Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 9. 
Seite 70 
„Es ist eine wohlbekannte und vielfach beklagte Tat¬ 
sache. dass sich die Rechnung in der Kronenwährung, 
obwohl dieselbe seit 1. Jänner 1900 obligatorisch einge¬ 
führt ist, in den breiten Schichten der Bevölkerung bisher 
noch nicht eingelebt hat, und dass sich namentlich eine 
grosse Anzahl, wenn nicht überwiegende Mehrzahl der 
Geschäftsleute und Gewerbetreibenden noch immer der 
Rechnung in der österreichischen Währung bedient. 
Es besteht kein Zweifel, dass dieser Zustand, da er 
mit der obligatorischen Feststellung der Kronenwährung 
im Widerspruche steht, ja selbst vom Standpunkte der 
Fortführung der Währungsreform nicht unbedenklich ist. 
Ueberdies zieht derselbe für das Publikum eine Reihe 
von Unzukömmlichkeiten nach sich. 
Das Festhalten an der Rechnung in der österreichi¬ 
schen Währung im privaten Verkehre konnte insolange 
allenfalls noch eine Berechtigung für sich in Anspruch 
nehmen oder als erklärlich gelten, als die Zahlungsmitel 
teils auf österreichische Währung, teils auf Kronen¬ 
währung lauteten. Da aber nunmehr und zwar seit 
2. Jänner 1. J. mit Ausnahme der 1 fl.-Stücke, welche im 
österreichischen Geldwesen künftighin eine den Talern 
im Deutschen Reiche ähnliche Rolle zu spielen berufen 
sind, nunmehr auf Kronenwährung lautende Zahlungs¬ 
mittel zur Ausgabe gelangen, ist für das weitere Fest¬ 
halten an der Rechnung in der österreichischen Währung 
auch der letzte Grund weggefallen und erscheint es drin¬ 
gend geboten, darauf hinzuwirken, dass von nun an 
auch im geschäftlichen Verkehre die Rechnung in der 
Kronenwährung zur Anwendung gelange und die Rech¬ 
nungen, Preisangaben auf Waren etc. auf Kronen und 
Heller gestellt werden. 
Die unter besonderer öffentlicher Aufsicht stehenden 
oder zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten oder 
öffentlichen Zwecken dienenden Körperschaften, Fonds, 
Vereine und Anstalten sind gemäss den Bestimmungen 
der kaiserlichen Verordnung vom 21. September 1899, 
R.-G.-Bl. Nr. 176 III ZI. § 3 und der MinisterialVerordnung 
vom 27. Februar 1900, R.-G.-Bl. Nr. 63, ohnehin ver¬ 
pflichtet, die Bücher und Rechnungen in Kronen Währung 
zu führen.“ 
Ausbau der Wasserleitung. Der Gemeinderat hat 
in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, die Ver¬ 
längerung der Wasserleitung in der Gürtelstrasse bis zu 
dem Punkte, wo die beiden Leitungen in der Friedhof¬ 
strasse zusammenstossen, zur Ausführung zu bringen. 
Die Kosten sind mit K 10.000 veranschlagt. Das städtische 
Bauamt wurde beauftragt, ehestens die Offertaus¬ 
schreibung zu veranlassen. 
Schulbau. In Ebensee ist der Bau eines neuen Schul¬ 
hauses in Aussicht genommen, wofür bereits ein ent¬ 
sprechendes Grundstück angekauft wurde. 
Vergebung von eisernen Tragkonstruktionen. Bei 
der k. k> Staatsbahndirektion Wien wurde am 14. April 
eine Offertverhandlung abgehalten wegen Lieferung und 
Montierung der eisernen Tragkonstruktionen für zwei 
zweigeleisige Blechträgerbrücken in dem anlässlich der 
Auswechslung der Donaubrücke bei Tulln umgelegten 
Geleise der Linie Wien—Eger. Es haben folgende Firmen 
offeriert: Prager Brückenbauanstalt; Albert Milde & Ko., 
Wien; Eisengiesserei und Brückenbauanstalt R. Ph. 
