Beziehung von der Ob er österreichischen 
Baugesellschaft umgestalten ließ, während die innere 
dekorative Ausschmückung nach den Vorlagen des 
Architekten B a 1 z a r e k, die Einrichtungsgegenstände 
aber von den Firmen J. M. Müller, Müller & Sohn, 
L. Anzinger und J. Appo 1 d zur Herstellung gebracht 
wurden. Wir haben nun an den Cafe’sSeitz, Central, 
Baumgartinger und Traxlmayer vier Lokalitäten, 
worin man Zerstreuung und Genußmittel erhalten kann, 
die, was elegante Ausstattung anbelangt, selbst in größeren 
Städten wie Linz nicht leicht wieder angetroffen werden 
können. 
Vergebung von Bauarbeiten. Die Staatsbahndirektion 
in Linz vergibt die Herstellung der Bauarbeiten für die 
Erweiterung des Aufnahmsgebäudes in der Station 
Munderfing mit dem Kostenvoranschlage von 11.4000 K. 
Offerte sind bis 4. November 1. J. bei obiger Direktion 
einzureichen. 
Vom Gaswerksbau in Enns. Die Arbeiten beim 
Gaswerksbau in Enns sind so weit gediehen, daß die 
Probebeleuchtung der Stadt laut vorgeschriebenem Termin 
am 15. November 1. J. erfolgen kann. Ausständige Arbeiten 
sind noch die Aufmontierung der Beleuchtungsobjekte 
in den Straßen und Plätzen, die Pflasterung und Ein¬ 
friedung des Terrains am Gaswerk und der Anstrich des 
Gasreservoirs, respektive der Gasglocke. 
Wasserleitungsbau. Die Ortsgemeinde Pinsdorf hat 
den Bau einer Wasserleitung beschlossen. Der Kosten¬ 
voranschlag beträgt 25.000 K. Mit dem Bau wird noch 
heuer bogonnen werden. 
Gasbeleuchtung. Die Verhandlungen wegen der Ein¬ 
führung einer Gasbeleuchtung in der Gemeinde Gnigl bei 
Salzburg sind bis zum Vertragsentwurf gediehen. Die 
Kosten belaufen sich auf 48.000 K. 
Synagogenbau. Für den Bau einer Synagoge in 
Innsbruck wurde von der israelitischen Kultusgemeinde 
daselbst in der Andreas Hoferstraße ein Haus um 
110.000 K angekauft. 
Brückenbau. Behufs Baues einer eisernen Brücke 
über den Inn, wurde die Stelle zwischen der Station 
Terfens und Weer in Tirol von der Kommission begangen. 
Die veranschlagten Kosten von 60.000 K werden von der 
Gemeinde Weer bestritten. 
Spitalbau. Der Gemeinde Hohenems in Vorarlberg 
wurde von Seite der Landesregierung zum Bau eines 
Wirtschaftsgebäudes für das Armenhaus die Verwendung 
von 28.000 K Armenfondskapitalien und eine Darlehens¬ 
aufnahme von 22.000 K bewilligt. 
Frage: „Über Dippel- und Trambödenverfaulung“. 
Über diesen Übelstand, der bei uns in Linz wohl sehr 
selten, auf dem Lande aber sehr häufig vorkommt, werden 
wir um die Ursache desselben von einem Leser unseres 
Blattes, der auf seinem Gute mehrere Baulichkeiten für 
industrielle Zwecke besitzt, befragt. Wir beantworten diese 
Frage im folgenden: Die Ursache der bei neuerrichteten 
Baulichkeiten schon mehrfach vorkommenden Verfaulung 
der Dippel- und TrambÖden rührt daher, daß das Mauer¬ 
werk naß hergestellt wird, wodurch die Feuchtigkeit 
desselben sich in das als Dippel- oder Tramboden in 
Verwendung gebrachte weiche Holz durch dessen Poren 
mit einer dem Fließpapier ähnlichen Art und Weise 
hineinzieht; denn je trockener das verwendete Holz war, 
desto mehr und schneller nimmt es die Nässe auf. Kaum 
fangen die Hölzer an, ihre Feuchtigkeit durch Ausdünsten 
wieder abzugeben, als auch schon der Dachstuhl aufge¬ 
setzt und eingedeckt wird, so daß danach wieder mit 
dem An würfe der Mauer und mit dem Verputze des 
Plafonds begonnen wird, wobei ein Teil des wässerigen 
Anwurfes auf das Holzwerk herabfällt; das trägt wüeder 
dazu bei, daß sich wieder mehr Nässe in das Holz ein¬ 
zieht und die freie Ausdünstung der von außen ange¬ 
zogenen Feuchtigkeit verhindert, umsomehr, wenn schon 
von dem betreffenden Zimmermeister nasses Holz ge¬ 
liefert wurde. Es wird in einzelnen Fällen wohl darauf 
gesehen, daß die Tram- und Dippelböden von dem 
nassen Mörtel wieder gereinigt werden, bevor der 
Estrich oder Schutt daraufgegeben wird, aber nie mit 
der Energie, die eigentlich notwendig wäre; es wird 
immer dabei ein Auge zugedrückt und von manchem 
Bauleiter oder Polier als eine Nebensache betrachtet. 
Man hat also als Bauherr auf diese Ausführung besonders 
Acht zu haben, dann wird selten der Fall eintreten, daß 
Dippel- oder Tramböden nach kurzer Zeit in Fäulnis 
übergehen und ausgewechselt werden müssen. 
Erbauung einer Hufbeschlagschmiede. Die Stadt¬ 
vertretung in Wels läßt für das Landwehr-Ulanenregiment 
eine neue Hufbeschlagschmiede erbauen und hat die 
Maurerarbeiten hiezu dem Baumeister Herrn Josef 
Weixelbaumer um den Betrag von 4877 K, die 
Zimmermeisterarbeiten an Herrn Franz Arnhold um 
um den Betrag von 1100 K übertragen. 
Baugenossenschaft Hallein. Zur Errichtung von 
kleinen modernen Wohnhäusern mit Gärtchen hat sich 
in Hallein eine Gesellschaft aus Baugewerbetreibenden 
gebildet, die den Titel: „Baugenossenschaft Hallein“ führen 
wird und schon nächstes Frühjahr ihre Tätigkeit zu be¬ 
ginnen beabsichtigt. Die stetige Zunahme der Be¬ 
völkerung, sowie der Mangel an gesunden und preis¬ 
werten Wohnung in Hall ein, veranlaßte die dortigen 
Banindustriellen, zur Gründung dieser Idee zu schreiten, 
von deren Durchführung sie sich eine rege Bautätigkeit 
erhofft. 
Schulbau. Der Gemeindeausschuß in Bischofshofen 
(Salzburg) hat ein eigenes Komitee mit den Vorarbeiten 
für den Bau eines Schulhauses betraut. Der Kostenvor¬ 
anschlag beträgt 220.000 K. 
Oberösterreichischer Handwerkertag in Linz. Wie 
uns aus mehreren Provinzorten mitgeteilt wird, dürfte 
der Oberösterreichische Handwerkertag, welcher am 
4. und 5. November 1. J. in Linz abgehalten wird, auch 
von vielen Baugewerbetreibenden besucht werden, da die 
Bausaison vorüber ist und somit die Vertreter der Bau¬ 
branche jetzt leichter als in einer anderen Jahreszeit 
abkommen können.
	        
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