Waagner, Wien; Brüder Praschil, Prag; L. H.Posselt, 
Linz; Königsfelder Maschinenfabrik, Brünn; Breitfeld, 
Daniek & Ko., Prag; Anton Biro, Wien; Erzherzog 
Friedrich’sche Materialverwaltung, Teschen; Franz 
Kratzers Nachf., Wien; Ignaz Gridl, Wien; Bromowsky 
& Schulz, Brünn; Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft; 
Zöptauer Eisenwerk. Die offerierten Einheitspreise 
schwankten für Martinflusseisen (per 100 Kilogramm) 
zwischen K 37 (Posseit) und 44*90 (Breitfeld, 
Daniek & Ko.), für Gussstahl zwischen 65 (B ro m o w sky 
& Schulz, Posselt) und 82 (Gridl), für Roheisen 
zwischen 23 (Posse 11) und 38 (Breitfeld, Daniek 
& Ko., Prager Brückenbauanstalt, Zöptauer Eisen¬ 
werk); für Blei zwischen 48 (Posselt) und 58 (Waagner, 
Bromowsky & Schulz). 
Offene Stellen. 
Baukommissär- und Bauadjunktenstellen. 
Bei der Direktion für den Bau der Wasserstrassen ge¬ 
langen für die in Prag zu errichtende Expositur drei Bau¬ 
kommissärstellen mit den Bezügen der 9. Rangsklasse und 
einer Diensteszulage von je K 1200, sowie vier Bauadjunkten¬ 
stellen mit den Bezügen der 10. Rangsklasse und bei nach¬ 
gewiesener praktischer Verwendung von entsprechender 
Dauer einer Diensteszulage von K 600 zur Besetzung. Be¬ 
werber um diese Posten haben ausser den allgemein vor¬ 
geschriebenen Erfordernissen die Ablegung der zweiten 
Staatsprüfung aus dem Ingenieurbaufacbe an einer inlän¬ 
dischen technischen Hochschule und die Kenntnis der deutschen 
und böhmischen Sprache, Bewerber um die Baukommissär¬ 
stellen ausserdem eine mehrjährige praktische Verwendung 
im Wasserbaufache nachzuweisen. Gesuche sind bis 10. Mai 
d. J. beim Handelsministerium einzureichen. 
Briefkasten. 
Herrn W. Z. in Agram. Wir bedauern, Ihnen mitteilen 
zu müssen, dass sie hier keine Stelle finden dürften. 
Herrn C. L. in Wien. Ingenieur Lanthaler ist Associe 
der Bauunternehmung Firma Madile & Ko. in Klagenfurt. 
Sächsische Zinkornamenten-Fabrik in Bärenstein. Probe¬ 
blatt und Inseratentarif an Sie abgesendet. 
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G. A. Wayss & G 
0. 
Graz Wien, I. Walfischgasse 11 Prag 
Vertretung für Oberösterreich und Salzburg: 
Linz, Volksfeststrasse Nr. 15. 
Inhaber mehrerer österr. Patente. 
Wayss’sche Betonkonstruktion mit e?nia^ei3en‘ 
Betoneisen-Konstruktionen itfüfesXmSenaTlag-en 
konstruktionen. 
Alle Arten Deeken-Konstruktionen feu2reiX“e?ur 
die grössten Belastungen. 
Vollkommen feuersicherer Aufbau des Gebäude- 
Inneren (Säulen, Decken. Wände, Treppen etc.), durch 
imiisieii beliebig viele Geschosse ohne Eisenträger 
und Eisensäulen. 
Ebene und gewölbte Brücken ItgXhttentspann- 
weiten, bei grosser Ersparnis in den Anlagekosten und 
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Wasserbauten aller Arten, Wasserkraftanlagen 
bis zu den grössten Ausführungen. 
Goldene Medaille Paris 1900. - 36 höchste Auszeichnungen. 
Allerhöchste Anerkennung. 
Aelteste Firma im Betoneisenbau, 
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maschinelle Einrichtungen, kürzeste Bauzeit. 
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